Ein Denkmal, nicht in Stein gemeißelt, sondern aus Teig gebacken. Amon-Ra St. Brown wollte unbedingt einen Blick darauf werfen, nachdem er vom Werk gehört hatte. "Ich war begeistert. Also musste ich herkommen und es mir aus der Nähe und persönlich ansehen", sagte der Footballer beim Ortstermin in Rochester. Nahe Detroit steht der Starspieler der Lions als Torte beim Bäcker im Schaufenster, lebensgroß und auf dem Kopf, angelehnt an seine besondere Jubelpose.
St. Brown symbolisch für den Aufschwung
"Ich habe die Leute dort getroffen, Fotos gemacht, Zeit mit ihnen verbracht. Es war großartig, sie waren so nett", berichtete St. Brown über seinen Besuch. Dass sie ihn sich in Michigan jetzt schon backen, sagt eine Menge über den (Stellen-)Wert des Deutsch-Amerikaners aus, der seit drei Jahren in der Autostadt spielt und seine Beliebtheit nicht nur mit Leistung stetig gesteigert hat. St. Brown ist ein Gesicht des Aufschwungs, hat die Lions mit dorthin gebracht, wo sie sind. Als Nummer eins der National Football Conference (NFC) startet das Team in der Nacht zum Sonntag (02.00 Uhr/RTL und DAZN) zu Hause gegen die Washington Commanders in die Play-offs, nach zwei Wochen Pause durch das Freilos in der Wildcard-Runde.
Zwei Siege fehlen bis zum großen Ziel Super Bowl, drei bis zur Kirsche auf der Torte. Noch nie hat die Franchise diesen Preis geholt, doch diesmal stehen die Chancen mehr als gut, noch besser als im Vorjahr, als es ein bitteres Aus im Halbfinale gegeben hatte. Detroit überzeugte in der abgelaufenen Hauptrunde, war stärker, konstanter als etwa Champion Kansas City Chiefs und greift nach dem Titel. Auf dem Weg dorthin wird St. Brown erneut eine wertvolle Waffe sein.
Lions schalten in den Play-off-Modus
Der 25-Jährige hat längst in den Play-off-Modus geschaltet. Seine Haare leuchten wieder in Honolulu Blue, der Klubfarbe der Lions, so wie vor einem Jahr. Und den besonderen Look will der Wide Receiver möglichst auch am 9. Februar in New Orleans präsentieren, St. Brown könnte dort als vierter Spieler mit deutschem Pass den Super Bowl gewinnen.
In der Hauptrunde spielte St. Brown stark, der Passfänger stellte mit zwölf Touchdowns einen persönlichen Rekord auf. Eines der Highlights war ein Trickspielzug Ende September, an dessen Ende St. Brown als erster Deutscher einen Touchdownpass warf. Er hatte mit Quarterback Jared Goff die Rollen getauscht.
Heimrecht bis zum Superbowl
Vor dem 59. Super Bowl haben die Lions nur noch Heimspiele, im Viertelfinale geht es im Ford Field gegen die Commanders mit dem Berliner Rookie Brandon Coleman. Auch ein mögliches Halbfinale gegen die Philadelphia Eagles oder die LA Rams steigt dort. Ein Vorteil im Vergleich zu 2024, damals hatte es Detroit in San Francisco erwischt.
"Wir sind etwas ausgeruhter als im Vorjahr", sagte St. Brown, selbst wenn es gut laufen sollte, will er seine Jubelpose nicht wiederholen: "Es ist verrückt. Mein Vater schreibt mir ständig: 'Du musst es nochmal machen.' Aber ich sage: Das kann ich nicht. Das war eine einmalige Sache." Nur im Falle des Sprungs in den Super Bowl werde er "vielleicht" umdenken.