Max Verstappen konnte das Tempo nicht mitgehen und lag als Zweiter mehr als drei Zehntelsekunden zurück, Oscar Piastri kam als Elfter überhaupt nicht gut ins Wochenende. Und auch Mercedes und Ferrari, die doch eigentlich das Zünglein an der Waage sein könnten, waren längst noch nicht auf Norris' Niveau.
Vor dem Saisonfinale am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) ist die Ausgangslage für ihn grundsätzlich komfortabel. Zwölf Punkte Vorsprung hat er auf Weltmeister Verstappen im Red Bull, 16 sind es auf Piastri. Landet Norris auf dem Podest, dann ist er in jedem Fall erstmals Weltmeister. Und zumindest zum Auftakt hatte der 26-Jährige keine Probleme, sich an der Spitze zu halten.
Formel 1: Ausrutscher von Norris?
"Max konnte das Tempo von Norris nicht mitgehen", sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: "Er hat über Untersteuern geklagt, und das ist etwas, was ihm gar nicht gefällt." Das Problem sei auf schnellen Runden ebenso aufgetreten wie in der Rennsimulation - und letzteres macht Red Bull größere Sorgen. "Ob wir im Qualifying Erster oder Zweiter sind, ist nicht so wichtig, man kann hier überholen", sagte Marko: "Aber wir müssen das Auto für das Rennen ordentlich hinbekommen."
Verstappen und Piastri benötigen jeweils einen Sieg und müssen zudem auf einen deutlichen Ausrutscher von Norris hoffen. Dafür wäre auch ein gutes Abschneiden der anderen Topteams Mercedes und Ferrari wichtig: Schieben sich etwa George Russell oder Charles Leclerc zwischen die WM-Kandidaten, könnte Norris doch noch wertvolle Punkte verlieren. Wird der Engländer bei einem Sieg von Verstappen nur Vierter, dann geht der Titel erneut an den Red-Bull-Star.
Piastri, der die geringsten Chancen auf den Titel hat, könne daher im Rennverlauf durchaus zur Zusammenarbeit aufgefordert werden, sagte McLaren-CEO Zak Brown bei Sky: "Wenn im Rennen klar wird, dass einer von beiden noch eine Titelchance hat und der andere nicht mehr, dann tun wir, was wir können. Alles andere wäre verrückt."
Auf den ersten Blick allerdings braucht Norris in Abu Dhabi eher keine Hilfe. Noch am vergangenen Wochenende in Katar wackelte er im Angesicht der Titelchance bedenklich, dieses Mal legte der Engländer deutlich besser los. Und auch Mercedes und Ferrari wirkten erstmal nicht allzu bedrohlich: Russell wurde als bester Mercedes-Fahrer Dritter, Leclerc kam im Ferrari nur auf Rang acht. Nico Hülkenberg im Sauber startete als Fünfter indes hervorragend ins Wochenende.
