Die Playins sind fast abgeschlossen, nun greifen die Favoriten auf den Titel in die Playoffs der NBA-Saison ein. Zweifellos gehören auch die Boston Celtics zu diesem doch relativ breiten Kreis an Bewerberrn um die Larry O'Brien Championship Trophy. Zunächst steht in der ersten Runde der Playoffs im Osten das Duell mit den Atlanta Hawks an. Durch ihre bessere Position in der Tabelle zum Saisonende haben die Celtics den Heimvorteil.
Boston Celtics: AllStars Jayson Tatum und Jaylen Brown umringt von einem Klasseteam
Die Voraussetzungen für das Team aus dem Osten sind gut. Die Regular Season endete für die Celtics rund um Jayson Tatum und Jaylen Brown, die beiden offensiven Starspieler im überragenden Roster, durchweg positiv. In der Eastern Conference konnte nur der Champion von 2021, die Milwaukee Bucks, eine bessere Bilanz aufweisen. 57 Siege aus 82 Partien stehen bei den Celtics zu Buche, die Bucks haben hingegen einen Sieg mehr errungen. Lange fighteten die Celtics mit den Bucks um den Top Spot und holten in der Endphase der Saison noch einmal auf. Das letzte Duell gegen Milwaukee wurde sogar zu einem Blowout, die Celtics gewannen mit 140:99. Dennoch reichte es nicht mehr für den First Seed, eine Niederlage gegen Joel Embiids Philadelphia 76ers kostete den Traum vom ersten Platz. Aber auch so gehen die Celtics mit sehr guten Aussichten in die K.O.-Runden.
Über die Saison angeführt wurden die Celtics von AllStar Jayson Tatum, der im Schnitt 30,1 Punkte auflegte. Hinzu kamen 8,8 Rebounds und 4,6 Assists. Im Schnitt legt Tatum also fast ein 30-Punkte-Double-Double hin. Sehr weit hergeholt waren die MVP-Rufe einiger Celtics-Fans also nicht. Der zweite AllStar in Reihen der Celtics ist Jaylen Brown. Auch er legte über die Saison überragende Werte hin und verdiente sich seine zweite AllStar-Nominierung mit 26,6 Punkten, 3,5 Assists und 6,9 Rebounds pro Partie.
Aber die Celtics sind nicht nur Jayson Tatum und Jaylen Brown. Was dieses Team so stark macht sind die Spieler um sie herum. Mit Marcus Smart hat der Finals-Gegner der Warriors aus dem vergangenen Jahr den Defensive Player of the Year 2022 in den eigenen Reihen. Smart verteidigt zumeist gegen die Star-Guards des Gegners, bei den Hawks dürfte Trae Young gegen Smart im direkten Matchup antreten. "Ich freue mich definitiv darauf" sagte der Point Guard der Celtics mit Blick auf das Duell gegen den Stars der Hawks. Weiterhin steht mit Malcolm Brogdon (14,9 Punkte, 4,2 Rebounds und 3,7 Assists) einer der besten Sixth Men der Liga bei Boston unter Vertrag. Mit Robert Williams III und Derrick White kommen zwei weitere sehr gute Verteidiger hinzu, White hat ebenfalls gute Skills in der Offense, sein Dreier fällt sehr gut. Selbiges kann man über Al Horford behaupten. Seine Dreier fallen zu 44,6 Prozent, eine außergewöhnlich starke Quote, die nur von Luke Kennard von den Memphis Grizzlies geschlagen wird.
Weitere gute Role Player stehen mit Payton Pritchart, Grant Williams und Sam Hauser zur Verfügung. Insgesamt steht bei den Celtics also jede Menge Qualität auf dem Parkett, zumindest, wenn alle Spieler fit sind. Das ist momentan jedoch das große Problem. Der Injury Report der Celtics ist gut gefüllt, alleine fraglich für den Auftakt in die Playoffs sind Robert Williams (Knie), Marcus Smart (Nacken), Jaylen Brown (Finger) und Malcolm Brogdon (Rücken). Alle sind jedoch day-to-day, das heißt eine Rückkehr ist absehbar und könnte bereits im ersten Playoff-Spiel anstehen. Alle genannten hatten bereits das letzte Saisonspiel verpasst, um geschont zu werden. Jaylen Brown trainierte am Donnerstag voll mit, er schützte seinen lädierten Finger mit einem Tape.
