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Formel 1 GP Japan: Fünf Kernpunkte zum Wochenende

Verstappen (m.), Norris (l.) und Piastri sind die Top-Favoriten für den Formel 1 GP Japan 2025
Verstappen (m.), Norris (l.) und Piastri sind die Top-Favoriten für den Formel 1 GP Japan 2025MOHD RASFAN/AFP
Das dritte Saisonrennen der Formel 1 GP Japan 2025 verspricht Spannung - und das frühe Aufstehen dürfte sich nicht nur für Motorsportenthusiasten in Deutschland lohnen. Weltmeister Max Verstappen startet überraschend von der Pole Position ins Rennen, das um 7.00 Uhr MESZ beginnt (Sky). Dahinter reihen sich die McLaren-Piloten Lando Norris und Oscar Piastri ein. Auch das Wetter spielt womöglich eine entscheidende Rolle - der SID blickt auf die wichtigsten Themen rund um das Rennen in Suzuka voraus.

DER ZAUBERER

Wer tatsächlich noch an der fahrerischen Klasse des Max Verstappen gezweifelt und die vier Weltmeistertitel einzig der Überlegenheit des Red Bull zugeschrieben hat, wurde in Suzuka eines Besseren belehrt. Die letzte Runde, mit der Verstappen die im bärenstarken McLaren startenden Lando Norris und Oscar Piastri noch geschlagen hatte, war schlicht herausragend.

Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko sprach vom "Verstappen-Faktor", der die Schwächen des aktuellen Red-Bull-Boliden wettmache. Auch die Konkurrenz war beeindruckt, Verstappens Runde sei "unglaublich" gewesen und er selbst in seinem McLaren "am Limit" gefahren, sagte Norris. Wenn es noch einen Beweis brauchte, dass Verstappen jederzeit zurückschlagen kann: Das Qualifying in Suzuka lieferte ihn.

DER GEQUÄLTE

Isack Hadjar hatte Schmerzen. Die Gurte, die den jungen Franzosen im Rennsitz seines Racing-Bull-Autos festhalten sollten, saßen offenbar so unglücklich, dass jede Sekunde quälend langsam verstrich. "Ich kann es nicht glauben", funkte Hadjar an den Kommandostand, als er unter Schmerzen versuchte, die erste Phase des Qualifyings zu überstehen.

Als das gelungen war, eilte Hadjar in die Box - Mechaniker konnten die Probleme offenbar beheben. In komfortablerer Sitzposition lief es für Hadjar dann herausragend. Er wurde Siebter und startet somit noch vor Rekordweltmeister Lewis Hamilton.

DER ERNÜCHTERTE

Als ein "bisschen zickig" bezeichnete Nico Hülkenberg seinen Sauber-Boliden. Weil die Bedingungen am Samstag andere waren als die am Freitag sei es "schwierig" gewesen, "die Harmonie" im Auto zu finden. Aber das sei "keine Überraschung", versicherte Hülkenberg, immerhin gehe es im Mittelfeld der Formel 1 sehr eng zu. Am Ende sprang Platz 16 für den einzigen Deutschen im Feld heraus, es dürfte schwer werden, Punkte zu sammeln.

DIE GEWARNTEN

Norris, Piastri, Norris - in den ersten Trainingssessions dominierte die McLaren-Piloten die Zeitenjagd, niemand konnte so recht folgen. Doch allein das beste Auto reicht nicht aus, um auch im Qualifying sicher oben zu stehen. Weil Verstappen im entscheidenden Moment eben perfekt fuhr, während Norris und Piastri kleine Fehler einbauten. Es könnte ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt sein, 95 Prozent genügen nicht - selbst wenn man das beste Material zur Verfügung hat.

DIE BEDINGUNGEN

Das trockene Gras abseits der Strecke fing immer wieder Feuer, wenn einer der Boliden aufsetzte und Funken flogen, was an den Trainingstagen gleich mehrere Unterbrechungen erforderte. Doch damit wird es nun vorbei sein: Pünktlich zum Rennsonntag ist Regen erwartet. Zeitpunkt und Intensität des Niederschlags sind noch unklar, doch das Wetter wird natürlich Einfluss haben und könnte Verstappen in die Karten spielen.

Bei widrigen Bedingungen kommt die fahrerische Klasse noch mehr zur Geltung, und in diesem Bereich steht Verstappen eben über allen. Trotzdem: Verstappens größte Herausforderung wird sein, die Unterlegenheit seines Red Bull über die gesamte Renndauer zu kaschieren. Die direkt hinter ihm startenden McLaren-Piloten können sich auf der Strecke helfen, Verstappen wird von seinem neuen Teamkollegen keine Unterstützung bekommen: Der Japaner Yuki Tsunoda startet als 14. viel zu weit hinten.