Dass sie ihn sich in Michigan jetzt schon backen, sagt eine Menge über den (Stellen-)Wert des Deutsch-Amerikaners aus, der seit drei Jahren in der Autostadt spielt und seine Beliebtheit nicht nur mit Leistung stetig gesteigert hat. St. Brown ist ein Gesicht des Aufschwungs, hat die Lions mit dorthin gebracht, wo sie sind. Als Nummer eins der National Football Conference (NFC) startet das Team in der Nacht zum Sonntag (02.00 Uhr/RTL und DAZN) zu Hause gegen die Washington Commanders in die Play-offs, nach zwei Wochen Pause durch das Freilos in der Wildcard-Runde.
Zwei Siege fehlen bis zum großen Ziel Super Bowl, drei bis zur Kirsche auf der Torte. Noch nie hat die Franchise diesen Preis geholt, doch diesmal stehen die Chancen mehr als gut, noch besser als im Vorjahr, als es ein bitteres Aus im Halbfinale gegeben hatte. Detroit überzeugte in der abgelaufenen Hauptrunde, war stärker, konstanter als etwa Champion Kansas City Chiefs und greift nach dem Titel. Auf dem Weg dorthin wird St. Brown erneut eine wertvolle Waffe sein.
Der 25-Jährige hat längst in den Play-off-Modus geschaltet. Seine Haare leuchten wieder in Honolulu Blue, der Klubfarbe der Lions, so wie vor einem Jahr. Und den besonderen Look will der Wide Receiver möglichst auch am 9. Februar in New Orleans präsentieren, St. Brown könnte dort als vierter Spieler mit deutschem Pass nach Markus Koch (1988), Tom Nütten (2000) und Sebastian Vollmer (2015/2017) den Super Bowl gewinnen.
In der Hauptrunde spielte St. Brown stark. Der Passfänger blieb bei den Receiving Yards (1263) zwar unter dem Wert der Vorsaison (1515), stellte mit zwölf Touchdowns aber einen persönlichen Rekord auf. Eines der Highlights war ein Trickspielzug Ende September, an dessen Ende St. Brown als erster Deutscher einen Touchdownpass warf. Er hatte mit Quarterback Jared Goff kurzerhand die Rollen getauscht.
St. Brown freut sich auf die Playoffs
Vor dem 59. Super Bowl haben die Lions nur noch Heimspiele, im Viertelfinale geht es im Ford Field gegen die Commanders mit Rookie Brandon Coleman - wie St. Brown Deutsch-Amerikaner. Auch ein mögliches Halbfinale gegen die Philadelphia Eagles oder die LA Rams steigt dort. Ein Vorteil im Vergleich zu 2024, damals hatte es Detroit in San Francisco erwischt.
Die Riesentorte (gut 1,80 m) soll stehen bleiben, bis das Team aus der Motor City die Vince Lombardi Trophy holt. "Ich liebe euch, Leute. Die besten Fans der Welt", sagte St. Brown in Rochester am Mikro: "Ich kann es kaum erwarten, dass die Play-offs beginnen. Go Lions."