Formel 1 GP Shanghai 2024: Zhou Guanyu im Portrait

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Der leise Riese: Zhou Guanyu als Vorreiter eines Milliardenvolks
Zahlreiche Augenpaare sind in den kommenden Tagen auf Zhou Guanyu gerichtet.
Zahlreiche Augenpaare sind in den kommenden Tagen auf Zhou Guanyu gerichtet.AFP
In der Formel 1 ist Zhou Guanyu ein unauffälliger Hinterbänkler - in seiner Heimat China ein Star, Botschafter und Zugpferd. Vor dem Formel 1 GP Shanghai 2024 werfen wir einen genauen Blick auf den 24-jährigen Piloten vom Team Sauber.

Zhou Guanyu muss in diesen Tagen für alles etwas mehr Zeit einplanen. Jeder will ein Selfie mit dem "Shanghai Tiger", ob an der Strecke bei seinem Heimrennen oder am Rande der Premiere des Films "The First One" - in dem es um ihm geht: Chinas ersten Formel-1-Fahrer. "Ich war in den letzten anderthalb Wochen ziemlich sicher der meistbeschäftigte Mann der Stadt", scherzte Zhou am Donnerstag.

Es ist ein Kontrastprogramm für den 24-Jährigen, der neben Weltmeister Max Verstappen, dem schillernden Rekordchampion Lewis Hamilton oder dem eitlen Altmeister Fernando Alonso im Normalfall eine ganz kleine Nebenrolle spielt. Wie sollte es auch anders sein bei einem, dessen bestes Ergebnis in 48 Formel-1-Rennen ein achter Platz ist.

Beim Comeback der Motorsport-Königsklasse in China (Sonntag, 9 Uhr MESZ/Sky) nach fünf Jahren - Stichwort Corona - spielt diese schmale Ausbeute aber keine Rolle. Zhou (gesprochen: Joe) trägt die Hoffnungen einer Weltmacht mit 1,4 Milliarden Einwohnern, die qua ihrer Größe und Wirtschaftskraft für den Automobilmarkt von essenzieller Bedeutung ist, in sich.

"Der Druck bei diesem Rennen ist höher", räumt er ein. Zugleich habe er seit 20 Jahren, seit er die Zehnzylinder von Michael Schumacher oder Kimi Räikkönen bis in sein Kinderzimmer hören konnte, von diesem Moment geträumt.

Die wichtigsten Infos zum Formel 1 GP Shanghai 2024

Formel 1 spielt in China nur untergeordnete Rolle

Und China macht mit beim Hype: Zhous 7.000 Menschen fassende Fan-Tribüne direkt gegenüber der Garage des Sauber-Rennstalls, für den der Chinese (noch) fährt, war nach fünf Minuten ausverkauft.

Zhou nimmt seine eigene Rolle derweil nicht allzu wichtig. Natürlich wolle er in die Punkteränge fahren, es wäre das erste Mal für ihn in diesem Jahr. Und natürlich hoffe er "auf eine lange Karriere in der Formel 1". Doch in erster Linie versteht er sich als Pionier in einem Land, in dem Tischtennis, Fußball und Basketball die populärsten Sportarten sind.

"Der Motorsport hat ein Luxusimage", sagt Zhou. Doch der Luxus, zumindest für die Elite, nimmt ja stetig zu im offiziell kommunistischen China.

Bis Chinesen zum Inventar in der Formel 1 gehörten, würden wohl fünf bis zehn Jahre vergehen, schätzt Zhou. Um dann selbst noch dabei zu sein, muss er abliefern: Sein Vertrag bei Sauber, das 2026 zum Audi-Werksteam wird, läuft aus. Favoriten für die Cockpits im kommenden Jahr sind dem Vernehmen nach der dreimalige Grand-Prix-Sieger Carlos Sainz und der Emmericher Nico Hülkenberg.