Aus Uchtelfangen nach Gladbach: Patrick Herrmanns Reise in die Vergangenheit

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Aus Uchtelfangen nach Gladbach: Patrick Herrmanns Reise in die Vergangenheit
Aktualisiert
Patrick Herrmann gehört bei Borussia Mönchengladbach inzwischen zum Inventar.
Patrick Herrmann gehört bei Borussia Mönchengladbach inzwischen zum Inventar.AFP
Patrick Herrmann ist ein echter Saarländer - und ein echter Gladbacher. Das Pokalduell "seiner" Klubs bringt ihn in eine Zwickmühle.

Patrick Herrmann hatte es schon vor der Auslosung geahnt. "Ich habe überlegt, wie cool es wäre, auf den 1. FC Saarbrücken zu treffen. Dann kam das Los", sagte der Offensivspieler von Borussia Mönchengladbach der Rheinischen Post über jenen Dezember-Tag, an dem sein Telefon nicht mehr stillstand: "Da dachte ich: Na prima, jetzt brauche ich 100 Karten..."

Zum Match-Center: 1. FC Saarbrücken vs. Borussia Mönchengladbach (Dienstag ab 20:30 Uhr live im ZDF, bei Sky und in der Flashscore-Audioreportage)

Herrmann ist nicht nur gebürtiger Saarländer, sondern trug in seiner Jugend auch das Trikot der Blau-Schwarzen. Das Duell im Viertelfinale des DFB-Pokals ist daher auch das Treffen seiner Lieblingsklubs. Obwohl Herrmann fast 16 Jahre nach seinem Wechsel vom FCS zur Borussia auch klar sagt: "Ich sehe mich mittlerweile mehr als Gladbacher denn als Saarländer. Hier bin ich erwachsen geworden."

Herrmann stammt aus Uchtelfangen im Landkreis Neunkirchen, 3700 Einwohner, ein Fußballplatz, eine Kartbahn. "Mein Elternhaus liegt gegenüber vom Schwimmbad, meine ganze Familie wohnt da. Hinter dem Haus haben wir immer gekickt", erzählte er einmal im Fohlen-Podcast über die Jugend mit seinem Zwillingsbruder Pascal. Als die Blumen litten, schickte ihn die Großmutter zum FC Uchtelfangen.

Von dort ging es in die Saarlandauswahl und schließlich zum großen 1. FC Saarbrücken. "Damals waren die Zweitligist, da musste ich nicht lange überlegen", so Herrmann. Mit 17 Jahren lockte dann die Borussia, die Familie brachte ihn an den Niederrhein - und fuhr abends wieder heim. "Als das Auto weg war, sind sofort die ersten Tränen geflossen. Da ist kurz die Welt zusammengebrochen", so Herrmann.

Fast 16 Jahre später ist Herrmann in Mönchengladbach tief verwurzelt. Seine Frau Sandra lernte er in einem China-Restaurant in der Stadt kennen, das Paar hat zwei Kinder und baut ein Haus. "Ich will hier gar nicht mehr weg. Hier will ich leben", sagte der überall wegen seines eher zarten Körperbaus nur "Flaco", der "Dürre" also, genannte 33-Jährige.

Knapp 400 Pflichtspiele hat der Flügelflitzer für die Borussia absolviert, zuletzt kam er meist als Joker zum Einsatz. Im Sommer läuft sein Vertrag aus, wie geht es also weiter? Klar ist: "Ich werde für keinen anderen Klub mehr spielen", sagt Herrmann.

Natürlich wird er der Borussia als Fan treu bleiben - zusammen mit Christoph Kramer. "Nach der Karriere machen wir das ganz cool, treffen uns erst bei mir und gehen dann zu Fuß mit Kumpels ins Stadion", sagte er jüngst der Sport Bild. Schön wäre ein Gangplatz im Borussia-Park: "Damit einer immer Bier und Currywurst holen kann."