Wer wird die neue Nummer eins?
Einiges spricht für Alexander Nübel. Der 28-Jährige vom VfB Stuttgart wurde kurz vor der EM in Deutschland als vierter Torhüter aus dem Kader gestrichen, Bundestrainer Julian Nagelsmann aber betonte damals, dass dies nichts mit dessen Leistungen zu tun habe. Aufgrund seines Alters ist Nübel im Vergleich zu den anderen Kandidaten der Mann der Zukunft, mit dem VfB spielt er Champions League und damit auf höchstem Niveau.
"Ich würde ihm mein Vertrauen aussprechen, bis Marc wieder fit ist", sagte ARD-Experte Bastian Schweinsteiger. Die Nummer drei bei der EM war Oliver Baumann von der TSG Hoffenheim, er ist aber schon 34 Jahre alt. Ein Länderspiel hat er wie Nübel noch nicht bestritten.
Was sagt die bisherige Nummer eins?
Manuel Neuer, der nach der EM zurückgetreten ist, hat nach der Verletzung des aufgerückten ter Stegen zur Nummer eins einen Rücktritt vom Rücktritt ausgeschlossen. Um die Torwartposition "brauchen wir uns keine Sorgen machen", sagte er, Deutschland habe in Baumann und Nübel "mindestens zwei hervorragende Torhüter".
Zum Kreis der qualifizierten zählt Neuer außerdem Bernd Leno vom FC Fulham (32) und Kevin Trapp von Eintracht Frankfurt - letzterer fällt allerdings wegen einer Verletzung noch eine Weile aus.
Wird es Veränderungen im Kader geben?
Beim vergangenen Mal war Angelo Stiller vom VfB Stuttgart der einzige Neuling im Kader, mindestens ein Spieler wird im Vergleich zu den ersten beiden Spielen in der Nations League zurückkehren: Antonio Rüdiger. Der Abwehrchef wurde beim 5:0 gegen Ungarn und dem 2:2 gegen die Niederlande geschont.
Ansonsten? Wird es, wenn überhaupt, wohl nur zu punktuellen Veränderungen kommen. Nagelsmann betonte nach den Rücktritten von Neuer, Toni Kroos, Thomas Müller und Ilkay Gündogan, dass er "nicht mehr so viel verändern" werde, "weil die Gruppe einfach sehr, sehr stimmig ist".
Was bedeutet das konkret?
Nagelsmann richtet seinen Blick bereits auf die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada und die Qualifikation dafür. Der Bundestrainer hat sich deshalb vorgenommen, "schon jetzt eine Elf zu finden, mit fünf, sechs Einwechselspielern, die auch die WM spielen können". Das bedeutet: Die jetzige Elf hat beste Chancen, das Gerüst für die kommenden knapp zwei Jahre zu bilden, wer zudem jetzt im Kader steht, darf um die Plätze auf der Bank kämpfen.
Schwer haben dürften es wohl Spieler wie der lange verletzte, von Nagelsmann aber geschätzte Leroy Sane oder der gut in die Saison gestartete Serge Gnabry: Sie müssen auf die Formkrise eines bisherigen Kadermitglieds hoffen.
Und was ist nun mit Paul Wanner?
Der 18-Jährige ist nach seinen bestechenden Leistungen für den 1. FC Heidenheim im Fokus von Nagelsmann, aber auch von Ralf Rangnick, der den gebürtigen Österreicher, Sohn einer Österreicherin und eines Deutschen, gerne für "Team Austria" gewinnen möchte. Wanner darf, soll und muss sich selbst für einen Weg entscheiden, wohin ihn dieser führt, ist noch ungewiss. Er wolle die Entscheidung "zu hundert Prozent richtig treffen", sagte er dem kicker.
Wie war nochmal der Modus?
Die deutsche Mannschaft ist Tabellenführer der Gruppe A3, punktgleich vor den Niederlanden (jeweils 4). Als Erster oder Zweiter spielt die DFB-Auswahl in einer K.o.-Runde um den Einzug in die Endrunde mit vier Mannschaften. Das Abschneiden in der Nations League hat unter anderem Auswirkungen auf die Gegner in der WM-Qualifikation.