Bundesliga: Überragende Mainzer überrollen RB - Pleiten für Stuttgart und Schalke

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Bundesliga: Überragende Mainzer überrollen RB - Pleiten für Stuttgart und Schalke
Herausragende Mainzer ließen RB Leipzig im eigenen Stadion keine Chance.
Herausragende Mainzer ließen RB Leipzig im eigenen Stadion keine Chance.
Profimedia
Die "Rückrunden-Rock'n'Roller" vom FSV Mainz 05 setzen dank eines 3:0-Siegs bei kriselnden Leipzigern ihre Erfolgsserie fort. Kellerkinder VfB Stuttgart und Schalke 04 müssen dagegen weitere Rückschläge hinnehmen. Der VfB vergab gegen Union Berlin gute Chancen und ließ sich in der 2. Halbzeit mit 0:3 auskontern. Mit demselben Ergebnis ging Schalke zu Hause gegen Leverkusen unter. Wolfsburg sichert sich dank später Aufholjagd ein 2:2 gegen Augsburg, auch Freiburg und Hertha (1:1) trennen sich Unentschieden.

Schalke vs. Leverkusen 0:3

Seit der 1:6-Pleite Ende Januar ist Schalke 04 zuletzt immer besser in Fahrt gekommen. In den letzten acht Bundesliga-Spielen war Königsblau ohne Niederlage geblieben und sammelte insgesamt 12 Punkte.

Auch im Heimspiel gegen ein offensivstarkes Bayer Leverkusen zeigte sich das Team von Thomas Reis bemüht und hatte optisch etwas mehr von der Anfangsphase. Die Gäste kamen mit zunehmender Zeit besser ins Spiel, Amine Adli (28.) scheiterte nach einem Pass in die Gasse von Florian Wirtz freistehend vor Ralf Fährmann. Der Schalker Schlussmann war auch kurze Zeit später gegen Jeremie Frimpong (29.) zur Stelle, Leverkusen hatte die Kontrolle über die Partie übernommen.

Zu Beginn des 2. Abschnitts schlug der Favorit dann auch zu: Diaby (50.) fand nach einem Traumpass von Tapsoba Frimpong am langen Pfosten. Der Niederländer leitete aus kurzer Distanz den nächsten "Dreier" für die Werkself ein. Denn Florian Wirtz (61.) legte nach Doppelpass mit Adli sehenswert per Pike zum 2:0 nach, Sardar Azmoun (90.+2) setzte den Schlusspunkt.

Das Team von Xabi Alsono verwaltete die errungene Führung souverän und hätte durch Diabys Lattenknaller (81.) sogar noch mehr Treffer erzielen können. In Leverkusen freut man sich dennoch über den sechsten Pflichtspielsieg in Folge.

Union Berlin vs. VfB Stuttgart 3:0

"Wir können uns nur selber helfen", hatte Bruno Labbadia, Trainer des VfB Stuttgart, vor der Partie verlauten lassen. Über "Geduld", "Kompaktheit" und mit "Optimismus" wollte der Abstiegskampfspezialist gegen das Hit-Team der Saison aus Union Berlin, das nach zuletzt nur einem Sieg in sechs Pflichtspielen am Straucheln war, einen wichtigen "Dreier" einfahren.

Geduldig und kompakt - genau so zeigte sich der VfB in einer zähen Anfangsphase. Union war um die Spielkontrolle bemüht, doch das destruktive Spiel der Gäste sorgte dafür, dass die rund 22.000 Zuschauer an der ausverkauften Alten Försterei ein eher zähes Spiel sahen.

Labbadia dürfte hochzufrieden gewesen sein, denn Mitte der 1. Hälfte schalteten sich die Schwaben auch vermehrt in die Offensive ein - und hatten dann sogar die riesige Chance: Nach einer Flanke von Enzo Millot (29.) kam Dan-Axel Zagadou plötzlich aus vier Metern frei zum Kopfball, doch der Abschluss des Verteidigers segelte über den Querbalken der Berliner.

Nach einem Aussetzer von Rönnow-Vertreter Lennart Grill, der unter der Woche einen festen Vertrag unterschrieben hatte, schob Juan Jose Perea (34.) kurze Zeit später den Ball ins Tor. Doch dieser hatte zuvor die Hand benutzt, sodass das Tor nach VAR-Check zurückgenommen wurde. Grill war auch kurz vor dem Pausenpfiff nochmals im Mittelpunkt des Geschehens, als er einen Schuss von Tiago Tomas (43.) überragend parierte.

Sheraldo Becker erwischte den VfB eiskalt.
AFP

Trotz guter erster Halbzeit Stuttgarts offenbarte sich die Effizienz Unions in dieser Saison in der 2. Hälfte einmal mehr: Sheraldo Becker, der eine Flanke von Jerome Roussillon im Tor der Stuttgarter unterbrachte, belohnte "Eisern Union" zunächst für einen selbstbewussten Auftritt nach der Pause. Kevin Behrens (65.) und Ex-Unioner Genki Haraguchi (68.) per Eigentor erhöhten innerhalb kurzer Zeit vorentscheidend.

