NBA Round-up: Mitchells Slam Dunk schockt die Nets – Clippers bangen um George

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NBA Round-up: Mitchells Slam Dunk schockt die Nets – Clippers bangen um George
Zwei Stars in Partnerschaft: Gemeinsam versuchen Bostons Jayson Tatum und Jaylen Brown, Sacramentos Domantas Sabonis am Korb zu hindern.
Zwei Stars in Partnerschaft: Gemeinsam versuchen Bostons Jayson Tatum und Jaylen Brown, Sacramentos Domantas Sabonis am Korb zu hindern.AFP
Auch wenn die Regular Season in der nordamerikanischen Profi-Basketballliga NBA noch läuft, so ist die steigende Anspannung von Tag zu Tag mehr zu spüren. Fast jedes Duell hat Einfluss auf die Playoffs, so auch am Dienstagabend (Ortszeit), als die Cleveland Cavaliers einen wichtigen Auswärtserfolg bei den Brooklyn Nets einfahren konnten. Während die LA Clippers um einen ihrer Stars bangen, überzeugte Franz Wagner für die von Playoff-Ambitionen befreiten Orlando Magic einmal mehr auf ganzer Linie.

 

Orlando Magic vs. Washington Wizards 122:112

Für die Orlando Magic ist die NBA-Saison tabellarisch seit einigen Wochen so gut wie gelaufen. Die Chance auf eine Teilnahme an den Playoffs hat das Team von Trainer Jamahl Mosley längst verspielt, somit steht jetzt die Möglichkeit zum persönlichen Überzeugen bei den Spielern im Vordergrund, um sich bereits für die nächste Spielzeit zu empfehlen. Besonders gut machen das seit einigen Wochen zwei, die zu Beginn der Saison wohl nicht viele auf dem Zettel hatten. Einer davon ist Orlandos italo-amerikanischer Rookie Paolo Banchero, der am Dienstagabend (Ortszeit) gegen die Washington Wizards mit 18 Punkten, neun Rebounds und acht Assists das Spiel dominierte.

Der andere Gewinner der vergangenen Monate bei den Männern aus der Disneystadt heißt Franz Wagner. Der Berliner legt in dieser Saison durchschnittlich 18,8 Punkte pro Spiel aufs Parkett – ein starker Wert. Gegen die Wizards überbot er diese Marke sogar noch und stand am Ende bei 20 Zählern, zusätzlich glückten ihm vier Rebounds und sechs Assists. Mit 15 Punkten trug auch sein drei Jahre älterer Bruder Moritz Wagner einen wichtigen Teil zum Sieg gegen die Hauptstädter bei, bester Schütze war Gary Harris mit 22 Zählern.

Tabellarisch deutlich wichtiger wäre der Sieg für die Wizards gewesen, die als Elfter der Eastern Conference noch um den Einzug ins Play In-Tournament kämpfen. Da sie die Magic in dieser Saison bereits zweimal hoch besiegt hatten, schlich sich laut Trainer Wes Unseld Jr. wohl ein Anflug von Überheblichkeit bei seinen Spielern ein: "Ich bin mir nicht sicher, warum wir denken, dass wir einfach so einen Sieg einfahren können. Wir müssen ihn uns verdienen, wir müssen ihn uns holen", sagte er. "Wir sind nicht gut genug, um anzunehmen, dass wir irgendwann einen Schalter umlegen können und die Dinge von selbst laufen werden."

Mit nun fünfeinhalb Spielen Rückstand auf die zehntplatzierten Chicaco Bulls bei noch zehn ausstehenden Partien wird der Weg für die Wizards immer weiter. In Orlando führte der Lette Kristaps Porzingis das Team mit 30 Punkten an, Bradley Beal steuerte 16 Punkte bei. Während Washington im Heimspiel gegen Denver am Mittwoch unter Druck steht, unbedingt gewinnen zu müssen, um die theoretische Chance auf Platz zehn am Leben zu halten, können die Berliner Wagner-Brüder mit ihren Magic einen Tag später ohne großen Druck gegegn die New York Knicks antreten.

