Vor El Clásico am Samstag: Kroos, Modric und ter Stegen - drei Veteranen im Porträt

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El Clásico: Kroos, Modric und ter Stegen - drei Veteranen im Porträt

Aktualisiert
Marc-André ter Stegen wird am Samstag zum 22. Mal gegen Real Madrid spielen.
Marc-André ter Stegen wird am Samstag zum 22. Mal gegen Real Madrid spielen.AFP
Am Samstag (16:15 Uhr MEZ) wird das 254. El Clásico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid ausgetragen. Für Stars wie Ilkay Gündogan, Joao Felix oder Jude Bellingham wird es das Debüt im prestigeträchtigsten Duell Spaniens sein. Doch auch für alte Hasen wie Barca-Schlussmann Marc-André ter Stegen oder die legendären Real-Spielmacher Toni Kroos und Luka Modric ist diese Begegnung immer wieder aufs Neues ein großes Highlight.

Nach zehn Spieltagen ist Real Madrid spanischer Tabellenführer, der FC Barcelona hingegen liegt auf Platz drei. Wenngleich Überraschungsmannschaft Girona und Atlético Madrid im Spitzenfeld von LaLiga kräftig mitmischen, wird sich der Titelkampf im Laufe der nächsten Monate voraussichtlich auf die zwei ewigen Giganten zuspitzen.

Mit einem Sieg könnte Barca Real in der Tabelle überholen - insofern ist das Spiel am Samstag ein richtungsweisendes Duell. Die jahrzehntelange Rivalität zwischen den Katalanen und den Königlichen aus der Hauptstadt verleiht dem Duell zusätzliches Feuer. 

Tabellenspitze LaLiga.
Tabellenspitze LaLiga.Flashscore

Zum Match-Center: FC Barcelona vs. Real Madrid 

Marc-André ter Stegen

Ter Stegen wird am Samstag sein bereits 22. Spiel gegen Real Madrid absolvieren. Öfter spielte er während seiner gesamten Karriere nur gegen Athletic Bilbao. Sechsmal blieb der Torhüter vom FC Barcelona dabei ohne Gegentor. 9 Siege stehen 8 Niederlagen gegenüber. 

Im Vorjahr etablierte sich der deutsche Nationalspieler endgültig als Nummer eins bei den Blaugrana. "Ter Stegen ist der beste Torwart der Welt. Jede andere Meinung ist einfach falsch", schrieb Barca nach einem 5:0-Sieg gegen Betis Sevilla auf dem offiziellen X-Kanal. Seine Fähigkeiten mit Ball am Fuß machen ihn zum heimlichen Spielmacher bei den Culés. Im Vorjahr kam er auf 26 Weiße Westen in LaLiga stellte damit den 29 Jahre alten Rekord von Francisco Liano ein.

In der laufenden LaLiga-Saison kassierte der 31-Jährige aber zehn Gegentore in ebenso vielen Spielen. Sein vielleicht stärkstes Clásico hatte Ter Stegen im Februar 2019 in der Copa del Rey - mit einer spektakulären Fußparade brachte er Karim Benzema schon früh zur Verzweiflung. Am Ende kassierte Real eine 3:0-Heimniederlage und verpasste den Einzug ins Pokalfinale. Eine historische Blamage. 

Toni Kroos

"Er hat alles: Erfahrung, Qualität, er kann das Spiel lesen. Und die Passqualität, die er hat, hat sonst niemand in diesem Team", schwärmte Carlo Ancelotti im September von Toni Kroos. Kein anderer deutscher Spieler hat so viele wichtige Titel gewonnen wie der 33-jährige Spielmacher. 31 Trophäen gewann er im Laufe seiner Karriere - darunter die WM 2014, sechs Meistertitel in Deutschland und Spanien und fünfmal die UEFA Champions League. Zusätzlich wurde er in seiner Heimat zum Fußballer des Jahres 2018 gekürt.

Am vergangenen Spieltag beim 1:1 gegen den FC Sevilla stach er durch seine größte Qualität vor: Millimetergenaue Pässe. 77 von 86 Zuspielen kamen beim Mitspieler an, die wenigen Fehlpässe waren fast ausschließlich riskante, lange Bälle. Von Flashscore wurde Kroos für diese Leistung mit der Note 8,2 bewertet. Carlo Ancelotti weiß genau, dass er sich auf den Mittelfeldroutinier verlassen kann.

Kroos' Pässe gegen Sevilla.
Kroos' Pässe gegen Sevilla.Opta by StatsPerform/AFP

Er wird am Samstag sein 25. Clásico absolvieren. Seine bisherige Bilanz ist völlig ausgeglichen: 11 Siege, 3 Unentschieden, 11 Niederlagen. Nur einmal konnte er in einem Spiel gegen den FC Barcelona ein Tor erzielen. Im April 2021 besorgte er bei einem 2:1-Ligasieg per Freistoß Reals zweiten Treffer. Luka Modric zelebrierte den Treffer zusammen mit dem Deutschen und sprang auf seinen Rücken - davon abgesehen fiel der Jubel verhalten aus, denn wegen den damaligen Corona-Maßnahmen war kein einziger Zuschauer im Stadion. 

Luka Modric

Am 2. März 2013 spielte Luka Modric zum ersten Mal in einem Clásico - und bereitete prompt per Eckball das Siegtor zum 2:1 vor. Später erzählte Jose Mourinho der kroatischen Zeitung “Sportske Novosti”, wieso er den Mittelfeldspieler unbedingt zu Real holen wollte: “Weil er alles hatte, was wir als Mannschaft brauchten: Technik, Vision, schnelles Denken, Qualität bei der Entscheidungsfindung. Er konnte das Spiel lesen, spielte kurze Pässe, lange Pässe, traf von außerhalb des Strafraums, beherrschte das Pressing, war intelligent im Positionsspiel und spielte intensiv. All das brauchten wir bei Real Madrid.”

Unbestritten ist Modric nicht nur bei den Madrilenen, sondern weltweit eine absolute Legende. In bislang 31 Clásicos (13 Siege, 5 Unentschieden, 13 Niederlagen) erzielte der Kroate nur ein einziges Tor. Das aber war wunderschön: 21 Minuten nach seiner Einwechslung tanzte er Barca-Torhüter Neto aus und chippte den Ball - natürlich! - per Außenrist ins Netz. Modric’ Treffer sollte auch den 3:1-Endstand bedeuten.

Carlo Ancelotti ließ den Ballon d’Or-Gewinner von 2018 vor einigen Wochen in zwei wenig bedeutenden Spielen auf der Bank schmoren. Das kam einer Majestätsbeleidigung gleich, Modric reagierte mit einem emotionalen Statement: “Ich will immer spielen, ich will keine Pausen haben, ich will keinen Urlaub haben. Ich will spielen, weil ich mich dann am besten fühle und weil ich mich auf die Spiele vorbereite.” Danach kamen zwischenzeitlich Gerüchte auf, er könne zu Inter Miami in die MLS wechseln - Ancelotti bemühte sich, diese unaufgeregt wegzumoderieren.