NBA Round-up: Rückkehr der Splash Brothers – Randles 57-Punkte-Nacht reicht nicht zum Sieg

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

NBA Round-up: Rückkehr der Splash Brothers – Randles 57-Punkte-Nacht reicht nicht zum Sieg

Julius Randle (r., Nr. 30) erzielt zwei von insgesamt 57 Punkten gegen die Timberwolves, muss sich aber trotzdem geschlagen geben.
Julius Randle (r., Nr. 30) erzielt zwei von insgesamt 57 Punkten gegen die Timberwolves, muss sich aber trotzdem geschlagen geben.AFP
Julius Randle sorgte in der nordamerikanischen Profi-Basketballliga NBA für eine individuelle Glanzleistung im Spiel der New York Knicks gegen die Minnesota Timberwolves, die am Ende aber nicht zum Sieg reichte. Andernorts ging es für viele Teams zehn Spiele vor dem Ende der Regular Season um die Teilnahme an den Playoffs. Wichtige Erfolge konnten dabei die Chicago Bulls und die Utah Jazz einfahren, während Maxi Kleber und die Dallas Mavericks einen Rückschlag erlitten.

 

Charlotte Hornets vs. Indiana Pacers 115:109

Ein starkes Finish brachte den Charlotte Hornets am Montagabend (US-Zeit) einen hart umkämpften Sieg über die Indiana Pacers ein. Richtig bitter ist die Niederlage für die Gäste aus Indianapolis, die zehn Spieltage vor dem Ende der Regular Season nun bereits fünf Spiele Rückstand auf die zehntplatzierten Chicago Bulls in der Eastern Conference haben. 

Kelly Oubre Jr. erzielte 28 Punkte für die Gastgeber, wofür er sich nach dem Spiel fast entschuldigen musste. Er wisse, dass einige Hornets-Fans angesichts des bereits feststehenden Verpassen der Playoffs gar keine Siege mehr wollen, aber dass sein Team trotzdem "nicht aufhören wird, zu kämpfen". In der Tat liegt es in den Grundprinzipien der NBA, dass die schlechtesten Teams des Vorjahres beim Draft vor der neuen Saison die höchsteingeschätzten Spieler bekommen. Gerade in diesem Jahr sind mit Victor Wembanyama und Scoot Henderson zwei aufregende Talente dabei, die viele Hornets-Anhänger gerne in Charlotte sehen würden.

An diesem Abend aber zeigten die Gastgeber aus North Carolina, dass sie auch in dieser Spielzeit konkurrenzfähig sind. Neben Oubre machten Terry Rozier mit 23 Punkten und Gordon Hayward mit 22 Zählern auf sich aufmerksam und schafften es ganz nebenbei, durch einen 19:4-Lauf in den letzten sechs Minuten einen zwischenzeitlichen 21-Punkte-Rückstand wettzumachen. 

Die Pacers, die ohne ihren Star-Point Guard Tyrese Haliburton antreten mussten, kontrollierten über weite Phasen das Geschehen und hatten mit Myles Turner und Buddy Hield zwei Werfer, die die 20-Punkte-Marke knackten. Gerade Hield, der seine ersten NBA-Sporen bei den Sacramento Kings verdient hatte, ragt in dieser Saison durch seine Konstanz heraus, stand der 30-Jährige doch in jedem der bisherigen 72 Saisonspiele auf dem Parkett. Deutlich schwerer läuft die Saison für den Deutschen Daniel Theis, der nach langwieriger Verletzung erneut die gesamte Spielzeit auf der Bank verbrachte.

Philadelphia 76ers vs. Chicago Bulls 105:109 n.O.

In einem weiteren direkten Duell der Eastern Conference haben die Chicago Bulls derweil ihre Playoff-Hoffnungen am Leben gehalten. Die momentan auf Rang zehn im Osten platzierten Bulls konnten sich am Montagabend (US-Zeit) nach doppelter Overtime gegen die favorisierten Philadelphia 76ers durchsetzen und haben nun ein kleines Polster von vier Spielen Vorsprung auf die Washington Wizards, die momentan auf dem ersten Nicht-Playoff-Rang stehen.

