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Zwischen Studio und Spielfeld: Tom Brady bleibt omnipräsent

Football-Superstar Tom Brady
Football-Superstar Tom BradyAA/ABACA / Abaca Press / Profimedia
Tom Brady hat seine Karriere längst beendet – doch er prägt den Sport weiter: als TV-Experte, als Investor im Fußball und als Strippenzieher bei den Las Vegas Raiders.

Tom Brady könnte einfach mit seiner Luxusjacht über das Meer schippern, schöne Frauen daten oder Zeit mit seinen Kindern verbringen – doch lockerlassen kann die NFL-Legende offenbar nicht. Anstatt seinen Ruhestand und sein Vermögen von rund 300 Millionen Dollar genießen, ist Brady im Football auch zweieinhalb Jahre nach seinem Karriereende weiter "Mr. Allgegenwärtig" – ob in der Kommandozentrale der Las Vegas Raiders oder im TV-Studio.

"Dieses großartige Spiel zu präsentieren und wirklich einzigartige Einblicke zu bieten, ist für mich so etwas wie ein wahrgewordener Traum", sagte Brady dem US-Magazin Sports Illustrated über seine Rolle als Experte bei Fox Sports. Der Zehnjahres-Deal spült ihm über 375 Millionen Dollar in die Kassen, nie kassierte ein Analyst mehr.

Doch der erfolgreichste Quarterback der NFL-Geschichte mit dem Dauergrinsen im Gesicht blieb in seinen Kommentaren bisher erstaunlich blass, gab vor allem Plattitüden von sich – weshalb er zur nun beginnenden Saison mehr Zugänge zu den Teams bekommen soll.

"Wenn man die Herausforderungen, die Kunst und die Wissenschaft dahinter versteht, kann man es wirklich nur schaffen, indem man es tut", sagte Brady über seine Lernkurve. Auch wenn es (noch) ruckelt, Fox weiß, was sie an Brady haben: Kein anderer Name zieht so viele Zuschauer an.

Große Verantwortung

Parallel sucht Brady neue Spielfelder. Für 110 Millionen Dollar erwarb er im Oktober 2024 fünf Prozent der Anteile am NFL-Team Las Vegas Raiders.

"Es ist ein Segen zu wissen, dass ich für den Rest meines Lebens in der besten Liga der Welt dabei sein werde", kommentierte Brady sein Engagement. Raiders-Besitzer Mark Davis versprach ihm eine "prominente Rolle" im operativen Geschäft – ungewöhnlich für einen Minderheitseigner. Tatsächlich mischte sich Brady früh ein, beispielsweise bei Personalentscheidungen – selbst beim NFL-Draft soll er involviert gewesen sein.

Clinch mit Rooney

Und auch im Fußball drängt Brady ins Rampenlicht. Beim englischen Zweitligisten Birmingham City stieg er 2023 mit knapp über drei Prozent ein, begleitet von einer Amazon-Doku in der er die Arbeitsmoral seines neuen Klubs gleich mal kritisierte. Die FAZ bezeichnete die Einblicke als "erhellend", da sie Bradys "verblüffende Ahnungslosigkeit" im Fußball offenbarten.

Englands Fußballlegende Wayne Rooney, zum Zeitpunkt Trainer in Birmingham, kritisierte Bradys Vorwürfe als "sehr unfair". "Ich glaube, Tom kam einmal vorbei, und zwar am Tag vor einem Spiel, wo die Tage sowieso etwas lockerer sind. Ich glaube nicht, dass er wirklich viel von Fußball verstand", sagte Rooney bei der BBC.

Doch Brady dürfte die Kritik nicht weiter stören, sein Einfluss ist groß und wächst weiter - über die Grenzen "seines" Sports hinaus. Der "GOAT" hat vielleicht seine Karriere beendet, doch Brady ist und bleibt omnipräsent.