Der frühere Wimbledonsieger Becker (57), der für Zverev lange eine Art Mentor war, hatte in den vergangenen Monaten besonders in seinem Podcast mit der früheren Top-Ten-Spielerin Andrea Petkovic immer wieder Kritik an Zverev und dessen Umfeld geäußert.
In der jüngsten Folge bezeichnete Becker den 28-Jährigen als "Sorgenkind", das weit von der Weltspitze entfernt sei. "Ich glaube, dass er sich relativ wenig Sorgen um mich macht, um ehrlich zu sein", äußerte Zverev, der in diesem Jahr bislang lediglich ein Turnier (München im April) gewonnen hat.
"Muss das Selbstvertrauen wiederfinden"
"Dieses Jahr ist einfach zäh", kommentierte Zverev auch mit Blick auf seine körperlichen Probleme: "Sobald man das Gefühl hat, gutes Tennis zu spielen, wie in Toronto und Cincinnati, kommt der nächste Rückschlag – wie in New York mit dem Rücken. Das beschreibt so ein bisschen mein Jahr." Er habe "natürlich nicht gut gespielt in vielen Situationen, habe richtiges Kack-Tennis gezeigt", erklärte der Olympiasieger von Tokio, der weiter seinem ersten Grand-Slam-Titel nachjagt.
Die letzten acht Trophäen auf höchster Ebene teilten der Spanier Carlos Alcaraz und Jannik Sinner (Italien) unter sich auf, entsprechend sind die beiden auch in der Weltrangliste davongezogen - doch Zverev glaubt weiter an sich: "Ich weiß, dass ich gegen Carlos und Jannik gewinnen kann. Ich muss das Selbstvertrauen wiederfinden und daran glauben, dass ich da wieder hinkommen kann."
Dies soll bei den letzten Turnieren des Jahres gelingen, nach dem hochdotierten Ausflug zum Showturnier Six Kings Slam in Saudi-Arabien ("Es gibt einen Grund, warum jeder der Top 5 mitspielt"), spielt er noch in Wien und beim Masters in Paris, dann wird er sich ziemlich sicher für das Saisonfinale der besten acht Spieler des Jahres in Turin qualifizieren - und danach noch bei der Davis-Cup-Finalrunde in Bologna erstmals seit Anfang 2023 wieder für das deutsche Team spielen? "Wenn ich fit bin, überlege ich es mir wirklich."