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Leclerc am schnellsten - Verstappen und Red Bull schöpfen neue Hoffnung

Aktualisiert
Max Verstappen scheint in Baku gut klar zu kommen.
Max Verstappen scheint in Baku gut klar zu kommen.Andrej Isakovic/AFP
Auf dem Stadtkurs in Baku startet die Formel 1 ihren Saison-Endspurt - und der Auftakt darf Max Verstappen Hoffnung machen.

Max Verstappen fluchte über die tiefstehende Sonne in den Häuserschluchten von Baku, klagte mal wieder über seinen Red Bull - und durfte am Ende dieses ersten Tages in Aserbaidschan doch auf eine wundersame Wiederauferstehung seines Teams hoffen.

Im freien Training zum Formel 1 GP Baku Sonntag (13 Uhr/RTL und Sky) präsentierte Red Bull sich deutlich verbessert, Verstappen war schnellster Mann am Mittag, sein Teamkollege Sergio Perez dann am Nachmittag ganz vorne dabei.

Und plötzlich wirkt für die Weltmeister ein Ende der schwierigen Wochen und Monate zumindest wieder nah. Seit Juni hat Red Bull nicht mehr gewonnen, war zuletzt teilweise deutlich unterlegen, sogar Verstappens vierter WM-Titel scheint wieder fraglich - trotz des Vorsprungs von 62 Punkten auf den ersten Verfolger Lando Norris im McLaren.

Leclerc und Hamilton überzeugen

Schnellster Mann des Tages war zwar Ferrari-Pilot Charles Leclerc, in 1:43,484 Minuten lag der Monegasse noch einmal sechs Tausendstelsekunden vor Perez. Wirklich deutlich wurde das echte Kräfteverhältnis am ersten Tag aber ohnehin noch nicht.

Auch Lewis Hamilton im Mercedes lag auf Augenhöhe mit dem Spitzenduo, Verstappen indes schien im letzten Sektor mit der zwei Kilometer langen Vollgaspassage freiwillig Zeit liegenzulassen. Sein Herausforderer Norris wurde auf seiner vielversprechenden schnellen Runde im Verkehr ausgebremst und setzte letztlich gar keine konkurrenzfähige Zeit.

Der bleibende Eindruck war jedoch: Red Bull schaut aus dem tiefsten Loch zumindest wieder heraus. Im vergangenen Rennen in Monza, wo Verstappen nur Sechster wurde und sein Auto als "Monster" bezeichnete, habe das Team viel über die Schwächen des Boliden gelernt, sagte Teamchef Christian Horner: "Ich hoffe, wir haben jetzt die richtige Richtung gefunden."

Veränderungen am Unterboden sind nun die ersten Maßnahmen, die so richtig allerdings erst bald greifen sollen. Die Strecke in Baku und auch das folgende Rennen in Singapur (22. September) bieten viele 90-Grad-Kurven, "unsere Updates passen eher zu den schnell fließenden Strecken wie Austin, die später kommen", sagte Horner, "da erwarten wir den größten Effekt."

Red Bull: Klagen noch nicht zu Ende

Auch am Freitag in Baku klagte Verstappen nun über Untersteuern, verbremste sich am Nachmittag wiederholt und verhinderte einen Einschlag nur um wenige Zentimeter. Sein Tempo allerdings war zumindest vorläufig eindeutig konkurrenzfähig - was der Samstag mit dem Qualifying bringt, bleibt abzuwarten. "Es ist alles sehr eng beieinander, man kann es schwer lesen", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bei Sky.

Auch Norris wird dann wohl eine größere Rolle spielen, für den Briten ist Baku ein weiteres entscheidendes Wochenende. Im 17. von 24 Saisonrennen muss er seinen Rückstand auf Verstappen erneut verkürzen, um realistische Chancen auf den Titel zu erhalten. Zu diesem Zweck hat McLaren angekündigt, ihn im Titelkampf vorerst zu priorisieren: Auch Teamkollege Oscar Piastri soll Norris unterstützen.

Nico Hülkenberg holte im Haas zum Auftakt einen guten achten Platz, auch sein Übergangs-Teamkollege überzeugte: Der junge Brite Oliver Bearman (19), der für ein Rennen den gesperrten Kevin Magnussen ersetzt, wurde Zehnter. In der kommenden Saison steigt Bearman bei Haas zum Stammpiloten auf.