Wobei: Ein "drohender Knock-out" ist noch sehr vorsichtig ausgedrückt für die Ausgangslage, in der sich das Team von Trainer Gennaro Gattuso befindet. In Italien glaubt kaum noch jemand daran, dass die Azzurri Platz eins in Gruppe I erobern könnten. Im Gegenteil: Wenn Italien am späten Abend (20.45 Uhr) zum Auswärtsspiel gegen die Republik Moldau antritt, dürfte das Schicksal der Azzurri schon besiegelt sein.
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Sollten nämlich die Norweger ihr Heimspiel am frühen Abend (18.00 Uhr) gegen den Fußballzwerg Estland gewinnen, wäre der Gruppensieg aufgrund der Tordifferenz de facto entschieden. Die abschließende Partie Italiens im altehrwürdigen Giuseppe Meazza in Mailand am Sonntag (20.45 Uhr/DAZN) gegen Norwegen hätte keine Bedeutung mehr.
Zum Match-Center: Norwegen vs. Estland
"Das wird kein leichtes Spiel", sagte Gattuso zur Aufgabe in Moldau: "Ich erwarte maximales Commitment, um das fortzusetzen, was wir im September begonnen haben." Seit der Trennung von Luciano Spalletti hat Italien unter Gattuso vier Siege in Folge mit insgesamt 16 Toren eingefahren.
"Eine nie dagewesene Situation"
Und doch fürchten sie sich im Land des Calcio vor dem finalen Doppelspieltag längst schon wieder vor den WM-Play-offs. Jenen Entscheidungsspielen also, die in jüngerer Vergangenheit schon zweimal im Fiasko endeten. "Die einzige Hoffnung, die Play-offs zu vermeiden, besteht darin, dass Norwegen einen Doppelfehler begeht", kommentierte La Repubblica am Mittwoch.
Alles Hoffen, Bangen und Beten kann den Blick auf die nackten Tatsachen aber nicht verschleiern. Vom Stolz vergangener Tage ist beim viermaligen Weltmeister anno 2025 nicht viel geblieben. "Wir befinden uns in einer nie dagewesenen Situation", sagte der frühere italienische Nationalstürmer Aldo Serena der Sportschau: "Nach zwei verpassten Turnieren droht nun das dritte WM-Aus in Folge."
Zumal die Nationalmannschaft bei den Spielern offenbar nicht mehr die höchste Priorität genießt. Federico Chiesa vom FC Liverpool lehnte eine Einladung Gattusos ab. "Ich muss respektieren, was der Spieler mir sagt. Mehr kann ich dazu nicht sagen", so Gattuso angefressen.
Immerhin bliebe auch bei Platz zwei hinter den Norwegern, die das Hinspiel gegen Italien mit 3:0 gewonnen haben, der Umweg über die Play-offs. 16 Teams kämpfen im März 2026 bei vier Mini-Turnieren mit Halbfinale und Finale um die dann vier verbliebenen WM-Tickets. Die Auslosung findet am 20. November in Zürich statt.
