Nach Meistertitel: Herbert Hainer bläst vor Pokalfinale zum Angriff

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Nach Meistertitel: Herbert Hainer bläst vor Pokalfinale zum Angriff

Die FCB-Damen.
Die FCB-Damen.Profimedia
Die Feier zur Meisterschaft der Frauen von Bayern München fiel klein aus, denn das große Pokalfinale gegen Wolfsburg steht noch bevor. Klub-Boss Herbert Hainer bläst zur Attacke.

Der Siegestanz der ungeschlagenen Bayern-Meisterinnen begann ausgerechnet vor dem Stadion von Bayer Leverkusen - diese wahrlich äußerst gelungene Pointe der Bundesliga-Entscheidung war wohl auch Herbert Hainer nicht entgangen. Der Präsident, für die Münchner Männer mit wachsender Verzweiflung auf Trainersuche, umarmte alle Spielerinnen und Coach Alexander Straus, dann bekam er beim gemeinsamen Posieren fürs Meisterfoto noch ein paar Spritzer Weißbier aus dem Riesenglas ab.

Match-Center: FC Bayern München vs. VfL Wolfsburg

Die Titelverteidigerinnen begossen ihre sechste deutsche Meisterschaft nach dem entscheidenden 2:1 (2:0) in Leverkusen allerdings mit deutlich gebremstem Schaum. "Wir haben am Donnerstag noch ein großes Ziel und feiern nur ein bisschen", sagte Nationalspielerin Linda Dallmann: "Dann geht's mit voller Konzentration ins Pokalfinale!" Und zwar um 16.00 Uhr (ZDF und Sky) in Köln gegen die um sieben Liga-Punkte abgehängten Rivalinnen vom VfL Wolfsburg.

Europäische Spitze als Ziel

Wenn es nach Hainer geht, könnte sich das Münchner Regiment auch gerne ausweiten: "Es ist unser Anspruch, sowohl in Deutschland wie auch europäische Spitze zu sein - auch bei den Frauen", sagte der Klub-Boss.

In den vergangenen Tagen wurde immer wieder diskutiert, ob es im Duell mit Wolfsburg zu einer Wachablösung im deutschen Frauen-Fußball kommen könnte. Wolfsburg holte sich in den vergangenen neun Jahren jedes Mal den DFB-Pokal.

Das wollen die Münchnerinnen ändern, die große Meisterparty blieb daher aus. Im kurzen Freudentaumel zwischen Bierduschen gab sich Rechtsverteidigerin Giulia Gwinn etwas defensiver als ihr Präsident. "Ich glaube, wir tun ganz gut daran, im Moment zu leben", sagte die 43-malige Nationalspielerin: "Wir sind sehr glücklich, dass wir den Meistertitel verteidigen konnten und natürlich sind wir immer gewillt, Titel zu holen. Ich glaube, mit der Mannschaft ist ganz, ganz viel möglich."

"Wachablösung"

Der Donnerstag könnte einen Fingerzeig darauf geben, ob es zur Wachablösung kommt. Der Transfer von Lena Oberdorf von Wolfsburg zu den Bayern könnte als Signal interpretiert werden. Zudem wird der sechsfache Double-Gewinner aus Wolfsburg wohl Torjägerin Ewa Pajor (15 Treffer in 18 Spielen) an den FC Barcelona sowie Abwehrchefin Dominique Janssen verlieren.

Mit dem von VfL-Kapitänin Alexandra Popp gehassten Ausdruck "Wachablösung" ist jedoch Vorsicht geboten. Noch im letzten Jahr haben die Wölfinnen den FCB im Halbfinale des DFB-Pokals mit 5:0 besiegt. Die vergangenen drei Bundesliga-Duelle gingen allerdings an die Bayern.

Coach Straus gab nach der erneuten Meisterschaft auch schon den "dritten Titel in Folge" für die neue Saison als Ziel aus. Nun folgt aber erst einmal das Pokalfinale.