Mick Schumacher und Haas: Die Zeichen stehen auf Abschied

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Mick Schumacher und Haas: Die Zeichen stehen auf Abschied

Mick Schumacher und Haas: Die Zeichen stehen auf Abschied
Mick Schumacher und Haas: Die Zeichen stehen auf AbschiedAFP
Seit mehreren Wochen wird über die Zukunft von Mick Schumacher spekuliert. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob der 23-jährige Deutsche auch 2023 für das Formel 1 Team von Gene Haas antreten darf. Aussagen des Besitzers vor dem Grand Prix in Austin und von Teamchef Günther Steiner im Rahmen des Präsentation-Events in Las Vegas am Wochenende befeuerten die Diskussionen zusätzlich - die Andeutungen werden konkreter. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei Haas ein Deutscher auf einen Deutschen folgt, ist hoch.

Immer mehr zeichnet sich für die Öffentlichkeit ein Bild ab. Mick Schumacher wird im Jahr 2023 eher nicht für Haas an den Start gehen. Die Gründe sind einfach und schnell erklärt: Der US-amerikanische Unternehmer Gene Haas, erster Geldgeber des nach ihm benannten Rennstalls, kritisierte Schumacher bereits Anfang Oktober für die Häufung von Unfällen und die Kosten, die der Deutsche dadurch produziert hätte:

"Ich denke, Mick hat viel Potenzial. Aber er kostet uns ein Vermögen. Er hat viele Autos geschrottet, die uns viel Geld gekostet haben. Geld, das wir nicht haben", und weiter: "Micks Zukunft wird von Mick entschieden." 

Der kleine Witz von Gene Haas zum Abschluss des Gesprächs mit der Nachrichtenagentur Associated Press ("Wenn Mick das nächste Rennen gewinnt, ist er drinnen. Alles andere ist Grauzone") ließ ein klares Bild entstehen: Punkte müssen her - oder der Platz neben Kevin Magnussen ist akut gefährdet. Eine schwierige Aufgabe, zumal der Haas VF-22 in Mexiko nachweislich keinen Speed auf die Piste brachte. Wie auch Teamchef Günther Steiner zugeben musste

Geldgeber Haas möchte das Cockpit augenscheinlich mit einem routinierteren Fahrer besetzen, der konstante Resultate liefert - hier kommt der Name Nico Hülkenberg ins Spiel. Günther Steiner relativierte zwar die indirekte Forderung, wonach nur noch die Punkteränge über Schumachers Zukunft bei Haas entscheiden würden - betonte aber auch:

„Man muss einfach sehen, was das Beste für das Team ist, um es weiter nach vorne zu bringen. Wo wollen wir sein? Was wollen wir tun? Und dann geht es um die Frage, ob Mick das Team mit seiner Erfahrung nach zwei Jahren weiterbringen kann. Oder ob wir einen erfahreneren Fahrer holen müssen."

Viele unterschiedliche Meinungen

Insbesondere in Deutschland wird seit mehreren Wochen darüber diskutiert, ob der mit demselben Kürzel wie sein berühmter Vater ("MSC") antretende Mick überhaupt das notwendige Rüstzeug für die Formel 1 besitze. Einigkeit herrscht bei den Experten kaum.

Red Bull-Chef Helmut Marko gab der deutschen Rennhoffnung konkrete Tipps, wie er seine Karriere wieder auf Vordermann bringen könnte: 2023 als Test- und Ersatzfahrer bei Ferrari nutzen und laufend Ausschau nach frei werdenden Cockpits halten. Die getätigten Aussagen von Gene Haas seien ein Indiz dafür, dass dem 23-Jährigen der interne Rückhalt fehlt.

Der legendäre Hans-Joachim Stuck hielt dem in einer Sendung beim österreichischen Sender ServusTV entgegen: "Wenn einer einen Platz hat und nicht Mick nimmt, ist er ein Depp, weil Mick verdient den Platz. Wenn der mal im richtigen Auto sitzt, wird er ein ganz Großer."

Auch Micks Onkel Ralf Schumacher - welcher selbst jahrelang für Teams wie Williams oder Toyota am Start war - scheint von seinem Neffen überzeugt: "Nico hat das Potenzial. Die Frage bei Haas ist: Schaut man wirklich in die Zukunft, oder will man jetzt einfach Geld sparen, will man verlässliche, ältere Fahrer haben, die weniger Fehler machen?"

Endgültige Entscheidung folgt zeitnah - Hülkenberg steht in den Startlöchern

Sämtliche Verantwortlichen betonten bereits, dass vor dem letzten Saisonrennen in Abu Dhabi (17. bis 20. November) eine Entscheidung gefällt werden muss. Kurz nach dem Grand Prix in den Vereinigten Arabischen Emiraten finden bereits erste Tests für die neue Saison statt. Ob diese inklusive deutschem Fahrer stattfinden wird? Immerhin scheint nicht nur Schumachers Platz bei Haas gefährdet, Sebastian Vettel beendet außerdem mit Jahresende seine lange Karriere.

Davor, dass auch 2023 die deutsche Fahne regelmäßig in den Formel 1-Wertungen auffindbar sein wird, muss man aber wohl keine Angst haben. Nico Hülkenberg (35) bestätigte bereits, dass Gespräche mit Haas stattfinden. Hülkenberg hat bereits bewiesen, auch mit schwächeren Boliden WM-Punkte zu liefern. Als Pilot für Force India war der nahe Düsseldorf geborene Routinier überdurchschnittlich erfolgreich gewesen und landete zuverlässig in den Punkterängen.

Eine Qualität, die Mick Schumacher noch nicht unter Beweis stellen konnte. Wenngleich er dank guter Platzierungen in Silverstone (8.) und Spielberg (6.) im Juli für einiges Aufsehen sorgte. In der laufenden Saison hat Schumacher immerhin mehr Punkte geholt als in seiner Debütsaison 2021 - nämlich genau zwölf. Zum Vergleich: Teamkollege Kevin Magnussen konnte immerhin 24 Punkte einheimsen.