Nationalmannschaft: Völler will den Funken auf die Fans überspringen lassen

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Nationalmannschaft: Völler will den Funken auf die Fans überspringen lassen

Die DFB-Elf hatte gegen Peru den Support der Fans im Rücken.
Die DFB-Elf hatte gegen Peru den Support der Fans im Rücken.Profimedia
Auf dem Weg zu alter Fan-Begeisterung für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sieht Rudi Völler die Leistungen auf dem Feld als zentralen Baustein an.

"Wir können viele Kleinigkeiten tun, aber das Allerwichtigste ist, dass der Funke im Laufe eines Spiels überspringen muss", sagte der Nationalmannschaftsdirektor einen Tag nach dem 2:0-Erfolg Deutschlands gegen Peru im Interview mit der Sportschau.

Der DFB hatte nach dem WM-Debakel in Katar in der abgelaufenen Woche zu einem öffentlichen Training mit Möglichkeiten für Selfies und Autogramme eingeladen, was laut Völler "in Zukunft" immer mal wieder passieren werde, aber: "Das Wichtigste wird der Auftritt der Mannschaft sein. Wenn die Zuschauer und Anhänger das Gefühl haben, dass wir alles dafür tun, erfolgreich zu sein - dann werden wir diese auch zurückgewinnen", so Völler, der mit dem Auftritt gegen Peru "rundum zufrieden" war.

Rudi Völler im Gespräch mit Leon Goretzka vor dem Spiel gegen Peru.
Rudi Völler im Gespräch mit Leon Goretzka vor dem Spiel gegen Peru.AFP

Die DFB-Elf, die auf dem Weg zur Heim-EM 2024 nur Freundschaftsspiele bestreitet, trifft am Dienstag in Köln (20.45 Uhr/RTL und live im Flashscore-Audiostream mit Kommentator Nico Manstein) auf Belgien.

Derweil sieht Sportfunktionär Bernhard Peters sieht den Deutschen Fußball-Bund (DFB) auch mit Blick auf die Zeit nach der Heim-EM 2024 in der Pflicht und will den Neuanfang nicht allein im sportlichen Bereich sehen. Der neue Sportdirektor Völler sei zwar der "ideale Mann" als "Projektleiter" bis zu diesem Turnier, "um mittel- und langfristig Erfolg zu haben, genügt es aber nicht, die Stimmung aufzuhellen und an Symptomen herumzudoktern", sagte Peters im kicker-Interview.

Grundsätzlich müsse es darum gehen, "wie wir inhaltlich wieder besser werden, damit wir bei den Turnieren der nächsten zehn bis zwölf Jahre titelreif sind", sagte der frühere Hockey-Bundestrainer, der bis 2008 als Berater für den DFB gearbeitet hatte. Derzeit würden "nicht alle Potenziale ausgeschöpft, weil das System selbstzufrieden geworden ist". Dazu sei das Konzept der Nachwuchsleistungszentren "in die Jahre gekommen".

Laut Peters mangelt es bei der Talententwicklung vor allem an passenden Führungskräften im deutschen Fußball. "Es gibt zu viele, die Dienst nach Vorschrift machen, die froh sind, dabei zu sein. Und daraus ergibt sich das Bild, das wir seit dem WM-Gewinn 2014 sehen – keine Entwicklung", sagte er. Es brauche "eine Bündelung der Kompetenzen zu einer Gesamtlinie. Das präsidiale System ist aus der Zeit gefallen. Daran krankt ja nicht nur der DFB, sondern das gilt für viele andere Verbände auch".