Sacramento Kings vs. Boston Celtics 109:132

Eines der besten Offensiv-Duos der Liga hat auch am Dienstagabend (Ortszeit) wieder groß aufgespielt. Für 63 der insgesamt 132 Punkte der Boston Celtics zeichneten die All-Stars Jayson Tatum (36) und Jaylen Brown (27) verantwortlich und sorgten damit für einen wichtigen Erfolg ihrer Celtics im Kampf um Platz zwei in der Eastern Conference. Noch am Samstag hatte Boston in Utah einen ähnlich hohen Vorsprung zum Ende der Partie noch verspielt, am Dienstag ließen sie den offensiv so starken Sacramento Kings aber keine Chance. Derrick White sammelte im Schatten der beiden Top-Stars 20 Punkte, insgesamt trafen die Celtics über 50% ihrer Würfe.

Mit vier Siegen aus den letzten sechs Partien, die allesamt auswärts stattfanden, haben sich die Gäste aus Massachusetts wieder gefangen, nachdem sie gerade im Januar und Februar größere Probleme hatten, Spiele in der NBA zu gewinnen. Durch den Erfolg in Sacramento liegen sie nun zwei Spiele vor den Philadelphia 76ers, die allerdings auch zwei Spiele weniger bestritten haben. Es deutet alles auf einen spannenden Showdown um die besten Playoff-Platzierungen hin, wenn die Regular Season in ihre entscheidenden Wochen geht.

Ähnlich geht es auch den Sacramento Kings, die in dieser Spielzeit eine der positiven Überraschungen der NBA sind. Auch wenn sie durch die Niederlage etwas abgerutscht sind und Platz zwei in der Western Conference vermutlich nicht mehr erreichbar sein wird, sind die Kalifornier auf dem besten Weg, zum ersten Mal seit 2006 wieder die reguläre Saison zu überstehen. Kein Team in der besten Basketballliga der Welt hat eine so lange Durststrecke, was die Erfolge der Kings umso bemerkenswerter macht.

Einer der Eckpfeiler des Teams ist Domantas Sabonis, der gegen Boston trotz Niederlage 16 Punkte, 13 Rebounds und zwölf Assists erzielte. Ein Triple-Double also, bereits das Zwölfte des Litauers in der aktuellen Spielzeit. Damit liegt er NBA-weit auf Rang zwei hinter Dominator Nikola Jokic von den Denver Nuggets, der in den letzten beiden Jahren die MVP-Trophäe als bester Spieler der Liga gewonnen hatte. Neben Sabonis kam De'Aaron Fox auf 18 Zähler, die am Ende aber zu wenig gegen die Übermacht von Bostons Tatum und Brown waren.

Los Angeles Clippers vs. Oklahoma City Thunder 100:101 

Einen gebrauchten Abend erwischten derweil die Los Angeles Clippers bei der Heimniederlage gegen die Oklahoma City Thunder. Nicht nur, dass das Team aus der Stadt der Engel die Partie knapp verlor und somit im direkten Vergleich mit einem Mitkonkurrenten einen wichtigen Erfolg zur Sicherung des Playoff-Platzes verpasste, zu allem Überfluss verletzte sich auch Star-Spieler und Ex-Thunder Paul George im letzten Viertel und musste mit Unterstützung der Betreuer das Feld verlassen. Mehrere Minuten lag der 32-Jährige am Boden, nachdem er unter dem Korb bei einer Landung sein rechtes Knie verdreht hatte.

Nachdem er im Spiel 18 Punkte, sieben Rebounds und fünf Assists beigesteuert hatte, könnte George nun dem Anschein nach länger ausfallen, was den Hoffnungen der Clippers auf eine Titelchance in diesem Jahr einen herben Dämpfer versetzen dürfte. Der achtmalige All-Star hatte sich große Hoffnungen gemacht, endlich auch im Team den berühmten Ring als NBA-Champion zu holen, nachdem der Olympiasieg mit den USA in Rio 2016 bisher das Highlight seiner Karriere war. Dieses Vorhaben wäre ohne ihn deutlich komplizierter für die Clippers, bei denen Kawhi Leonard auf 21 Punkte und Russell Westbrook auf 15 Zähler kamen.