DeMar DeRozan, der selbst 25 Punkte zum Sieg beisteuerte, erklärte den überraschenden Auswärtserfolg mit einer echten Tunnel-Mentalität: "Wir haben ein größeres Ziel vor Augen", sagte der 33-Jährige. "Wir kämpfen jedes Spiel um unser Leben. Wir spielen im Moment einfach mit dieser Verzweiflung."

Noch einen Punkt mehr erzielte Chicagos Zach LaVine, der Montenegriner Nikola Vucevic kam auf 21 Punkte und 12 Rebounds. Durch den dritten Sieg in Folge verbesserten sich die Bulls auswärts auf 14:21 und sind damit zehn Spiele vor dem Ende der Regular Season auf einem guten Weg, zumindest das Play In-Tournament zu erreichen.

Musste sich jedes Erfolgserlebnis hart erarbeiten: Phillys James Harden.
Musste sich jedes Erfolgserlebnis hart erarbeiten: Phillys James Harden.AFP

Eine Enttäuschung war die Niederlage dagegen für die 76ers, die eine Siegesserie von zuvor acht Spielen abreißen lassen mussten. Einer der Gründe, warum man den eigentlich spielerisch unterlegenen Gegner über die gesamte Spielzeit nicht dominieren konnte, war die schwache Vorstellung von Spielmacher James Harden. Der 33-jährige Ex-MVP von 2018 kam insgesamt nur auf fünf Punkte, was Trainer Doc Rivers nach dem Spiel mit Problemen am Fuß begründete. Bester Schütze bei den Gastgebern war einmal mehr MVP-Kandidat Joel Embiid, dem 37 Punkte, 16 Rebounds und drei Blocks gelangen. Mit einem Sieg hätten die Männer aus Philadelphia tabellarisch an den Boston Celtics vorbeiziehen können, so verharren sie fürs Erste auf Rang drei der Eastern Conference.

New York Knicks vs. Minnesota Timberwolves 134:140

Trotz einer nahezu unglaublichen individuellen Leistung von 57 Punkten durch New Yorks Julius Randle musste sich sein Team aus der Ostküstenmetropole den Minnesota Timberwolves geschlagen geben. Das Spiel glich einem Scheibenschießen, was Minnesotas Taurean Prince dazu veranlasste, davon zu sprechen, das Spiel sei "wie ein Film" gewesen. Prince selbst erzielte mit 35 Punkten eine Saisonbestleistung und traf alle seine acht Dreierversuche. 

Der 28-jährige Small Forward wurde unterstützt durch Mike Conley, dem 24 Punkte und 11 Assists gelangen. Die Timberwolves trafen in der ersten Halbzeit mehr als 70 % ihrer Würfe und führten bereits mit 17 Punkten. Obwohl es am Ende nochmal eng wurde, beendeten sie damit eine Drei-Spiele-Niederlagenserie – und das, obwohl sie zum zweiten Mal in Folge ohne Anthony Edwards spielen mussten, der sich den rechten Knöchel verstaucht hat.

Die Story des Spiels schrieb aber Julius Randle auf Seiten der New York Knicks. Der 28-jährige gebürtige Texaner rückte mit seinen 57 Punkten auf Rang drei der Scorer-Rangliste der Franchise vor. Nur Carmelo Anthony und Bernard King haben in einer Partie für die New Yorker mehr Punkte aufgelegt als Randle. Randles letzter Korb, ein Dreier 42 Sekunden vor Schluss, verkürzte den Rückstand auf der Knicks auf 134:137, doch beim nächsten Ballbesitz von Minnesota wurde er von Kyle Anderson beim Rebound geschlagen.

