Cheftrainer Christian Streich baute seine Elf im Vergleich zum wichtigen Bundesliga-Erfolg beim VfL Wolfsburg auf zwei Positionen um: In der Deckung begann Manuel Gulde für den muskelverletzten Philipp Lienhart, offensiv bekam Roland Sallai den Vorzug vor dem jungen Merlin Röhl. Noah Weißhaupt schaffte nach überstandener Krankheit zumindest wieder den Sprung in den Kader.

Bei West Ham konnte man durchaus eine größere Rotation erwarten, präsentierte sich das Team von David Moyes zuletzt bei der 0:5-Niederlage gegen Stadtrivale Fulham doch desolat. Mit dem ehemaligen Stuttgarter Kostantinos Mavropanos sowie Emerson und Edson Alvarez gab es insgesamt drei Änderungen im Vergleich zum Wochenende, Top-Stürmer Michail Antonio fehlte weiterhin verletzt.

Die Gastgeber kamen gut ins Spiel. Ein erster Warnschuss von Lucas Paqueta landete noch an der Querlatte (6.), einige Minuten später ging West Ham dann in Führung: Alvarez fand mit einen Zucker-Pass aus dem Mittelkreis über die gegnerische Kette Mohammed Kudus, der frei vor Atubolu ganz cool blieb und zur Führung traf (13.).

Die Gäste aus dem Breisgau ließen sich nicht beirren und waren ordentlich im Spiel, mehr als Halbchancen von Vincenzo Grifo (32.) und Ritsu Doan (35.) sprangen in der ersten Halbzeit aber nicht heraus. Auf der Gegenseite erhöhten die Hammers kurz vor der Pause, als Jarrod Bowen und Alvarez sich per Doppelpass in den Strafraum kombinierten. Der Mexikaner schob frei vor dem Freiburger Schlussmann zum 2:0 ein (42.).

West Ham bleibt stabil – Röhls Aufbäumen ohne Erfolg

Christian Streich wechselte zur Pause aus und brachte Youngster Merlin Röhl für den unauffälligen Roland Sallai, um der bis dahin hochverdienten Führung der Londoner etwas entgegenzusetzen. Der eingewechselte Mann sorgte in der 50. Minute dann auch gleich für die erste Annäherung des SCF, doch sein Flachschuss aus halbrechter Position landete in den Armen von West Ham-Torwart Lukasz Fabianski.

Auf der anderen Seite hätte der auffällige Bowen für die Hammers nachlegen können, doch nach halbhoher Flanke konnte er den Ball wenige Meter vor dem Kasten nicht drücken (52.). Ähnlich knapp verfehlte auch Torschütze Kudus zwei Minuten später seinen Doppelpack (54.). In dieser Phase wirkte es, als sei das dritte und entscheidende Tor für die Gastgeber nur eine Frage der Zeit, doch Freiburg bekam das Spiel zumindest defensiv besser in den Griff.

Das Problem lag eher in der Offensive, in der die Gäste – immerhin mit der bis dahin besten Offensive der Europa League ausgestattet (17 Tore) – erst eine Viertelstunde vor dem Abpfiff wieder gefährlich wurden. Ein Abpraller im Strafraum von West Ham landete direkt auf dem Fuß von Doan, der von rechts abzog und an Fabianski scheiterte. Auch der Abpraller brachte nicht den Erfolg, denn der eingewechselte Noah Weißhaupt setzte die Kugel knapp drüber (76.).

Da auch ein weiterer Flachschuss von Röhl durch den souveränen Hammers-Schlussmann Fabianski entschärft wurde (86.), musste sich der SCF am Ende verdient geschlagen geben. Durch den zweiten Tabellenplatz in der Gruppe A ist der SC Freiburg am kommenden Montag bei der Auslosung für die Europa League-Zwischenrunde dabei, die ab dem 15. Februar 2024 ausgetragen wird. Ab dem 7. März steigt dann auch West Ham im Achtelfinale wieder ein.

Zum Match-Center: West Ham United vs. SC Freiburg