Mehr

Rote-Flaggen-Chaos: Piastri vorne – Optimismus bei Verstappen und Red Bull

Aktualisiert
Oscar Piastri
Oscar PiastriEvery Second Media, Every Second Media / Alamy / Profimedia

Es kracht häufig in den Straßen Singapurs, die Ergebnisse des freien Trainings sind daher mit Vorsicht zu genießen. Rund um Max Verstappen herrscht aber schon wieder Optimismus.

Am Ende stand Oscar Piastri ganz vorne, Max Verstappen war ihm dicht auf den Fersen – aber was hieß das schon: In der Nacht von Singapur tappten die Formel-1-Teams zum Auftakt am Freitag ein wenig im Dunkeln. Denn auf dem eng eingezäunten Asphaltband durch die Metropole hatte es wieder mal so häufig gekracht, dass weite Teile des freien Trainings für Aufräumarbeiten verloren gingen.

Nico Hülkenbergs Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley fasste es während einer der Unterbrechungen so zusammen: "Es ist ein Dilemma für alle. Übt man in der verfügbaren Zeit jetzt das Qualifying oder probiert man die Rennsimulation?" Die meisten versuchten sich noch einmal an einer schnellen Runde auf dem Marina Bay Street Circuit, und so ergab sich zumindest eine einigermaßen repräsentative Reihenfolge.

Piastri war unter Flutlicht bloß eine gute Zehntelsekunde schneller als ein buntes Verfolgertrio: Isack Hadjar (Racing Bulls), Weltmeister Verstappen (Red Bull) und Fernando Alonso (Aston Martin) landeten auf den Plätzen zwei bis vier innerhalb von drei Hundertstelsekunden.

Norris unzufrieden mit McLaren MCL39

Fast eine halbe Sekunde Rückstand hatte dagegen Lando Norris im anderen McLaren, der Engländer wurde Fünfter – und schimpfte über das Setup. "Mein Auto ist eine halbe Sekunde langsamer, das liegt nicht an meiner Fahrweise", funkte er an die Box.

Im Rennen am Sonntag (14 Uhr MESZ/Sky) wird sich der Fokus vor allem auf Verstappen und die beiden McLaren-Piloten richten: Piastri liegt mit 324 Punkten an der Spitze des WM-Klassements, es folgen Norris (44 Punkte zurück) und der Niederländer (69).

Optimismus bei Red Bull

Verstappens Rückstand ist immer noch groß, doch er gewann zuletzt die Rennen in Monza und Baku souverän. Funktioniert sein Red Bull nun auch auf dem deutlich langsameren Kurs in Singapur so gut, dass ein weiterer Erfolg herausspringt, dann lohnt allmählich der genauere Blick aufs Klassement.

Denn es wäre ein Statement mit Blick auf die verbleibende Saison: Auf dem High-Downforce-Kurs in Singapur, wo Verstappen noch nie gewonnen hat, sollte der Red Bull eigentlich im Nachteil sein. Hat das Team den Boliden nun allerdings auch für diese Art von Strecken stabilisiert, dann ist Verstappen durchaus noch etwas zuzutrauen.

Bei Red Bull war man am Freitag jedenfalls optimistisch, wie zuletzt bereits in Monza und Baku. Wie die meisten Teams habe Verstappen zwar keinen Longrun fahren können, sagte Motorsportberater Helmut Marko bei Sky, "aber das war für uns der beste Freitag seit langem hier in Singapur, wir sind nahe dran."

Red Bull hat für den besonderen Stadtkurs einen neuen Frontflügel mitgebracht, es ist wohl das letzte größere Update in diesem Jahr.