Der beste Schütze des Abends trug aber blau und hieß Shai Gilgeous-Alexander. Der Kanadier, der in dieser Saison den absoluten Durchbruch bei den Thunder geschafft hat, traf in LA auch auf seine eigene Vergangenheit, hatte er doch in der Saison 2018/19 als Rookie bei den Clippers in der NBA debütiert. Der 24-Jährige erzielte insgesamt 31 Punkte und verhalf den Thunder zu einem Erfolg, der maßgeblichen Einfluss auf den Ausgang der Western Conference haben könnte. Durch den Erfolg konnten die Gäste, die sich momentan auf Platz sieben befinden, bis auf zweieinhalb Spiele an die Clippers heranrücken. Mit noch zehn Spielen vor der Brust ist OKC damit wieder voll im Rennen um die direkte Playoff-Qualifikation.

Jalen Williams steuerte 20 Punkte für die Männer aus der Erdöl-Region bei, während Nicolas Batum 30 Sekunden vor Schluss den entscheidenden Jumper zum 101:100 versenkte. Da Kawhi Leonard die letzte Possession für die Clippers nicht in Punkte ummünzen konnte, stand am Ende der knappe Sieg für die Gäste. Besser können es die Clippers aber bereits am Donnerstag machen, da treffen die beiden Teams in Los Angeles erneut aufeinander.

Atlanta Hawks vs. Detroit Pistons 129:107

Ein starker Lauf zu Beginn der zweiten Halbzeit und ein exzellent aufgelegter Trae Young haben die Atlanta Hawks zu einem ungefährdeten Sieg über die Detroit Pistons geführt. Der 24-jährige Texaner erzielte 30 Punkte und zwölf Assists für die Hawks, die mit dem Erfolg ihre Saisonbilanz ausgleichen konnten und in der Eastern Conference auf dem achten Platz liegen. Zum ersten Mal seit fast 30 Jahren glückte Atlanta zudem ein Sweep gegen Detroit, also der Sieg in allen vier Saisonspielen.

Vor dem Spiel hatten die Hawks drei der letzten vier Spiele verloren und liefen Gefahr, unter den Playoff-Strich zu fallen, da man nur ein halbes Spiel vor der Nummer neun Toronto und ein Spiel vor der Nummer zehn Chicago im Kampf um den letzten Play-in-Platz lag. Durch den Sieg konnten sich die Gastgeber in der engen Eastern Conference zumindest ein wenig Luft verschaffen.

Fairerweise muss man aber auch sagen: Wenn Atlanta nicht gegen Detroit gewonnen hätte, gegen wen dann? Die Pistons befinden sich mitten im Aufbau, haben eines der jüngsten Teams der Liga und sind momentan zahlenmäßig das schwächste Team der NBA. Mit einer Bilanz von 16-57 sind sie in dieser Spielzeit das Verlieren gewohnt, außerdem haben sie im Februar mit Saddiq Bey einen ihrer besten Spieler in Richtung Atlanta ziehen lassen. Der 23-Jährige, der Detroit im Wechsel für fünf Zweitrundenpicks verlassen hatte, erzielte 14 Punkte und elf Rebounds für seinen neuen Arbeitgeber.

Bei der vierten Niederlage in Folge war Marvin Bagley III mit 31 Punkten (und damit einer persönlichen Saisonbestleistung) der erfolgreichste Schütze für die Pistons, dahinter reihte sich der Franzose Killian Hayes mit 21 Zählern ein. 

Brooklyn Nets vs. Cleveland Cavaliers 109:115

Ein heftiger Slam Dunk von Donovan Mitchell war das Higlight des Tages beim Auswärtssieg der Cleveland Cavaliers bei den Brooklyn Nets. Nach einer Minute im vierten Viertel liefen die Cavs einen schnellen Fastbreak über die linke Seite, als Donovan Mitchell rund drei Meter vor dem Korb absprang und den Ball über Brooklyns Yuta Watanabe hinweg in den Korb stopfte. Ein lautes Raunen in der Halle verriert, dass hier etwas Großes passiert sein musste. In der Tat war es ein echtes Ausrufungszeichen von Dunk Contest-Champions von 2018, der sich seine Großtat später auf dem Videowürfel anschauen wollte, allerdings realisieren musste, dass sein Dunk in fremder Halle nicht mehr gezeigt wurde: "Ich habe versucht, ihn zu sehen, aber ich habe vergessen, dass wir auswärts spielen", sagte der 26-Jährige, "also werden sie ihn bestimmt nicht zeigen". 

