Er müsse seinen Freund Gianni im Fall der Fälle nur anrufen, betonte der US-Präsident angesprochen auf die Frage, ob eine Verlegung der sieben angesetzten Spiele in der demokratisch regierten Stadt Boston denkbar sei: "Und er würde das tun". Dass die FIFA dem nicht widerspricht und auf die Verantwortung der US-Regierung für die Sicherheit verweist, überrascht kaum - und doch sind die noch eher vage scheinenden Drohungen Trumps für den Weltverband gefährlich.
Infantino und Trump: Politischer Einfluss wächst
Denn sollte der US-Präsident seine Ankündigungen in die Tat umsetzen, würde die FIFA in vielerlei Hinsicht als Verlierer dastehen. Zum einen wäre ein politischer Einfluss auf das Turnier kaum mehr von der Hand zu weisen - obwohl Infantino stets beteuert, dass der Fußball nicht politisch sei. Selbst bei der vergangenen WM in Katar hatte sich der Emir nicht in diesem Maße in die sportlichen Belange einzumischen versucht.
Zum anderen würde den Weltverband der Entzug des Ausrichterstatus teuer zu stehen kommen. Schließlich bestehen mit den sogenannten Host Cities feste Verträge. Sollte Trump tatsächlich Boston oder einer anderen von Demokraten regierten Stadt die zugesicherten Spiele entziehen, könnte der Weltverband wegen Vertragsbruchs wohl ordentlich zur Kasse gebeten werden. Entsprechend würde für Infantino die Freundschaft zu Trump ganz schön kostspielig werden.