"Nicht Europapokal-like": Eintracht-Aus erhöht Druck auf Toppmöller

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"Nicht Europapokal-like": Eintracht-Aus erhöht Druck auf Toppmöller

Enttäuschte Frankfurter nach dem EL-Aus.
Enttäuschte Frankfurter nach dem EL-Aus.Profimedia
Jetzt ist Eintracht Frankfurt auch noch der Europacup-Spirit abhandengekommen. Bei der Diva vom Main wächst der Druck auf Trainer Dino Toppmöller.

Frankfurt/Main (SID) Als die Hoffnung auf eine weitere magische Reise dahin war, rechnete Markus Krösche knallhart mit den einstigen Europa-Experten ab. "Nicht Europapokal-like" und keineswegs "Eintracht Frankfurt international" - so lautete das vernichtende Urteil des Sportvorstands nach dem ernüchternden und viel zu frühen Ende aller Conference-League-Träume. "Das war das schlechteste Spiel, das wir bisher gespielt haben."

Keine Energie, kein Feuer, kein Festtag - es war eine Abrechnung, die bei der launischen Diva vom Main zwangsläufig die Verantwortung des Trainers in den Mittelpunkt rückte. "Na klar", antwortete Krösche zwar auf die Frage, ob es mit Dino Toppmöller auch nach dem unerklärlich blutleeren Auftritt beim Zwischenrunden-Aus weitergehe. Er betonte aber auch, dass das bittere 1:2 (0:0) gegen Union Saint-Gilloise "ein Rückschritt" gewesen sei. Wie in der ersten Halbzeit "können wir nicht Fußball spielen, schon gar nicht international".

Zum Match-Center: Eintracht Frankfurt vs. Union Saint-Gilloise

Verspielen die Hessen im tristen Spätwinter alle Saisonziele?

Frust, Ratlosigkeit, aber auch Wut breiteten sich nach der "großen Eintracht-Blamage" (Frankfurter Rundschau) rund um den Stadtwald aus. Das Ende aller Träume kratzte gewaltig am Selbstverständnis der Hessen, waren es in der jüngeren Vergangenheit doch oftmals die internationalen Nächte, die in Frankfurt einen ganz besonderen Stellenwert eingenommen hatten. Es scheint jedoch so, als verspielten die Hessen im tristen Spätwinter alle Saisonziele.

Die "deprimierende Vorstellung" (Offenbach Post) vom Donnerstagabend erinnerte in keinster Weise an die rauschenden Festtage der Europa-League-Saison 2022. Dabei hatten die Verantwortlichen kaum eine Gelegenheit ausgelassen, die Bedeutung des europäischen Wettbewerbs zu unterstreichen. "Nicht nur die Region, ganz Deutschland hat sich immer auf die internationalen Spiele der Eintracht gefreut", sagte Torhüter Kevin Trapp: "Das ist schwer zu verdauen."

Bislang diente der Europacup als Stimmungsaufheller

Eigentlich, so lautete jedenfalls der Plan nach mehreren enttäuschenden Liga-Auftritten, sollte der Europacup als Stimmungsaufheller dienen, die Hessen waren gar als Titelkandidat in den Wettbewerb gestartet. Stattdessen schenkte die SGE nach dem Pokal-Aus auch die zweite Titelchance leichtfertig her. Im unruhigen Frankfurter Blätterwald wird deshalb plötzlich über die Zukunft des Trainers diskutiert.

Dieser mache "gute Arbeit mit der Mannschaft und versucht, sie weiterzuentwickeln", versicherte Krösche. Nun müsse man jedoch "gemeinsam sehen, dass wir einen anderen Auftritt hinlegen". Seine Forderung? "Wir müssen alles dafür tun, dass wir nächstes Jahr wieder international spielen."

Trotz der Schwächephase liegt die Eintracht in der Liga weiter auf Europacup-Kurs. "Wir müssen uns schütteln", sagte Toppmöller, der im Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) eine Reaktion seiner Mannschaft fordert. "Das sind wir uns und den Zuschauern schuldig." Man wolle "unbedingt den sechsten Platz verteidigen. Und dann greifen wir nächste Saison wieder an."