Isaiah Hartenstein im Aufschwung: Zurzeit einer der besten NBA-Profis?

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Isaiah Hartenstein im Aufschwung: Zurzeit einer der besten NBA-Profis?
Hartenstein erlebt aktuell die beste Phase seiner bisherigen NBA-Karriere.
Hartenstein erlebt aktuell die beste Phase seiner bisherigen NBA-Karriere.AFP
Isaiah Hartenstein befindet sich in der wohl besten Phase seiner bisherigen Basketball-Karriere. Der in Norddeutschland reif gewordene Deutsch-Amerikaner überzeugt für die New York Knicks als Abräumer unter dem Brett. Er hat sich vom Reserve- zum Unterschiedsspieler entwickelt. Die Fans der Knicks lieben ihn - und fordern eine baldige Vertragsverlängerung.

Von Quakenbrück nach New York

Seine ersten Gehversuche auf dem Court machte er im Jungenalter in der niedersächsischen Kleinstadt Quakenbrück. Beim dortigen TSV - später den Artland Dragons - wurde er phasenweise auch von seinem Vater Florian trainiert. "Mein Vater ist die Konstante in meinem Leben", sagte Isaiah Hartenstein Anfang April in einem Interview mit "Spox". Der ehemalige Profi hat seinen Sohn von Kindesbeinen an unter die Fittiche genommen.

Um den Traum von der NBA-Karriere zu verwirklichen, nahm Hartenstein einige Umwege in Kauf. 2016/17 stand er beim litauischen Traditionsverein Zalgiris Kaunas unter Vertrag, wurde dort nationaler Meister und sammelte erste internationale Erfahrungen in der EuroLeague. 

2017 meldete sich der 2,13 Meter große Center für den NBA-Draft an. Die Houston Rockets schlugen zu - der Pick erfolgte an 43. Stelle. Über Denver, Cleveland und die LA Clippers kam er im Sommer 2022 schließlich zu den New York Knicks. Dort war der 25-Jährige zunächst nur als Reservespieler eingeplant. Im vergangenen Winter begann schließlich der steile Aufschwung von Isaiah Hartenstein. 

"Die NBA war schon immer mein ultimatives Ziel (...), jetzt in New York habe ich endgültig meine Rolle und meinen Platz in der NBA gefunden", erklärte er gegenüber Spox.

Nachdem sich Mitchell Robinson im Dezember schwer verletzt hatte und operiert werden musste, setzte Knicks-Coach Tom Thibodeau zunächst auf Jericho Sims. Doch immer, wenn für ihn Hartenstein auf den Court kam, hatte der Deutsch-Amerikaner großen Impact. Er überzeugte durch eine hohe Spielintelligenz und wurde für Thibodeau bald unverzichtbar. So rotierte Hartenstein in das Starting Line-up des 1946 gegründeten Franchises.

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Die Knicks-Fans lieben Isaiah Hartenstein

Im Durchschnitt kommt er in dieser Saison auf eine Einsatzzeit von 27,6 Minuten. 1,8 Blocks und 9 Rebounds pro Spiel machen ihn zum wichtigsten Spieler in der New Yorker Defensive. Auch in den ersten Partien der Play-off-Serie gegen Philadelphia bestätigte er diese Zahlen. Eine gute Entscheidungsfindung, hohe taktische Intelligenz und ein überraschend starkes Passspiel: Aktuell gibt es keinen Knicks-Profi, der größeren Einfluss auf den Mannschaftserfolg hat als Hartenstein -  von Superstar Jalen Brunson vielleicht abgesehen. 

Thibodeau weiß, seinen Schützling zu schätzen. Schon im November 2023 hatte ihn der 66-Jährige als "großartigen Arbeiter" bezeichnet. Dass er in der Regular Season 2022/23 in jeder einzelnen Partie auf dem Court stand, beeindruckte den Headcoach nachhaltig: "In der heutigen NBA ist das sehr selten." 

Längst haben die Fans und Experten in den USA Hartensteins wahren Impact erkannt. Unter anderem würdigte ihn der legendäre Sportkommentator Stephen A. Smith für seine starken Leistungen. Auf Social Media forderten zahlreiche Knicks-Fans das Management dazu auf, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag zu verlängern. 

Hartenstein hat im Gespräch mit Spox bereits signalisiert, gerne an der Ostküste bleiben zu wollen: "Was im Madison Square Garden in den Playoffs abgeht, ist schon etwas Besonderes. Die Leute hier lieben Basketball. Sie sagen dir, wenn du schlecht spielst, sie sagen dir aber auch, wenn du gut warst. Ich glaube, ich passe ganz gut hierher, weil ich hart spiele und in Europa gelernt habe, stolz auf den Klub zu sein, den ich vertrete."

Unklar ist noch, ob er im Sommer an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen wird. Mit Deutschlands Bundestrainer Gordon Herbert hatte er eigenen Angaben zufolge zuletzt vor zwei Jahren Kontakt gehabt. Im März erklärte der Center der Bild-Zeitung zwar, dass er "natürlich" gerne für die Nationalmannschaft spielen würde, aber: "Ich kann auch verstehen, dass jetzt die Jungs spielen, die in den letzten Jahren immer gespielt haben." Dass seine Präsenz dem deutschen Team guttun würde, steht wohl außer Frage.

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