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Österreich verzichtet auf Rechenspiele – und will lieber den "Doppelsieg"

ÖFB-Teamchef Rangnick
ÖFB-Teamchef RangnickAlex Nicodim/NurPhoto / Shutterstock Editorial / Profimedia

Schon am Samstag kann alles klar sein: Österreich steht vor der Qualifikation für die WM 2026.

Einen robusten Österreicher kann allem Anschein nach nichts erschüttern. Am Mittwochvormittag bebte auf Zypern die Erde. Das Epizentrum der Erschütterungen lag 113 Kilometer von der Stadt Paphos entfernt – und damit ziemlich genau dort, wo sich Österreichs Fußballer auf das WM-Qualispiel gegen die Zyprer in Limassol vorbereiten.

Vom Beben bekamen sie während ihres Trainings nichts mit, glaubt man Christoph Baumgartner von RB Leipzig: "Bei manchen raschelt es sowieso im Schädel, da spüren es manche gar nicht, wenn ein Erdbeben ist."

Match-Center: Zypern vs. Österreich

Einmalige Chance

Teamchef Ralf Rangnick hat den Rechenschieber rausgeholt. Ergebnis seiner Kalkulationen: Greift seine "2-4-6"-Formel, fährt Österreich im kommenden Jahr auf jeden Fall zur Fußball-WM.

Es wäre die erste Teilnahme an der Endrunde seit 28 Jahren. "Für mindestens eine Handvoll Spieler ist es die letzte Chance. Für mich ist es die erste und die letzte Chance, eine WM als Teamchef zu begleiten", betont Rangnick.

Die Gelegenheit ist freilich mehr als günstig, im Grunde genommen kann nichts mehr schiefgehen. Rangnick hat den Österreichern vorgerechnet, dass aus den beiden verbleibenden Spielen gegen Zypern am Samstag (18 Uhr) und am Dienstag in Wien gegen Bosnien-Herzegowina zwei, vier oder sechs Punkte für Platz eins in Gruppe H reichen könnten.

Klingt kompliziert, weshalb der Teamchef sagt: "Wir haben es in der eigenen Hand. Ein Doppelsieg wäre der souveränste Weg."

Die österreichische Gruppe im Überblick
Die österreichische Gruppe im ÜberblickFlashscore

ÖFB-Team "geht auf Sieg"

Österreich liegt mit 15 Punkten vor Bosnien (13) und Rumänien (12) – die beiden Verfolger treffen am Samstag direkt aufeinander. Das bedeutet: Gewinnt Österreich auf Zypern und spielen Bosnier und Rumänen Unentschieden – ist Rangnicks Mannschaft angesichts der Tordifferenz praktisch durch. 

In allen anderen Fällen muss noch mehr oder weniger intensiv gerechnet werden. Wie auch immer: "Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass wir es vielleicht schon im ersten Spiel erledigen", sagt Rangnick.

Geht es nach den Spielern um Rekordtorschütze Marko Arnautovic, gibt es ohnehin kein Was-wäre-wenn, sondern nur eine relevante Formel: zwei Siege.

"Wir wollen nicht im Hotel sitzen und warten müssen, was die anderen machen. Wir wollen es selbst fix machen", betont Bayern-Profi Konrad Laimer. "Wir gehen auf Sieg, alles andere liegt uns nicht", versichert Arnautovic. Das Ziel sei klar, sagt der gegen Zypern gesperrte Kapitän David Alaba: "Wir wollen unbedingt bei der WM dabei sein."