Ab der ersten Minute war der Wille der Argentinier mehr erkennbar. Sie gingen hart in die Zweikämpfe, zeigten aber auch ihre spielerische Klasse. Der erste Torschuss in der fünften Minute gehörte auch den Südamerikanern, als Alexis Mac Allister sein Glück von der Strafraumkante versuchte. Der Schuss war aber kein Problem für den französischen Schlussmann Hugo Lloris.
Messi bringt Argentinien auf die Siegerstraße
In der 21. Spielminute dann der erste große Aufreger der Partie. Schiedsrichter Szymon Marciniak zeigte nach einem Foul von Ousman Dembele auf den Punkt. Lionel Messi trat an und verwandelte mit einem Schuss in die untere, rechte Torecke. Es war der sechste Turniertreffer von Messi, mit dem er zwischenzeitlich alleine an der Spitze der Torjägerliste stand.
Von Frankreich kam überhaupt nichts. Die Franzosen starteten erneut wie gegen Marokko mit einer 4-1-2-3 Formation, dieses Mal mit Adrien Rabiot und Antoine Griezmann auf der Doppel-Acht. Im Halbfinale stand Youssouf Fofana noch in der Startaufstellung, da Rabiot krankheitsbedingt gefehlt hat. Beleben konnte Rabiot das Offensiv-Spiel allerdings nicht.
In der 36. Spielminute belohnten sich die Argentinier zum zweiten Mal für einen leidenschaftlichen und überlegenen Auftritt. Der Ball landete in einem blitzschnell ausgespielten Konter nach Zuspiel von Mac Allister bei Angel Di Maria und der verwandelte.
Di Maria überzeugte nicht nur mit seinem Treffer, immer wenn der Offensiv-Akteur am Ball war, wurde es gefährlich. Seine Dribblings stellten die französische Hintermannschaft ständig vor Probleme.
Argentinien ist auch in der zweiten Hälfte spielbestimmend
Die Südamerikaner ließen mit der Führung im Rücken wenig zu. Auch im zweiten Abschnitt dominierten sie das Geschehen, gewannen mehr Zweikämpfe und spielten den besseren Fußball. In der 60. Minute war es erneut Di Maria, der mit einem Dribbling mehrere französische Verteidiger im Strafraum auf sich zog, damit er einen brillianten Ball auf Messi spielen kann. Der Schuss von Messi ging aber rechts am Tor vorbei.
Kylian Mbappe stellt den Spielverlauf auf den Kopf
In der 80. Spielminute fiel das 2:1 aus dem Nichts. Ein Foul von Otamendi an Kolo Muani führte zum Elfmeter. Der argentinische Verteidiger hielt den Gladbacher zu lange fest im Zweikampf, sodass der Unparteiische auf den Punkt zeigen musste. Kylian Mbappe verwandelte zum 1:2 Anschluss. Mbappe war es dann auch, der den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellte. Wie bereits gegen Marokko führte auch der zweite Torschuss zum zweiten Tor. Marcus Thuram spielte einen hervorragenden Doppelpass in die Tiefe, zurück zu Mbappe und der verwandelte zum Ausgleich. Mit diesem Treffer war Mbappe auch wieder der Führende in der Torschützenliste mit sieben Treffern.
Argentinien war sichtlich geschockt nach dem Mbappe-Doppelschlag binnen einer Minute. Die Leichtigkeit der ersten 80 Minuten war dahin. Den letzten Aufreger in der regulären Spielzeit leistete sich Marcus Thuram. Er ging im Strafraum zu Boden. Die Franzosen forderten Elfmeter, aber der starke polnische Schiedsrichter Marciniak zeigte ihm sofort die gelbe Karte für eine Schwalbe.
Messi und Mbappe treffen in der Verlängerung
In der Verlängerung wollten beide Mannschaft Risiko vermeiden. Keines der beiden Teams wollte einen Fehler machen, der das Spiel entscheidet. In der 105. Spielminute hatte der eingewechselte Lautaro Martínez eine Doppel-Chance. Zuerst blockte Upamecano seinen Schuss und nur wenige Sekunden später hatte er erneut eine große Chance, tauchte alleine vor Lloris auf, schoss aber neben das Tor.
Direkt zum Auftakt des zweiten Abschnitts der Verlängerung jubelten die Argentinier. Enzo Fernandez spielte einen Klasse-Pass im Strafraum auf Martinez, der vergab gegen Lloris aber Messi war zur Stelle für den Abpraller.
Es wirkte erneut wie die Entscheidung, aber Frankreich bekam in der 117. Spielminute den zweiten Elfmeter dieses Spiels. Ein Schuss von Mbappe landete am Arm des Argentiniers Gonzalo Montiel und der Schiedsrichter zeigte zum dritten Mal in diesem Spiel auf den Punkt und wieder war es die richtige Entscheidung. Mbappe komplettierte den Hattrick mit einem Schuss in die linke Torecke aus elf Metern.
In der Nachspielzeit hatte Kolo Muani die Riesenchance zur Entscheidung in der letzten Sekunde, aber Emiliano Martinez zeigte einen Wahnsinns-Reflex und hielt den Schuss in die linke Torecke.
Argentinien gewinnt das Elfmeterschießen
Den ersten Elfmeter nahm sich Mbappe, nachdem er bereits zwei Strafstöße verwandelt hat. Auch den dritten Elfmeter konnte er verwandeln, auch wenn Martinez dieses Mal mit der Hand dran war am Schuss in die linke Torecke. Bei Argentinien startete Messi und auch er verwandelte, Souverän mit einem verzögerten Schuss in die linke, untere Torecke.
Der zweite Schütze für Frankreich war Kingsley Coman und der Münchner vergab. Martinez parierte den Schuss in die linke Torecke. Mit dem Elfmeter-Treffer von Otamendi gingen die Südamerikaner dann in Führung.
Noch deutlicher wurde die Führung, als erst Aurelien Tchouameni am Tor vorbeischoss und dann im Anschluss Paredes für Argentinien traf. In der vierten Runde traf erst Kolo Muani Souverän, die Entscheidung besorgte dann aber Gonzalo Montiel mit seinem Treffer vom Punkt. Ausgerechnet der argentinische Spieler, der den Elfmeter zum 3:3 verursacht hat.
Flashscore Spieler des Spiels: Lionel Messi
Lionel Messi war mit zwei Toren und seinem erfolgreichen Elfmeter beim Elfmeterschießen der Spieler des Spiels. Mit sieben Treffern in diesem Turnier ist er der zweitbeste Torschütze hinter Kylian Mbappe.
