NHL Round-up: Seider scheitert an Grubauers Kraken – Stützle trifft bei Senators-Sieg

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NHL Round-up: Seider scheitert an Grubauers Kraken – Stützle trifft bei Senators-Sieg
Tim Stützle (r., Nr. 18) nach seinem Treffer im Spiel der Ottawa Senators bei den New York Rangers.
Tim Stützle (r., Nr. 18) nach seinem Treffer im Spiel der Ottawa Senators bei den New York Rangers.
AFP
Am Donnerstagabend stand in der NHL ein echter deutscher Großkampftag auf dem Programm. Sieben der acht momentan in der besten Eishockeyliga der Welt aktiven Deutschen waren im Einsatz, zwei Paare spielten sogar direkt gegeneinander. Erfolge feierten die Torhüter Philipp Grubauer mit den Seattle Kraken und Thomas Greiss mit den St. Louis Blues, Tim Stützle konnte sich beim Erfolg seiner Ottawa Senators sogar in die Torschützenliste eintragen.

 

Boston Bruins vs. Buffalo Sabres: 7-1

John-Jason Peterka und seine Buffalo Sabres mussten am Donnerstagabend (US-Zeit) eine herbe Klatsche einstecken. Das Team aus dem Bundesstaat New York war spätestens ab dem zweiten Drittel absolut chancenlos gegen die Boston Bruins, die als schnellstes Team der NHL-Geschichte die Marke von 100 Punkten erreichten (101 Punkte nach 61 Spielen). Die Playoffs sind dem Tabellenführer der Eastern Conference damit auch rechnerisch kaum noch zu nehmen, während die Buffalo Sabres auf Platz vier der Atlantic Division nach aktuellem Stand nicht dabei wären.

Peterka, der 2021 aus seiner Heimatstadt München nach Buffalo gewechselt war und seitdem eine gute Rolle im Team von Don Granato spielt, legte immerhin den Ehrentreffer durch Casey Mittelstadt vier Minuten vor Schluss auf. Für den 21-jährigen deutschen Nationalspieler war es die 21. Torbeteiligung in dieser Spielzeit.

Sein Team aus Buffalo geriet nach ordentlichem ersten Drittel im zweiten Abschnitt durch Dmitri Orlov und Jakub Lauko mit 0-2 in Rückstand. Im Schlussdrittel machten Pavel Zacha, David Pastrnak, Patrice Bergeron, Connor Clifton und der Tscheche Lauko mit seinem zweiten Tor kurzen Prozess mit den Gästen.

Gerade Pastrnak stand im Fokus, nachdem er wenige Stunden vor der Partie einen neuen Acht-Jahres-Vertrag bei den Bruins für etwa 90 Millionen Doller unterzeichnet hatte. Als Vorgriff auf die Playoffs verpflichtete das Team aus Massachusetts des Weiteren Flügelspieler Tyler Bertuzzi von den Detroit Red Wings.

Detroit Red Wings vs. Seattle Kraken: 4-5 n.O.

Die wiederum mussten am Donnerstagabend im Heimspiel gegen die Seattle Kraken antreten und zogen am Ende nach Overtime den Kürzeren. Das Duell des Siebten der Atlantic Division gegen den Dritten der Pacific Division war gleichzeitig auch das Aufeinandertreffen zweier deutscher Spieler: NHL-Rookie of the Year Moritz Seider unterlag dabei dem deutschen Torhüter Philipp Grubauer, der ab dem Ende des 2. Drittels für Seattles Stammkeeper Martin Jones auf dem Eis stand und 16 von 17 Schüssen auf sein Tor abwehren konnte.

Die Zuschauer in der Little Caesars Arena sahen über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Kraken durch zwei Tore von Jared McCann und einem Treffer von Oliver Bjorkstrand zweimal in Führung lagen. Detroit kam jeweils zurück, nach dem 1-1 durch Ben Chiarot und dem erneuten Rückstand stellten Adam Erne und Jonatan Berggren das Unentschieden wieder her. Der Deutsche Moritz Seider bereitete Ernes Treffer zum 2-3 vor und sammelte damit den 27. Assist dieser Saison.

Auch im weiteren Verlauf des zweiten Abschnitts änderte sich nichts an der Spieldynamik: Jaden Schwartz brachte Seattle in Führung, Jake Walman glich aus, nachdem er in dieser Woche seinen Vertrag um drei Jahre verlängert hatte. In der Overtime war es dann erneut der Däne Oliver Björkstrand, der 1:27 Minuten vor dem Ende in einer Powerplay-Situation seinen zweiten Treffer erzielte und damit für die Entscheidung zu Ungunsten der Detroit Red Wings sorgte.

New York Rangers vs. Ottawa Senators: 3-5

Auch ein weiterer deutscher Spieler übernahm eine entscheidende Rolle in seinem Team: Tim Stützle erzielte den finalen Treffer beim 5:3-Auswärtssieg seiner Ottawa Senators bei den New York Rangers. Dabei sollte der Abend eigentlich Patrick Kane gehören, der in einem großen Trade von den Chicago Blackhawks nach New York gekommen war. Der dreimalige Stanley Cup-Sieger kam spät im Spiel aufs Eis, konnte aber noch keinen großen Einfluss nehmen.

Die Geschichten schrieben andere, zum Beispiel der ehemalige Ranger Derick Brassard, der im 1000. Spiel seiner NHL-Karriere zwei Treffer erzielte. "Ich bin einfach reingekommen und habe versucht, hart zu spielen", sagte der 35-jährige Brassard, der vier Spielzeiten lang in New York spielte, wo er ein Fan-Liebling war und 2014 das Stanley-Cup-Finale erreichte. "Daran werde ich mich für den Rest meines Lebens erinnern. Es war großartig."

