AO: Historische Sabalenka kämpft gegen Rybakina um ersten Grand Slam-Titel

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AO: Historische Sabalenka kämpft gegen Rybakina um ersten Grand Slam-Titel
Aryna Sabalenka (r.) will gegen Elena Rybakina den ersten Grand Slam-Titel ihrer Karriere holen.
Aryna Sabalenka (r.) will gegen Elena Rybakina den ersten Grand Slam-Titel ihrer Karriere holen.AFP
Wimbledon-Siegerin Elena Rybakina trifft im Finale der Australian Open im Dameneinzel auf Aryna Sabalenka, nachdem sich die beiden am Donnerstag jeweils klar in ihren Halbfinals durchgesetzt haben. Die Rybakina erreichte ihr zweites Grand-Slam-Finale durch einen 7:6 (7:4), 6:3-Sieg über Victoria Azarenka in einer Stunde und 41 Minuten, während Sabalenka in einer Stunde und 33 Minuten mit 7:6 (7:1) 6:2 gegen die Polin Magda Linette gewann. Die Kasachin will dabei auch die Turnierverantwortlichen Lügen strafen.

Auf Court 13 begann die diesjährige Australian Open-Reise von Elena Rybakina gegen die Italienerin Elisabetta Cocciaretto. Ein souveräner Zweisatzsieg war der Auftakt zu einer Reise, die offensichtlich auch die Organisatoren des ersten Grand Slams des Jahres nicht auf dem Schirm hatten. Rybakina, immerhin an Nummer 22 gesetzt, spielte nicht wie die größeren Spielerinnen bereits in den ersten Runden auf den großen Courts, sondern musste auf einen Außenplatz ausweichen.

Die Nummer 13 stellte sich dabei als das Gegenteil eines schlechten Omens heraus: Die Kasachin verlor im Laufe des Turniers keinen einzigen Satz – und das, obwohl sie einige große Hürden aus dem Weg zu räumen hatte: Bereits in der dritten Runde bekam die 23-Jährige es mit Vorjahresfinalistin Danielle Collins aus den USA zu tun, die sie durch nahezu fehlerfreies Tennis ungefährdet ausschaltete. Das größtmögliche Ausrufungszeichen setzte die in Moskau geborene Rybakina dann aber in Runde vier, als sie die absolute Titelfavoritin Iga Swiatek überraschend bezwang.

Spätestens in diesem Moment glaubte auch Rybakina selbst an die Möglichkeit eines ganz großen Erfolgs in Melbourne, wo sie bisher noch nie über die dritte Runde hinausgekommen war. Weder Jelena Ostapenko noch Victoria Azarenka stellten große Herausforderungen dar, sodass die Nummer 25 der WTA-Rangliste völlig verdient im Finale am Samstag steht. 

Ganz überraschend kommt dieser Erfolg jedoch nicht, hat die vergleichsweise niedrige Weltranglistenplatzierung doch eher formale Gründe: Rybakinas Sieg in Wimbledon im vergangenen Jahr wurde vom Weltverband WTA nicht für Ranglistenpunkte berücksichtigt, da russische und belarussische Athletinnen vom Turnier ausgeschlossen waren. Mit einem Sieg wäre sie in die Top 10 der Welt aufgestiegen, spätestens zu Beginn des neuen Jahres zeigt Rybakina aber, dass sie unbestritten eine der besten Spielerinnen der Welt ist.

Sabalenka mit der Chance auf Tennisgeschichte

Dieses Attribut darf sich ohne Zweifel auch Aryna Sabalenka nachsagen lassen, stand sie doch gegen Magda Linette bereits zum vierten Mal im Halbfinale eines Grand Slams. Bisher stand ein kleiner Fluch für die Belarussin zu Buche, denn alle drei vorangegangenen Duelle hatte sie verloren. Doch am Donnerstagabend war alles anders: Sabalenka, die sich mit nun mehr zehn Siegen in Folge in Überform befindet, ließ ihrer Gegnerin nach umkämpften ersten Satz keine Chance und setzte sich mit dominantem Tennis im zweiten Satz klar durch.

Mit dem Titel beim Vorbereitungsturnier in Adelaide holte die 24-Jährige sich das erste Selbstvertrauen auf dem australischen Hartplatz, bei den Australian Open ist sie genau wie ihre Finalgegnerin bisher mit weißer Satz-Weste unterwegs. Mit Shelby Rogers und Elise Mertens hatte Sabalenka bereits in den ersten Runden unangenehme Aufgaben zu lösen, blieb aber bei sich und nahm gewaltig Schwung für die weiteren Runden mit. Sowohl gegen die Schweizerin Belinda Bencic als auch gegen die Kroatin Donna Vekic wurden enge Duelle erwartet, die Belarussin behielt aber jeweils deutlich die Oberhand.

Ein Fingerzeig für das Halbfinale gegen Linette, in dem sie vor allem mit ihrer beeindruckenden Schlaghärte überzeugte. Nach dem Spiel im Interview mit Casey Dellacqua ihre Power auf "gute Gene" zurück, außerdem wirkte sie fast drohend, als sie ausdrückte, an diesem Abend hätten sich ihre Schläge "gar nicht so hart angefühlt". Ihre Gegnerin Elena Rybakina darf sich also warm anziehen, wenn sie am Samstagmorgen (9:30 Uhr deutscher Zeit) diese Schläge returnieren muss.

Ein Sieg Sabalenkas könnte auch statistisch ein Novum werden: Da russische und belarussische Sportlerinnen bei den diesjährigen Australian Open unter weißer Flagge antreten müssen, könnte Sabalenka die erste neutrale Sportlerin werden, die ein Tennis-Grand Slam gewinnt. "Darüber können wir reden, wenn ich es gewonnen habe", so die Aussage der 24-Jährigen. Nicht ganz unwahrscheinlich, dass sie das wird tun müssen.