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Oranje, Orange oder gar Rot? Formel 1 fiebert Saisonstart in Australien entgegen

Ferrari will in der kommenden Formel 1-Saison mit hochkarätigem Personal neu angreifen.
Ferrari will in der kommenden Formel 1-Saison mit hochkarätigem Personal neu angreifen.ALESSANDRO BREMEC/NurPhoto via AFP
Max Verstappen hat da so eine Vorahnung, und die ist nur auf den ersten Blick eine schöne für den Weltmeister. "Orange" werde wohl ganz oben stehen in der neuen Formel-1-Saison, sagt der Niederländer - aber eben nicht Oranje. Nur ein einziges Team komme momentan als echter Titelkandidat in Frage, und das trage diese "schöne Farbe": McLaren, die Team-Weltmeister, sind für den Red-Bull-Piloten das Maß der Dinge.

Immerhin, das sehen nicht alle so vor dieser Jubiläums-Saison. Die Königsklasse wird im Sommer 75 Jahre alt, und vor dem Start in Melbourne am Sonntag (5.00 MEZ/Sky) sind die Vorzeichen eigentlich dem Anlass angemessen: McLaren mit Lando Norris und Oscar Piastri, Red Bull mit Verstappen, Ferrari mit Lewis Hamilton und Charles Leclerc, Mercedes mit George Russell - selten wirkten so viele Teams und Fahrer siegfähig.

"Wahrscheinlich die spannendste Saison der vergangenen 30 Jahre" erwartet Ferraris Teamchef Fred Vasseur gar. "Es gibt vier Teams, die letztes Jahr sehr nah dran waren und jetzt gewinnen wollen", sagte er zuletzt der Gazzetta dello Sport.

Denn 2024 hatten all diese Teams Rennen gewonnen, Red Bull den Weltmeister gestellt und Ferrari mit McLaren bis zum letzten Rennen um den Team-Titel gekämpft. 2025 ist nun das vierte und letzte Jahr unter dem aktuellen Reglement und grundsätzlich gilt in der Formel 1: Mit jedem Jahr, in dem die Vorgaben für die Autos stabil sind, rückt das Feld enger zusammen.

All dies spricht also durchaus für Vasseurs These eines Vierkampfs, und die Testfahrten in Bahrain gaben nur sehr wenig weiteren Aufschluss über die Kräfteverhältnisse. Es war ungewöhnlich kalt auf dem Wüstenkurs, es regnete immer wieder, und dann ging auch noch wertvolle Zeit durch einen Stromausfall verloren.

McLaren in der Pole Position

Wenn sich allerdings irgendwie eine Ordnung herstellen lässt, dann machte tatsächlich McLaren den besten Eindruck. Norris und Piastri waren schnell, wenn sie es sein wollten, konzentrierten sich aber weitgehend auf Longruns, also Rennsimulationen. Und beeindruckten die Konkurrenz damit. Auch Mercedes-Pilot Russell sieht vor allem das Team in Papaya in guter Form und nennt einen Insider als Quelle: "Ich habe mit Lando gesprochen, er sagte, sie haben über den Winter viel gefunden, er sieht sehr zuversichtlich aus."

Stabil wirkte allerdings auch Ferrari, das nach der Verpflichtung des Rekordweltmeisters Hamilton und weiterhin mit Leclerc die wohl stärkste Fahrerpaarung stellt. Die Scuderia drehte ihre Runden problemlos und stellte einige Bestzeiten auf. Mercedes kam recht unauffällig durch die Tests, Red Bull schien etwas abzufallen.

"Ich denke nicht", sagte Verstappen daher zuletzt niederländischen Medien, "dass wir in Melbourne schon um den Sieg fahren können." Der Niederländer geht in eine potenziell historische Saison, der fünfte WM-Titel in Serie winkt, das schaffte in 75 Jahren bislang nur Michael Schumacher. Doch mindestens drei Teams haben wohl etwas dagegen.