Spielbericht: Tunesien und seine Fans feiern 0:0 gegen Dänemark

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Spielbericht: Tunesien und seine Fans feiern 0:0 gegen Dänemark

Spielbericht: Tunesien und seine Fans feiern 0:0 gegen Dänemark
Spielbericht: Tunesien und seine Fans feiern 0:0 gegen DänemarkAFP/StatsPerform
Tunesien hat Favorit Dänemark ein 0:0-Unentschieden abtrotzen können. Angetrieben von ihren lautstarken Anhängern, kamen die Nordafrikaner zu einigen gefährlichen Aktionen und verdienten sich den ersten Punkt. Beides Teams bekommen es in Gruppe D noch mit Weltmeister Frankreich sowie Australien zu tun.
Die Zahlen zum Spiel: Tunesien und Dänemark trennen sich 0:0.
Die Zahlen zum Spiel: Tunesien und Dänemark trennen sich 0:0.StatsPerform

Der dänische Trainer Kasper Hjulmand verzichtete zunächst auf seine Bundesliga-Legionäre. Oliver Christensen (Hertha), Frederik Rönnow (Union), Robert Skov (Hoffenheim), Yussuf Poulsen (Leipzig), Jonas Wind (Wolfsburg) sowie Jesper Lindstrøm (Frankfurt) saßen zu Beginn alle auf der Auswechselbank. Angeführt wurde die erste Elf der Nordeuropäer von Christian Eriksen (ManU), Pierre-Emile Højbjerg (Tottenham) und vom ehemaligen Dortmunder Thomas Delaney.

Tunesien setzte auf Ellyes Skhiri vom 1. FC Köln sowie die Unterstützung tausender tunesischer Schlachtenbummler, welche die mehr als 4.000 Kilometer nach Katar auf sich genommen hatten und im Education City Stadium stimmgewaltig in der Überzahl waren.

Erste Halbzeit: Emotionale Tunesier im Vorteil

Frenetisch bejubelt von ihren Fans, warfen sich die Nordafrikaner zu Beginn in jeden Zweikampf. Ohnehin war Tunesien bekannt für seine starke Defensive. Seit Januar blieb die Elf in neun Spielen acht Mal ohne Gegentor. Nach den Anfangsminuten zeigten die Tunesier erstmals ihre Offensivqualitäten: Ein abgefälschter Schuss von Mohamed Dräger (11.) segelte am dänischen Tor vorbei. Tunesien zu diesem Zeitpunkt das gefährlichere Team. Dänemark schien beeindruckt von Kulisse und Gegner.

Erst nach 20 Minuten fanden die Dänen etwas besser in die Begegnung und den Weg vor das Tor von Schlussmann Aymen Dahmen. Dann jedoch Pech für Tunesien: Stürmer Issam Jebali stand bei seinem Treffer im Abseits (22.). Auch wenn die in Rot gekleideten Dänen nun zu eigenen Chancen kamen, die besseren Torgelegenheiten hatten die Tunesier. In der 43. Minute scheiterte erneut Jebali aus kurzer Distanz an Kasper Schmeichel. Kurz vor der Pause musste der angeschlagene Delaney vom Feld. Torlos ging es zum Halbzeittee.

Zweite Halbzeit: Leistungsgerechtes Remis

Die zweite Hälfte begann aus tunesischer Sicht so couragiert wie die erste. Nach wenigen Sekunden konnte Joachim Andersen knapp ein Eigentor verhindern, als er eine scharfe Flanke zur Ecke köpfte. Aïssa Laïdouni verpasste es wenig später, einen Konter erfolgreich zu beenden. Die Tunesier spielten sich fest im Strafraum von Kasper Schmeichel, die Dänen schienen gedanklich noch in der Kabine zu sitzen.

In der 55. Minute dann das vermeintliche Führungstor von Dänemark. Doch Damsgaard stand klar im Abseits. Immer wieder Szenenapplaus: Laïdouni bewies sich als Wadenbeißer (gewann 14 seiner ersten 16 Zweikämpfe) und hielt Eriksen in Schach. Als die Kräfte langsam schwanden, konnte sich der Mittelfeldspieler von Manchester United jedoch durchsetzen. Seinen Schuss parierte Dahmen in höchster Not (69.). Doppelchance: Der eingewechselte Oliver Cornelius stolperte den Ball aus kurzer Distanz an den Pfosten – Glück für Tunesien!

Pfosten: Cornelius verpasst das Führungstor aus kurzer Distanz.
Pfosten: Cornelius verpasst das Führungstor aus kurzer Distanz.AFP

In der Nachspielzeit zitterten die Tunesier ein letztes Mal: Schiedsrichter César Ramos überprüfte am Monitor ein Handspiel der Afrikaner im eigenen Strafraum. Einen Elfmeter gab der Unparteiische aber nicht, der Arm war am Körper. Die tunesischen Fans feierten die Entscheidung und den 0:0-Endstand wie einen Sieg.

Spieler des Spiels: die tunesischen Fans

Einen Teil des ersten WM-Punktes ihrer Mannschaft können sich die tunesischen Fans gutschreiben. Sie feierten jedes Tackling ihrer Spieler wie einen Torerfolg und machten das torlose Unentschieden zu einem der stimmungsvollsten Spiele bei dieser Weltmeisterschaft.

Die tunesischen Schlachtenbummler trieben ihre Mannschaft an.
Die tunesischen Schlachtenbummler trieben ihre Mannschaft an.AFP