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Die Chiefs und der Traum vom Three-Peat: Auf dem Weg zu NFL-Geschichte

Patrick Mahomes am Mikro der Journalisten.
Patrick Mahomes am Mikro der Journalisten.Jonathan Bachman / GETTY IMAGES NORTH AMERICA
Three-Peat: Patrick Mahomes will die Kansas City Chiefs zum dritten Super-Bowl-Triumph in Serie führen - und damit erneut Football-Geschichte schreiben.

Patrick Mahomes weiß ganz genau, wie es sich auf der anderen Seite anfühlt. Noch als Jugendlicher sei er ein "Fan der Dallas Cowboys" gewesen, "also habe ich die Patriots mehr als alles andere gehasst", erzählte der Quarterback der Kansas City Chiefs mit Blick auf jene Zeit, in der der große Tom Brady und New England die NFL dominiert hatten.

Heute ist alles anders: Mahomes und die Chiefs haben die Rolle der ungeliebten Überflieger inne, und sie träumen vom "Three-Peat", dem historischen dritten Super-Bowl-Triumph in Serie. Während der Quarterback und sein kongenialer Tight End Travis Kelce von Sieg zu Sieg eilen, sehnt sich die restliche Footballwelt einen anderen Champion herbei.

Match-Center: Philadelphia Eagles vs. Kansas City Chiefs

Mahomes kümmert das nicht. "Wir wollen einfach rausgehen und das Spiel gewinnen", sagte er mit Blick auf den Showdown im Super Bowl in New Orleans in der Nacht auf Montag (0.30 Uhr/RTL und DAZN). Es gehe nicht nur darum, die Philadelphia Eagles zu schlagen, sondern auch "alle anderen".

Und darum, ein Stück Football-Geschichte zu schreiben. Kansas kann zum dritten Mal nacheinander Champion werden, das ist der Super-Bowl-Ära bislang niemandem gelungen. Auch nicht Brady, der insgesamt sieben Titel holte. Wie einst die Patriots trägt auch die Chiefs diese fast schon trotzige Wir-gegen-den-Rest-der-Welt-Mentalität, und natürlich sieht Mahomes mittlerweile die Parallelen zwischen seiner großen Zeit und der New Englands.

Längst ist Neid Anerkennung gewichen, er wisse, "wie hart es war, was sie geleistet und erreicht haben", sagte der 29-Jährige. Von Brady habe er eine Menge gelernt. "Er hat immer alles gemacht, um die Footballspiele zu gewinnen", so Mahomes: "Als Quarterback geht es genau darum", stets Wege zum Erfolg zu finden.

Das ist bislang auch Mahomes bemerkenswert oft gelungen, sein Team habe eine besondere Reise hinter sich, sagte er stolz. Ganz gleich, ob die Offensive mit Taylors Swifts Lebensgefährten Kelce und Mahomes, die Defensive oder die Special Teams: Alle Mannschaftsteile sind in der Lage, für "Big Plays" zu sorgen, also für herausragende Spielzüge, die den Unterschied machen. Die einzelnen Rädchen im Team von Coach Andy Reid greifen ineinander.

Aura wie Bradys Patriots

Gegner der Chiefs müssen nicht nur ein sehr gutes Footballteam schlagen, sondern auch dessen besondere Aura ausblenden. Wie einst die Patriots im Super Bowl gegen die Atlanta Falcons aus einem 3:28 noch einen Sieg in der Overtime machten, scheint auch Kansas in schier ausweglosen Momenten noch ein Schlupfloch zu finden.

Im dramatischen AFC-Championship-Game gegen die Buffalo Bills versenkte Kicker Harrison Butker das siegbringende Field Goal, bei einigen Schiedsrichterentscheidungen hatte Kansas Glück. Sei's drum. Während sich TV-Experten und Fans der anderen Teams daran abarbeiteten, lenkten die Chiefs längst den Fokus aufs große Finale.

Auch im Super Bowl wolle er der "beste und größte Patrick Mahomes sein, der ich sein kann", betonte der Quarterback: "Wir gehen raus und spielen das Spiel, das wir lieben, und zwar so, wie es sich für uns am besten anfühlt."