Verurteilungen von Dani Alves und Robinho - Ex-Kollege verlangt Gerechtigkeit

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Verurteilungen von Dani Alves und Robinho - Ex-Kollege verlangt Gerechtigkeit
Dani Alves befindet sich dank einer Millionen-Kaution vorerst auf freiem Fuß.
Dani Alves befindet sich dank einer Millionen-Kaution vorerst auf freiem Fuß. AFP
In einem Gespräch mit dem brasilianischen TV-Netzwerk "Globo" sprach der ehemalige Fußball-Profi und 22-fache brasilianische Nationalspieler Felipe Melo über seine einstigen Berufskollegen Robinho und Dani Alves. Beide waren in den vergangenen Tagen wegen Sexualverbrechen verurteilt worden.

Auch im hohen Alter von 40 Jahren ist der defensive Mittelfeldspieler Felipe Melo noch aktiv. Bei Fluminense nimmt der Routinier mittlerweile eher die Rolle jenes Führungsspielers ein, der vorrangig auf der Ersatzbank sitzt und eher durch seine besondere Aura glänzt, als aktiv auf dem Spielfeld zu stehen. Als Leader ist er es gewohnt, klare Worte zu finden. Das war auch in einem Gespräch mit dem brasilianischen TV-Netzwerk "Globo" zu spüren.

Brasiliens Fußball wurde in den vergangenen Wochen von zwei aufsehenerregenden Gerichtsprozessen erschüttert. Der einstige Superstar Robinho war 2013 an einer Gruppenvergewaltigung beteiligt. Bereits 2017 hatte ein Gericht in Mailand gegen ihn eine Haftstrafe von neun Jahren ausgesprochen. Doch der 100-fache Nationalspieler ging mehrmals in Berufung.

Im März entschied schließlich der höchste brasilianische Gerichtshof, dass Robinho die in Italien verhängte Strafe in einem brasilianischen Gefängnis verbüßen müsse. Wenige Tage später trat er den Strafvollzug in einem Gefängnis im Norden Sao Paulos an, wenngleich seine Anwälte weiterhin darum bemüht sind, das Urteil zu kippen. 

Robinho beendete seine aktive Karriere 2020 beim FC Santos.
Robinho beendete seine aktive Karriere 2020 beim FC Santos.AFP

Melo fordert: Hafstrafe statt Geldstrafe

Dani Alves soll hingegen nach der WM 2022 eine Dame in Barcelona in einem Nachtclub zunächst bedrängt und anschließend vergewaltigt haben. Bald darauf startet die Ermittlungen, im Januar 2023 war der ehemalige Außenverteidiger wegen latenter Fluchtgefahr in eine Untersuchungshaft verlegt worden. 

Zunächst leugnete Alves die Vorfälle, dann behauptete er, geschützten und einvernehmlichen Geschlechtsverkehr mit der Frau gehabt zu haben. Seine betrogene Ehefrau verließ den 126-fachen Nationalspieler im Zuge des Gerichtsprozesses. Mehrmals versuchte der einstige Barca-Profi durch Kautionszahlungen und einen außergerichtlichen Vergleich eine Haftstrafe abzuwenden. Doch das Opfer bestand darauf, Gerechtigkeit zu erfahren und betonte mehrmals "kein Geld" zu wollen, sondern "Gefängnis.

Im Februar 2024 wurde er schließlich zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Im März hinterlegte er eine Kaution von einer Million Euro. Angeblich soll Atleticos Memphis Depay bei der Bezahlung geholfen haben, dessen Berater bezeichnete die Medienberichte aber als "Fake News". Aktuell befindet sich Alves auf freiem Fuß, wenngleich seine Reisefreiheit stark eingeschränkt ist - denn seinen Pass musste er bei den Behörden lassen.

Melo betonte, dass er für die Opfer der Vorfälle vollsten Respekt habe. "Ich habe eine 15-jährige Tochter. Wenn sie es mit meiner Tochter getan hätten, wäre ich wohl nicht hier, um dieses Interview zu geben", erzählte der Mittelfeldspieler. Derartige Nachrichten fühlten sich für ihn "wie eine Bombe an."

Der Fluminense-Profi ist überzeugt, dass die beiden Ex-Profis "wenn sie verurteilt werden, für das, was sie getan haben, büßen" müssen. Er betonte, dass die Strafen zwar hart seien, aber unbedingt vollstreckt werden sollten: "Es soll als Lehre dienen, damit andere nicht so etwas tun. Das ist eine extrem ernste Sache. Sie müssen zahlen. Und wenn sie ihre Strafe verbüßt haben und freigelassen werden, müssen sie resozialisiert werden."