"Keine Basis": ELF-Champion Stuttgart stellt Insolvenzantrag

Geschäftsführer Suni Musa feierte mit Stuttgart erst im September den ersten Triumph in der European League of Football
Geschäftsführer Suni Musa feierte mit Stuttgart erst im September den ersten Triumph in der European League of FootballČTK / imago sportfotodienst / Julia Rahn

Gut zweieinhalb Monate nach dem ersten Triumph in der European League of Football (ELF) hat Stuttgart Surge einen Insolvenzantrag gestellt. "Wir haben bis zuletzt nach einem Ausweg gesucht - aber es gab keinen", sagte Geschäftsführer Suni Musa in Stuttgarter Nachrichten/Zeitung, "ich bin mega enttäuscht und sehr, sehr traurig."

Anfang September hatte Stuttgart im eigenen Stadion den Titel geholt und sich danach mit zehn weiteren Franchises wegen der Unzufriedenheit mit der Führung aus der ELF zurückgezogen. Der Plan war es, mit der in der vergangenen Saison gegründeten European Football Alliance (EFA) 2026 einen Neustart zu wagen, doch offenbar ist unklar, ob sich dies realisieren lässt.

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"Die Betreibergesellschaft der Stuttgart Surge hat am Freitag, dem 21. November 2025, offiziell einen Insolvenzantrag gestellt", hieß es am Montag in einer Mitteilung der Surge. Der Schritt sei notwendig geworden, "da die gegenwärtigen strukturellen Rahmenbedingungen im europäischen American Football, die für eine geringe Planungssicherheit und mangelnde Zukunftsperspektive sorgen, eine erfolgreiche Rekapitalisierung erheblich erschwert haben".

"Das Ende ist richtig bitter"

"Wir befinden uns in einem Moment der Zahlungsunfähigkeit", sagte Musa, "und wir sehen derzeit keine Basis für eine gesicherte Zukunft." Denn es existiere derzeit, "was den Spielbetrieb für 2026 angeht, keine schriftliche Vereinbarung. Somit gibt es auch keine Grundlage für Abmachungen mit unseren Sponsoren und Dienstleistern. Ich kann derzeit niemandem guten Gewissens versprechen, dass sich alles schon irgendwie klären wird. Deshalb haben wir keine andere Wahl, als Insolvenz zu beantragen."

Viel Hoffnung auf eine Wende hat Musa, der 2022 bei Stuttgart Surge eingestiegen war, nicht. "Das Ende ist richtig bitter", sagte der Geschäftsführer: "Ich hätte gerne gesehen, wie sich unser Projekt, das so viele lieben, weiterentwickelt. Stattdessen muss ich das, was wir gemeinsam aus dem Boden gestampft haben, jetzt zu Grabe tragen."