Danilo Gallinari wird den Celtics in jedem Fall fehlen, bei Al Horford (Rücken) und Jayson Tatum (Hüfte) sieht es ebenfalls nicht allzu gut aus, auch wenn sie ebenfalls day-to-day sind. Im Zweifel ist dies aber auch nur ein Bluff und viele, wenn nicht alle, können spielen.
Zum Match-Centre: Boston Celtics v. Atlanta Hawks
Atlanta Hawks: Trae Youngs Team nur ein Durchgangshalt? Oder doch ein Stolperstein?
Die Atlanta Hawks hingegen schlossen die Regular Season auf dem achten Platz ab. Ihre Bilanz war ausgeglichen, 41 Siegen stehen genau so viele Niederlagen gegenüber. Die selbe Bilanz konnten auch die Toronto Raptors aufweisen, der Tiebreak (zu Deutsch: der direkte Vergleich) ging jedoch an die Hawks. Im Playin-Turnier bezwangen die Hawks die Miami Heat um Jimmy Butler durch eine starke erste Hälfte mit 116:105. Mal wieder bester Scorer bei den Hawks: Trae Young, der 25 Punkte, acht Rebounds und sieben Assists auflegte. Ebenfalls eine gute Partie absolvierten Dejounte Murray (18/5/6) und Clint Capela. Der Big Man Capela kam alleine auf 21 (!) Rebounds. Es war das Spiel unter dem Korb, das die Hawks in dieser Partie deutlich besser verstanden als die Heat, am Ende gingen 63 Rebounds an Atlanta, Miami konnte nur 39 vorweisen. Noch eindrücklicher: Den Hawks gelangen 22 offensive Rebounds, Miami nur sechs. Da machte es auch nicht so viel aus, dass die Hawks beim Freiwurf und von der Dreierlinie sehr schwachprozentig trafen, Clint Capela war zur Stelle und holte den Ball zurück.
Die Regular Season hatten die Hawks mit zwei Niederlagen beendet, zum einen verlor man gegen den Playoff-Gegner, die Celtics. Zuvor musste man sich den 76ers in der Overtime geschlagen geben. Vorausgegangen waren drei Siege gegen Teams, die eher der Kragenweite der Hawks entsprechen. Die Mavs, die Bulls und die Wizards verloren allesamt gegen Young & Co.
Auf wen gilt es bei den Hawks zu achten? Na klar, auf Trae Young. Zwar wurde der Point Guard dieses Jahr kein AllStar, seine Stats lassen sich jedoch sehen. Mit 26,2 Punkten und 10,2 Assists führt er die Hawks an, gefolgt von Murray, der auf 20,5 Punkte und knapp sechs Assists kommt. Beide sind für die Spielzüge der Hawks verantwortlich und produzieren dementsprechend auch die meisten Turnover. Die Rebound-Maschine in den Reihen Atlantas wurde ebenfalls bereits genannt. Es ist Center Clint Capela, der sowohl am offensiven als auch am defensiven Brett stark ist und zudem auch Scoring-Last im Paint auf seine breiten Schultern nimmt.
Laut aktuellem Injury Report können die Hawks aus dem Vollen schöpfen, kein Spieler ist verletzt.
Die direkten Duelle in dieser Saison
Die direkten Duelle in dieser Saison gingen allesamt an die Celtics. Die Drei-Spiele-"Serie" entschieden die Celtics mal knapper mal sehr deutlich für sich. Das letzte Spiel der Regular Season war schon eine Preview für das Aufeinandertreffen in den Playoffs. Beide Teams hatten ihre Tabellenposition schon sicher, viele Stars wurden geschont. Dennoch gewannen die Celtics mit 120:114. Anfang März siegten die Celtics mit 134:125 und im November des vergangenen Jahres stampfte Boston die Hawks in der State Farm Arena in Atlanta mit 126:101 in den Boden.
Flashscore-Prognose
Es wird eine klare Serie für die Boston Celtics werden. Trotz einiger Ausfälle werden die Stars rechtzeitig zurückkehren und das Team zu souveränen Siegen tragen. Für die Hawks wird früh in den Playoffs Schluss sein, die Celtics entscheiden die Serie mit 4:1 für sich.