Das Spiel wogte lange hin und her: Nach einer frühen Führung für die Gastgeber durch Chris Kreider drehten Shane Pinto und Brassard den Spielstand nach 30 Minuten auf 1-2. Innerhalb von nur 150 Sekunden schlugen Jacob Trouba und Vladimir Tarasenko zurück – letzterer mit einem sehr sehenswerten Treffer, bei dem er Senators-Torwart Cam Talbot mit einer Finte in die linke Ecke schickte und gekonnt mit der Rückhand in die lange Ecke einschob.

Das dritte Viertel gehörte dann aber komplett den Gästen aus Ottawa. Derick Brassard mit seinem zweiten Treffer des Abends und Claude Giroux brachten die Kanadier wieder in Front, Tim Stützle machte mit seinem 29. Saisontreffer alles klar. Trotz vier Siegen in Folge liegen die Senators mit 13 Punkten Rückstand auf die Tampa Bay Lightning auf dem fünften Platz der Atlantic Division, die Chancen auf das Erreichen der Playoffs sind für das Team des Vierseners also nur noch theoretischer Natur.

Chicago Blackhawks vs. Dallas Stars: 2-5

Auf dem Eis stand auch der junge Lukas Reichel bei der Niederlage seiner Chicago Blackhawks im Heimspiel gegen die Dallas Stars. Der 20-jährige Flügelspieler begann das Spiel und absolvierte insgesamt etwas über 16 Minuten, konnte sich aber nicht in die Torschützenliste eintragen und bleibt damit bei drei Torbeteiligungen in fünf Spielen in der diesjährigen NHL-Saison stehen. Der gebürtige Nürnberger, der von 2019 bis 2021 in der DEL bei den Eisbären Berlin geglänzt hatte, wechselt immer wieder zwischen den Rockford IceHogs in der AHL, das als Farmteam der Blackhawks fungiert, und der ersten Mannschaft.

"Ich weiß nicht, wie lange das dauern wird, aber der Plan ist, dass er irgendwann wahrscheinlich Playoff-Spiele in Rockford bestreiten wird, und das ist eine große Erfahrung für Jungs auf Profi-Ebene, dort zu kämpfen", sagte Blackhawks-Trainer Luke Richardson über den jungen Linksaußen.

Am Donnerstagabend (US-Zeit) entschied das starke dritte Viertel der Dallas Stars das Spiel zu Gunsten der Gäste aus Texas. Nachdem Dallas in den ersten beiden Abschnitten durch den Finnen Roope Hintz zweimal in Führung gegangen war, konnte Chicago durch Cole Guttman und Seth Jones jeweils ausgleichen. Im Schlussabschnitt gelangen Jamie Benn und Esa Lindell zwei Treffer zur Zwei-Tore-Führung, das dritte Tor des überragenden Roope Hintz machte den Deckel drauf.

Ganz überraschend kam die Niederlage der Blackhawks gegen die Stars nicht, war es doch auch das Aufeinandertreffen des Schlusslichts der Western Conference gegen den Tabellenführer. Mit 47 Punkten aus 61 Spielen stehen Reichel und seine Männer aus Illinois weiter ganz unten und werden im Frühling frei haben, wenn andere Teams wie die Dallas Stars um den Stanley Cup kämpfen.

San Jose Sharks vs. St. Louis Blues: 3-6

Ein weiteres direktes Duell zweier deutscher NHL-Spieler fand unterdessen in San Jose statt, wo Nico Sturm und die Sharks auf Thomas Greiss und die St. Louis Blues trafen. Der erfahrene Greiss, der in dieser Saison zum 17. Mal von Beginn an auf dem Eis stand, behielt am Ende die Oberhand und trug selbst mit 22 Paraden zum Auswärtserfolg in Kalifornien bei.

Der überragende Mann des Abends war der Russe Pavel Buchnevich, der gleich vier Treffer für die Blues vorbereitete und inzwischen bei 51 Torbeteiligungen in dieser Spielzeit steht. Die Treffer für die Gäste erzielten Jordan Kyrou, Logan Brown, Colton Parayko, Brayden Schenn, Kasperi Kapanen und Tyler Pitlick. Für die unterlegenen San Jose Sharks, die im ersten Drittel sogar mit 2-0 in Führung gegangen waren, trafen Alexander Barabanov, Logan Couture und Steve Lorentz.

Der gebürtige Augsburger Nico Sturm stand in der Startformation der Gastgeber und spielte 12 Minuten, konnte allerdings keinen bedeutenden Einfluss auf das Spiel nehmen. Mit momentan 20 Scorerpunkten aus 53 Saisonspielen spielt der 27-jährige Center trotzdem eine gute Saison, die als Tabellenletzter der Pacific Division allerdings ebenfalls nicht mit einer Playoff-Teilnahme gekrönt werden wird.

Für Greiss und die Gäste aus Missouri ist die Postseason mit 13 Punkten Rückstand auf die Winnipeg Jets in der Central Division fürs Erste ebenfalls außer Reichweite. Entscheidend dafür war eine Serie von sechs Niederlagen in Folge zuletzt (davon vier nach regulärer Spielzeit), durch die das Team des ehemaligen deutschen Nationaltorwarts den Anschluss an die oberen Ränge verloren hat.

 

Weitere Spiele:

Florida Panthers 1-2 Nashville Predators

Tampa Bay Lightning 4-5 n.O. Pittsburgh Penguins

Calgary Flames 1-2 Toronto Maple Leafs

Vancouver Canucks 1-2 Minnesota Wild

Los Angeles Kings 3-2 Montreal Canadiens