Randle ärgerte sich darüber, dass er an seinem Abend nicht auch noch diesen entscheidenden Rebound holen konnte. "Jalen Brunson hat einen Defensiv-Stopp gemacht, wir liegen drei Punkte zurück. Es ist mein Job, den Rebound zu holen, 14 Sekunden vor Schluss", sagte Randle. "Wenn wir das tun, haben wir die Chance, das Spiel zu gewinnen – oder zumindest ein Unentschieden zu erreichen. Also habe ich den Job nicht erledigt."

Houston Rockets vs. Golden State Warriors 108:121

Die Golden State Warriors haben sich unteredessen erwartungsgemäß bei den weit abgeschlagenen Houston Rockets durchgesetzt und einen Eindruck dessen gegeben, was möglich ist, wenn die Top-Stars beim NBA-Champion von 2022 wieder ihr gewohntes Niveau erreichen. Etwas reißerischer formuliert könnte man auch sagen, nach 30 Punkten für Stephen Curry und 29 Zählern für Klay Thompson sahen die Zuschauer im Toyota Center die Rückkehr der Splash Brothers. Die beiden Guards gehören zu den besten Schützen der NBA-Geschichte, vor allem Thompson hatte in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Verletzungen aber stark abgebaut.

Wieder vereint im Erfolg: Golden States Stephen Curry und Klay Thompson.
Wieder vereint im Erfolg: Golden States Stephen Curry und Klay Thompson.Profimedia

Ganz selbstverständlich war der Erfolg der Warriors aber nicht, denn auswärts ging in dieser Saison für die Kalifornier bislang so gut wie gar nichts. Mit dem erst achten Sieg in fremder Halle konnte besonders Trainer Steve Kerr wieder etwas durchatmen. "Es ist schon lange her", sagte der 57-Jährige, der nebenbei auch die US-Nationalmannschaft betreut. "Ich kann mich nicht an das letzte Auswärtsspiel erinnern, das wir gewonnen haben. Es ist schon eine Weile her."

Der erste Auswärtssieg seit fast drei Monaten kommt zu einer sehr willkommenen Zeit für Golden State, das noch um den direkten Einzug in die Playoffs in der Western Conference kämpft. Durch den Sieg ziehen sie fürs erste an den Dallas Mavericks vorbei auf den begehrten sechsten und letzten Playoff-Platz, die Mavs haben allerdings noch ein Spiel in der Hinterhand.

Die Houston Rockets, die in diesem Jahr das schlechteste Team der NBA stellen und nur jedes vierte Spiel gewinnen konnten, hielten das Spiel durch 21 Punkte und 12 Rebounds von Tari Eason lange offen, Jalen Green steuerte 20 Zähler bei. Der talentierte Türke Alperen Sengün verpasste das Spiel wegen einer Erkrankung, wird aber vermutlich wieder dabei sein, wenn die Rockets am Mittwochabend und Freitagabend zweimal hintereinander bei den Memphis Grizzlies gefordert sind.

Memphis Grizzlies vs. Dallas Mavericks 112:108

Der deutsche Nationalspieler Maximilian Kleber und die Dallas Mavericks erlitten derweil einen Dämpfer im Kampf um die direkte Playoff-Qualifikation. Bei den Memphis Grizzlies unterlag das Team des 31-jährigen Würzburgers knapp mit 108:112 und fiel damit auf den siebten Rang der Western Conference zurück, der momentan den Umweg über das Play In-Tournament bedeuten würde. Kleber kam in über 33 Minuten auf magere zwei Punkte, acht Rebounds und vier Assists.

