Frauen-WM 2023: Spielbericht Deutschland gegen Marokko

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Deutschland begeistert zum Auftakt: Sechs Gegentreffer für Marokko
Die deutsche Mannschaft bejubelte zum WM-Auftakt sechs Treffer
Die deutsche Mannschaft bejubelte zum WM-Auftakt sechs TrefferAFP
Die größten Zweifel wurden beseitigt: Deutschland unterstrich im Auftaktspiel der Gruppe H die Favoritenrolle bei der Frauen-WM 2023 in Australien und Neuseeland. Alexandra Popp erzielte vor der Pause zwei Treffer. Nach der Pause bot Deutschland dem Publikum in Melbourne ein echtes Spektakel, sicherte sich einen überzeugenden 6:0-Erfolg und sorgte so für den höchstem WM-Sieg im bisherigen Turnier.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste vor dem ersten Gruppenspiel gegen Marokko drei Ausfälle verkraften. Neben Abwehrchefin Marina Hegering meldeten sich auch die beiden defensiven Mittelfeldspielerinnen Lena Oberdorf und Sjoeke Nüsken nicht rechtzeitig fit. Jungmutter Melanie Leupolz sprang in die Bresche, lief auf der Doppelsechs neben der etwas offensiver veranlagten Sara Däbritz auf. Kathrin Hendrich und Sara Doorsoun organisierten die Vierkette, Flügelstürmerin Svenja Huth agierte erwartungsgemäß als rechte Verteidigerin.

Marokko-Trainer Reynald Pedros setzte vor über 27.000 Zuschauern im Melbourne Rectangular Stadium zunächst auf eine 4-4-2-Formation. Das Zentrum wurde von Anfang an dichtgemacht – eine Einladung für Svenja Huth, die regelmäßig über den rechten Flügel Dampf machte.

Die Noten zum Spiel
Die Noten zum SpielFlashscore

Doppelpack von Kopfballungeheuer Popp

Deutschland dominierte Ball und Gegner. Eine Spielweise, die bereits in der 11. Minute Früchte trug: Am Flügel setzte sich die aufgerückte Abwehrchefin Hendrich durch, ihre Flanke verwertete Kapitänin Alexandra Popp per Kopf zum ersten Treffer des Spiels. 

In den folgenden Minuten ließ die Konzentration der deutschen Mannschaft etwas nach, im Spielaufbau leistete man sich ungewöhnliche Fehler. Über den linken Flügel zog Marokko den ersten gefährlichen Angriff auf, Rosella Ayane wurde aber von einer kompromisslos verteidigenden Sara Doorsoun gestoppt (18. Minute) – zudem entschied das Schiedsrichterteam zurecht auf Abseits. 

Nur ein kurzer Durchhänger, wie der restliche Spielverlauf beweisen sollte. Alexandra Popp erzielte nach einem Eckstoß in Minute 39 ihren 64. Treffer im Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Obwohl sie von zwei Gegenspielerinnen eng gedeckt wurde und den Rücken zum Tor hatte, wuchtete sie den Ball kompromisslos ins Netz.

Mit zwei Kopfballtreffern sorgte Popp für Sicherheit
Mit zwei Kopfballtreffern sorgte Popp für SicherheitAFP

Deutschland musste sich nicht länger grämen, kurz zuvor hatte Däbritz ein schönes Tor erzielt – befand sich aber hauchzart im Abseits.

Der deutsche Kader bei der Frauen-WM 2023

Nach dem Seitenwechsel ging es richtig los

Die Elf von Martina Voss-Tecklenburg ruhte sich nach der Halbzeitpause nicht auf der klaren Führung aus: Gleich nach Wiederanpfiff erzielte Deutschland den dritten Treffer des Spiels. Einem Tohuwabohu im marokkanischen Strafraum setzte Klara Bühl mit einer satten Direktabnahme ein Ende. 

Marokko hatte in den meisten Situationen das Nachsehen
Marokko hatte in den meisten Situationen das NachsehenProfimedia

Marokko-Trainer Pedros reagierte, stellte vom flachen 4-4-2 auf ein höher agierendes 4-3-3 um. Beinahe erzielten die Löwinnen vom Atlas so das erste Tor ihrer WM-Historie: Doch wie schon Sara Däbritz wurde Stürmerin Anissa Lahmari zurückgepfiffen, ihr sehenswerter Schuss ins Kreuzeck blieb unbelohnt. Eine Minute später sorgte die marokkanische Abwehrchefin Ait El Haj für die endgültige Entscheidung. Nach einer Flanke von Svenja Huth kam sie zum Kopfball, verlängerte das Spielgerät unglücklich, erzielte ungewollt das 4:0 für die DFB-Auswahl.

In der Folge blieb Deutschland das dominante Team. In den Zweikämpfen agierte man trotz klarer Führung weiterhin giftig, das Gegenpressing funktionierte, die offensiven Spielzüge wirkten zielstrebig, ohne weitere Konter für Marokko zu provozieren. Ein Klassenunterschied war in den gesamten 90 Minuten deutlich erkennbar, was auch zwei Aluminumtreffer durch Klara Bühl (49.) und Sara Däbritz (65.). In der Schlussphase rotierte die Bundestrainerin durch, gab auch Nicole Anyomi, Lena Lattwein und Lea Schüller die Gelegenheit, sich bei der Frauen-WM 2023 zu beweisen.

Lea Schüller sollte für den Endstand sorgen
Lea Schüller sollte für den Endstand sorgenAFP

Ein weiteres Eigentor, diesmal von Zineb Redouani (79.), und ein später Treffer von Joker Schüller (90.+1) sorgten schließlich für den höchsten Sieg überhaupt bei der Frauen-WM 2023. Lediglich die Abseitsfahne verhinderte den siebten Treffer durch Lea Schüller. Der Endstand von 6:0 ist so oder so der ultimative Beweis – Deutschland ist in Australien und Neuseeland ein echter Titelfavorit.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Marokko