Auch abseits des spektakulären Dunks bot Mitchell mit 31 Punkten und fünf verwandelten Dreiern eine starke Leistung für die Cavs, die im dritten Viertel den entscheidenden Vorsprung herausspielten. Caris LeVert steuerte 18 Punkte bei, Darius Garland und Evan Mobley kamen auf jeweils 17 Zähler und Jarrett Allen kehrte mit zwölf Punkten und 14 Rebounds von einer Vier-Spiele-Verletzungspause nach einer Augenverletzung zurück.

Während für die Cleveland Cavaliers als Vierter im Osten in den verbeibenden Partien der Regular Season nach unten und nach oben nicht mehr viel passieren kann, sind die Brooklyn Nets noch mittendrin im Kampf um die automatische Playoff-Qualifikation. Auf Platz sechs der Eastern Conference liegen sie nur eineinhalb Spiele vor den Miami Heat, die momentan den ersten nicht-direkten Playoff-Platz belegen. Umso bitterer war die Niederlage für das Team von Jacque Vaughn, hätte man sich mit einem Sieg doch einen kleinen Puffer nach unten erspielen können. "Auch hier gilt wieder: In vier Vierteln scheint es immer einen Abschnitt zu geben, der uns einen Schlag in die Magengrube versetzt", sagte der Nets-Trainer. "Wir müssen also in der Lage sein, all diese Läufe durchzustehen".

Bester Schütze bei den New Yorkern war Day'Ron Sharpe mit 20 Punkten und elf Rebounds, Spencer Dinwiddie kam auf 19 Punkte und elf Assists, Mikal Bridges steuerte 18 Zähler bei. Trotzdem verloren die Nets ihr viertes Spiel in Folge und sind auf dem Weg, ihre gute Ausgangsposition aus der ersten Saisonhälfte, als die Franchise mit Spielern wie Kevin Durant und Kyrie Irving noch ein ganz anderes Gesicht hatte, zu verspielen.

New Orleans Pelicans vs. San Antonio Spurs 119:84

Die New Orleans Pelicans haben im Kampf um die letzten Startplätze am Play In-Tournament in der Western Conference einen Pflichtsieg gegen die San Antonio Spurs eingefahren. Im heimischen Smoothie King Center überzeugte vor allem Brandon Ingram mit 32 Punkten und zehn von zehn verwandelten Freiwürfen. Durch den Sieg haben die Pelicans nur noch ein Spiel Rückstand auf die Minnesota Timberwolves, die momentan den zehnten Platz im Westen belegen und damit nach aktuellem Stand den letzten Platz im Turnier um die Postseason einnehmen würden.

Mit zwischenzeitlich bis zu 36 Punkten Vorsprung geriet der Sieg der Pels nicht realistisch in Gefahr. Neben Ingram stach Jonas Valanciunas mit 19 Punkten und 15 Rebounds bei den Gastgebern heraus, Trey Murphy III erzielte 17 Punkte und C.J. McCollum steuerte 15 Zähler bei. Besonders der Einfluss des Litauers hatte es seinem Trainer Willie Green angetan: "JV, ob er nun punktet oder nicht, wenn er den Ball im Post berührt, sorgt er für unsere Offensive", sagte der Pelicans-Coach. "Es gibt also Zeiten, in denen wir ihm den Ball einfach zuwerfen müssen und ihm die Freiheit geben, zu kreieren."

Auch der Übungsleiter schätzt die Ausgangslage in der Conference eng ein, sieht sein Team aber in einer guten Ausgangslage. "Die Western Conference ist ein enges Rennen. Es wird wahrscheinlich auf die letzten paar Spiele der Saison hinauslaufen und wir wollen so viele Siege wie möglich einfahren", so Green. "Wir sind in einer guten Position. Wir müssen nur unseren Part erledigen".

Mit solchen Problemen müssen sich die San Antonio Spurs schon lange nicht mehr beschäftigen. Das Team von Trainerlegende Gregg Popovich steht zwar in der Southwest Division nur einen Platz hinter den Pelicans, doch die Spurs haben eine um satte 32 Spiele schlechtere Bilanz. Am Dienstagabend (Ortszeit) war der Georgier Sandro Mamukelashvili mit 20 Punkten der beste Schütze für die Texaner, Tre Jones und der ehemalige Pelican Devonte Graham erzielten jeweils 15 Punkte. Verzichten muss Popovich weiterhin auf Devin Vassell und Jeremy Sochan.