Problematisch für die Mavs war der Ausfall von Offensiv-Star Luka Doncic, der bereits zum fünften Mal in Folge wegen Oberschenkelproblemen nicht dabei sein konnte. In seiner Abwesenheit lag die offensive Kreativität in den Händen von Neuzugang Kyrie Irving, der Dallas zwar mit 28 Punkten anführte, aber alle seine acht Würfe im entscheidenden letzten Viertel vergab und sein Team auf die Verliererstraße brachte. Ein Teil von Irvings Leistung im vierten Viertel könnte darauf zurückzuführen sein, dass er sich im dritten Viertel am Fuß verletzt hatte. Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel trug Irving einen orthopädischen Schuh und sagte, er habe in seinem rechten Fuß wieder etwas gespürt, der Schuh sei aber "nur eine Vorsichtsmaßnahme".

Auch Memphis hat derzeit einige Probleme mit seinem Top-Star: Ja Morant, der nach seiner Acht-Spiele-Sperre wegen eines Videos, das ihn mit einer Waffe in einem Strip-Club in Denver Anfang des Monats zeigte, zumindest wieder auf der Bank saß, griff noch nicht ins Spiel der Grizzlies ein. Für ihn sprang Jaren Jackson Jr. ein und erzielte 28 Punkte, der junge Spanier Santi Aldama steuerte 22 Punkte und 14 Rebounds bei. Desmond Bane legte 17 Zähler auf und komplettierte eine solide Teamleistung, die für die Grizzlies zum sechsten Sieg in den letzten sieben Spielen führte.

Während die Mavs also noch um die Playoffs zittern müssen, scheinen die Männer aus Tennessee ihre konstant starke Regular Season auch in der Endphase der Spielzeit zu bestätigen und befinden sich nun mit zwei Spielen Vorsprung auf die Sacramento Kings auf dem zweiten Platz der Western Conference. Da sie die nächsten beiden Partien zuhause gegen den Tabellenletzten aus Houston spielen, spricht vieles dafür, dass die Grizzlies auch nach 82 Spielen als zweitbeste Mannschaft des Westens einlaufen werden.

Utah Jazz vs. Sacramento Kings 128:120

Der letzte verbliebene Konkurrent der Grizzlies, der ihnen den zweiten Platz in der Western Conference noch streitig machen könnte, musste derweil einen Rückschlag hinnehmen. Die Sacramento Kings unterlagen am Montagabend (US-Zeit) bei den Utah Jazz in einer Partie, in der sie praktisch die gesamte Spielzeit einem Rückstand hinterherlaufen mussten.

Erst neun Minuten vor dem Ende konnten die Kings durch einen Dreier von Chimezie Metu mit 100:98 in Führung gehen, konnten den Vorsprung am Ende aber nicht ins Ziel bringen. Bester Schütze beim NBA-Champion von 1951 war De'Aaron Fox mit 37 Punkten und sieben Assists, dahinter reihte sich Keegan Murray mit 22 Zählern ein. Der Litauer Domantas Sabonis verpasste mit elf Punkten, zwölf Rebounds und neun Assists ein Triple-Double nur um Haaresbreite.

Auf der anderen Seite ließen sich die Utah Jazz nicht davon zurückwerfen, dass sie mit Lauri Markkanen, Jordan Clarkson und Collin Sexton auf ihre drei besten Scorer verzichten mussten. Der junge Small Forward Ochai Agbaji erzielte 27 Punkte, Kelly Olynyk 19 Zähler und Kris Dunn steuerte 18 Punkte und 10 Assists bei. Insgesamt erzielte kamen acht Spieler der Jazz in die 'Double Figures', darunter auch Udoka Azubuike, der mit 13 Punkten eine Karrierebestleistung auflegte.

Genau wie Sacramento spielt auch die Mannschaft aus Salt Lake City noch um die Postseason. Durch den Erfolg gegen die Kings kletterten die Jazz auf Rang neun der Western Conference und befinden sich bei noch elf ausstehenden Spielen momentan eine Partie vor den Los Angeles Lakers um Dennis Schröder, die den ersten Nicht-Playoff-Platz belegen. Am Mittwochabend empfang den Jazz die Portland Trail Blazers, während Sacramento in eigener Halle die Boston Celtics begrüßt.