Doch darüber lässt sich hinwegsehen, wenn es endlich mal wieder einen italienischen Erfolg zu bejubeln gäbe. Zumal es bei Ferrari trotz der prominenten Fahrerpaarung Lewis Hamilton und Charles Leclerc vor dem Großen Preis der Emilia-Romagna am Sonntag (15.00 Uhr/Sky und RTL) überhaupt nicht rund läuft.
Antonelli: Zwischen Schulabschluss, Bologna-Jubel und der Formel 1
"Super aufregend" sei es, "vor meinem Heimpublikum zu fahren", betonte Antonelli, dessen Geburtsstadt Bologna ganz in der Nähe des Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola liegt. "Die Energie und die Atmosphäre werden überragend sein", sagte er.
Den Druck will der Teenager, der parallel zu seiner Motorsportkarriere noch in diesem Jahr seinen Schulabschluss anstrebt, nicht an sich heranlassen. Noch am Mittwochabend hatte Antonelli beim Triumph der Fußballer des FC Bologna im italienischen Pokal mitgefiebert. Dann erschien er am Donnerstagvormittag bestens gelaunt in Imola. Im grauen Mercedes-Outfit mit Rucksack und Tasche lächelte er freundlich in die Kameras der wartenden Fotografen, vor den Toren hatten sich Fans versammelt, um Blicke auf ihr Idol zu erhaschen.
Über Kart ins Mercedes-Cockpit
Seit Riccardo Patrese im Jahr 1990 hat kein italienischer Fahrer mehr in Imola gewonnen - Antonelli kam 16 Jahre später zur Welt. Sein Weg im Motorsport führte über Kart zu Formel-Nachwuchsserien und schließlich ins Cockpit von Mercedes als Nachfolger Hamiltons. Stets nach oben - und in famoser Geschwindigkeit.
Klar, dass damit auch die Erwartungen immer weiter steigen - doch Antonelli will dies nun in positive Energie umwandeln. "Ich versuche, ruhig zu bleiben und nicht zu viel daran zu denken, denn ich weiß, dass ich Schmetterlinge im Bauch haben werde, wenn es soweit ist - und natürlich werde ich nervös sein", sagte er: "Die italienischen Fans lieben diese Strecke."
Formel 1 GP Imola 2025: Leclerc fehlt bei Ferrari
Mercedes-Teamchef Toto Wolff erwartet ein ganz "spezielles Wochenende" für Antonelli, der dagegen bei seinem Credo bleibt, auch das Heimrennen "anzugehen wie jedes andere." Er wolle sich "immer weiter verbessern." Perfektionistisch ist Antonelli. Er weiß, dass Talent allein nicht reicht, um dauerhaft erfolgreich zu sein.
Nach Konstanz und Siegen sehnen sie sich auch bei Ferrari, der Hype, der nach der Verpflichtung des Rekordweltmeisters Hamilton aufgekommen war, ist längst verflogen. Und das Heimspiel begann mit einem weiteren Dämpfer. Leclerc fehlte am Medientag, der Monegasse fühle sich "unwohl und wird nicht zur Strecke kommen", teilte die Scuderia mit: "Er wird sich ausruhen und auf seine Erholung konzentrieren, wir erwarten, dass er morgen im Auto sitzt."