Spanien: Das Ende einer goldenen Ära
Für Titelverteidiger Spanien bedeutete diese EuroBasket das abrupte Ende einer Ära. Zum ersten Mal in ihrer Geschichte schied die „Familia“ bereits in der Gruppenphase aus. Nach Siegen über Bosnien und Zypern reichte es nicht mehr: Niederlagen gegen Georgien, Italien und Griechenland besiegelten das frühe Aus.
Trainer Sergio Scariolo verabschiedete sich damit von seinem letzten großen Turnier, während die Nationalmannschaft nach zwei Jahrzehnten voller Triumphe in einen Generationenwechsel gezwungen wird.
Vier EM-Titel (2009, 2011, 2015, 2022) sowie zahlreiche WM- und Olympia-Medaillen bleiben der Glanz dieser goldenen Epoche. Positiv stimmte immerhin das Auftreten der Youngster Sergio de Larrea und Mario Saint-Supéry, die Hoffnung auf die Zukunft machen.
Serbien: Jokic und Co. gestoppt
Mit Nikola Jokic an der Spitze zählte Serbien zu den absoluten Titelfavoriten. Auch ohne den verletzten Bogdan Bogdanovic war der Kader mit Euroleague-Größen wie Vasilije Micic und Nikola Milutinov hochkarätig besetzt.
Nach souveränen vier Siegen in der Vorrunde schien der Weg vorgezeichnet. Doch schon im Achtelfinale platzte der Traum: Finnland sorgte für eine Sensation und warf den amtierenden Vizeweltmeister aus dem Turnier.
Für die Serben bleibt damit die bittere Erkenntnis, dass die glorreichen Zeiten Jugoslawiens (acht Europameistertitel und fünf Weltmeisterschaften) weiterhin unerreicht bleiben.
Frankreich: Vom Favoritensturz überrascht
Frankreich, Vizeeuropameister von 2022 und amtierender Olympiazweiter, präsentierte sich zunächst stabil. Mit vier Siegen in der Gruppenphase und nur einer Niederlage gegen Israel belegte das Team Platz eins.
Doch das Achtelfinale brachte den Schock: Außenseiter Georgien besiegte die „Équipe Tricolore“ mit 80:70 und schrieb damit eines der größten Überraschungskapitel dieses Turniers.
Auch wenn Spieler wie Zaccharie Risacher und Guerschon Yabusele starke Auftritte zeigten, bleibt der bittere Beigeschmack: Frankreich konnte ohne seine Stars Victor Wembanyama, Evan Fournier und Rudy Gobert nicht an die jüngsten Erfolge anknüpfen.
Italien: Kämpferisch, aber glücklos
Die italienische Nationalmannschaft war nie ganz oben auf der Favoritenliste, doch ihre Erfahrung machte sie stets gefährlich. Unter Simone Fontecchio spielte sich das Team nach einem Auftaktverlust gegen Griechenland mit Siegen über Georgien, Bosnien, Spanien und Zypern souverän ins Achtelfinale. Dort jedoch wartete Luka Doncic – und Slowenien setzte sich trotz eines italienischen Comebacks durch.
Das Aus hatte Konsequenzen: Trainer Gianmarco Pozzecco trat unmittelbar nach dem Spiel zurück. Zudem verabschiedet sich Routinier Danilo Gallinari von der Nationalmannschaft.