Mats Hummels (Fußball)
Ein besonderer Abschied rührte die Fußballwelt im Sommer: Mats Hummels beendete seine glanzvolle Laufbahn. Hummels, der für seine Spieleröffnung und sein Zweikampfverhalten bekannt war, war ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Nationalmannschaft, die 2014 die Weltmeisterschaft in Brasilien gewann.
Im Viertelfinale gegen Frankreich erzielte er den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg. Auf Vereinsebene gewann er mehrfach die deutsche Meisterschaft sowie den DFB-Pokal mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern München und erreichte 2013 sowie 2024 das Finale der UEFA Champions League mit dem BVB. Sein Rücktritt im Alter von 36 Jahren erfolgte nach einer eher mäßigen Saison in der italienischen Serie A, als er die Farben des AS Rom repräsentierte.

Für die Saison 2025/26 drohte der zweite Trainerwechsel seit seiner Ankunft in Italien, Gian Piero Gasperinis bevorzugtes System hätte allerdings eher nicht zu Hummels' Spielstil gepasst. Zudem plagten den 78-fachen deutschen Nationalspieler Rückenprobleme. Er wird als einer der besten deutschen Innenverteidiger der jüngeren Geschichte in Erinnerung bleiben.
Ivan Rakitic (Fußball)
Mit Ivan Rakitic verlässt darüber hinaus einer der intelligentesten Mittelfeldspieler der letzten zwei Jahrzehnte die große Bühne. Der gebürtige Schweizer, der für Kroatien 2018 als Vize-Weltmeister zum Nationalhelden wurde, blickt auf eine Titelsammlung zurück, die ihresgleichen sucht: Allen voran sticht das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League mit dem FC Barcelona 2015 hervor. Beim 3:1-Sieg im Finale der Königsklasse hatte der heute 37-Jährige das wichtige Führungstor erzielt. Mit dem FC Sevilla gewann er darüber hinaus zweimal die Europa League.
Sein Weg zum Karriereende führte ihn über einen lukrativen, aber kurzen Abstecher zum saudi-arabischen Klub Al-Shabab Anfang 2024. Doch das Herz rief ihn zurück nach Europa: Im Sommer 2024 wechselte er zu Hajduk Split, um seine Laufbahn in der Heimat seiner Eltern zu beenden. Im Juli 2025 vollzog Rakitic schließlich den endgültigen Schritt vom Spielfeld in die Führungsebene. Er blieb Hajduk treu und übernahm die Rolle des Technischen Direktors, um seine Erfahrung im Management einzubringen.
In der Bundesliga ging der Stern von Rakitic beim FC Schalke 04 auf, dessen Farben er von 2007 bis 2011 repräsentierte und mit dem Sieg des DFB-Pokals . Über den Umweg Sevilla landete er drei Jahre später beim großen FC Barcelona, bei dem er in der Goldenen Generation zum absoluten Weltstar reifte.
Diego Schwartzman (Tennis)
Kaum ein Rücktritt war in diesem Jahr so tränenreich wie der von Diego "Peque" Schwartzman. Der Argentinier, der trotz seiner für Tennisverhältnisse geringen Körpergröße von 1,70 Metern bis auf Platz 8 der Weltrangliste geklettert war und das Halbfinale der French Open 2020 erreicht hatte, verabschiedete sich im Februar 2025 bei seinem Heimturnier, den Argentina Open in Buenos Aires.
Nach seiner Niederlage in der zweiten Runde gegen Pedro Martinez (2:6, 2:6) brach Schwartzman auf dem Court in Tränen aus. Begleitet wurde der Abschied von einem emotionalen Tribut-Video und der Anwesenheit seiner gesamten Familie, einschließlich seiner Eltern und Geschwister. Auch Weggefährten wie der ehemalige Top-10-Spieler Juan Monaco und der Turnierdirektor Martin Jaite waren vor Ort, um den "Kämpfer" zu ehren. Schwartzman betonte, er habe "viel mehr erreicht, als er sich je erträumt hatte".
Simona Halep (Tennis)
Für die ehemalige Weltranglistenerste Simona Halep endete die Karriere im Februar 2025 bei ihrem Heimturnier in Cluj-Napoca. Die Rumänin, die zwei Grand-Slam-Titel (French Open 2018, Wimbledon 2019) feierte, kämpfte zuletzt nicht nur gegen langwierige Knieprobleme, sondern auch mit den Nachwirkungen einer jahrelangen juristischen Auseinandersetzung um Dopingvorwürfe.
Obwohl ihre Sperre letztlich verkürzt wurde und sie auf die Tour zurückkehrte, signalisierte ihr Körper in diesem Jahr das endgültig Aus. Nach einer deutlichen Erstrunden-Niederlage bei ihrem eigentlichen Saison-Debüt gegen Lucia Bronzetti (1:6, 1:6) erklärte die 33-Jährige überraschend ihren Rücktritt. Halep begründete diesen Schritt sachlich: Ihr Geist und ihr Körper ließen die harte Arbeit, die für die Weltspitze nötig sei, nicht mehr zu. Sie verlässt den Sport als erfolgreichste rumänische Tennisspielerin aller Zeiten.
Johannes Thingnes Bö (Biathlon)
Noch schockierende News hatte es kurz zuvor aus dem Biathlon gegeben: Johannes Thingnes Bö, der absolute Dominator der letzten Jahre, verkündete im Januar 2025 in Ruhpolding unter Tränen, dass er die Ski nach der laufenden Saison im März am Holmenkollen an den Nagel hängen wird.
Mit fünf Olympiasiegen und über 20 WM-Titeln im Gepäck hätte der 31-jährige Norweger theoretisch den ewigen Rekord von Ole Einar Björndalen angreifen können, doch die Prioritäten haben sich verschoben und Bö verzichtete.
Familiäre Gründe waren wohl die Hauptmotivation: Die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2026 hätte zu viel Zeit abseits seiner Frau und seiner zwei Kinder gefordert. Er wolle "nichts von ihrer Kindheit verpassen". Sein Abschied markiert das Ende einer Ära, in der er den Biathlonsport durch seine läuferische Überlegenheit fast nach Belieben dominiert hatte.