Die in der ersten Hälfte so aufopferungsvoll kämpfenden Stuttgarter waren nach dem dritten Streich der Berliner geschlagen. Der fünfmalige deutsche Meister konnte einem wahrlich leid tun, muss sich aber selbst vorwerfen, seine Chancen nicht genutzt zu haben.

VfL Wolfsburg vs. FC Augsburg 2:2

Das erste Tor der Konferenz war ein Eigentor - und zwar vom VfL Wolfsburg. Nach einer Ecke in der zweiten Minute verlängerte Maximilian Arnold am kurzen Pfosten mit dem Hinterkopf zur eiskalten Dusche für die Gastgeber.

Der VfL-Kapitän blieb auch im weiteren Verlauf der Unglücksrabe der Partie: In der 21. Minute setzte er einen Strafstoß über die Latte, nachdem Wimmer zuvor von Maier im Strafraum gelegt wurde. Yannick Gerhardt (24.) traf per Kopf kurze Zeit später nur den Außenpfosten.

Kein Aprilscherz: Bei Maximilian Arnold lief heute so ziemlich alles schief.
Profimedia

Ein scheinbar gebrauchter Tag für die Wölfe, und der hocheffektive FC Augsburg setzte noch einen drauf: Neu-Nationalspieler Mergim Berisha kam nach einer feinen Aktion von Engels (32.) an der Strafraumkante zum Abschluss und erhöhte für den Außenseiter.

Wolfsburg gab sich nicht auf und kam mit weiteren Großchancen durch Arnold (39.) per Fernschuss und Wimmer (44.) per Kopf zu weiteren, guten Gelegenheiten. Die Pfiffe der Heimfans schienen unangebracht, denn eigentlich hatte der VfL ein gutes Spiel geboten, doch wurde zweimal eiskalt ausgekontert.

Doch auch nach dem Pausenkaffee steckte der Gastgeber nicht auf - und belohnte sich spät. Luca Waldschmidt (83.) drückte das Leder nach einem Freistoß von Arnold zum Anschluss über die Linie. Tatsächlich gelang dem Team von Niko Kovac in der sechsten Minute der Nachspielzeit dann auch noch der Ausgleich - Lukas Nmecha traf per Kopf.

Wolfsburg hält damit immerhin Anschluss an das internationale Geschäft. Augsburg verpasste es haarscharf, der Nutznießer des Tages zu werden und sich endgültig aus dem Abstiegskampf zu befreien.

SC Freiburg vs. Hertha 1:1

14 Nationalmannschaftsabstellungen musste der SC Freiburg während der Länderspiele hinnehmen. Christian Streich konnte in der Partie gegen Hertha BSC darüber hinaus nicht auf Lukas Klünter, Philip Lienhart und Michael Gregoritsch zurückgreifen - dafür gab Kenneth Schmidt sein Startelf-Debüt.

Bei regnerischem Wetter im Breisgau schienen beide Mannschaften zunächst darauf bedacht zu sein, Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten. Die Berliner, die als Tabellen-Sechzehnter gehörig unter Druck standen, zeigten eine engagierte und kämpferisch einwandfreie Leistung, ohne dabei jedoch den Kasten von Mark Flekken ernsthaft in Bedrängnis zu bringen.

Vincenzo Grifos eher harmloser Freistoß (26.) sollte den ersten Torschuss, sowie einen kleinen Wendepunkt des Spiels darstellen. Die Hausherren übernahmen bis zur Pause das Zepter, ohne jedoch selbst zu Torabschlüssen zu kommen.

Dies änderte sich gleich zu Beginn der 2. Hälfte, als Grifo (52.) es im zweiten Anlauf besser machte und einen direkten Freistoß aus rund 20 Metern in seinen 13. Saisontreffer umwandelte. Hertha war um eine schnelle Antwort bemüht, doch Lukebakio scheiterte mit einem Sturmlauf an Flekken (57.). Eine Offensive der Gäste blieb aus, die Unsicherheit dem vom Abstieg bedrohten Team von Sandro Schwarz sichtlich anzusehen.

Aus dem Nichts durfte der Hauptstadtklub dann aber immerhin noch den Ausgleich bejubeln: Jessic Ngankam (77.) zog vorm Strafraum an Schmidt vorbei, der dabei eine etwas unglückliche Figur abgab, und blieb auch vor Flekken cool - Ausgleich!

Hertha zieht damit immerhin mit Punkten gleich mit Tabellennachbarn Hoffenheim. Freiburg verpasst es, sich ein kleines Polster im Kampf um die Königsklasse zu erspielen.

RB Leipzig vs Mainz 05 0:3

Denn die formschwachen Leipziger empfingen gleichzeitig das formstarke Mainz 05. Während RB drei der letzte vier Pflichtspiele verlor, war Mainz vor Beginn des Spieltags das zweitbeste Team der Rückrunde.

Das Selbstbewusstsein der Rheinhessen war von Anfang an präsent: Barreiros Schuss (9.) konnte Blaswich nach einer schnellen Umschaltgelegenheit der Mainzer nur vor die Füße von Marcus Ingvartsen abwehren, der sich aus kurezer Distanz zum 1:0 bedankte.

Die Gäste blieben auch weiterhin das gefährlichere Team und hätte erneut durch Ingvartsen (25.) und Barreiro (30.)  auf 2:0 erhöhen können. Erst gegen Ende des ersten Abschnitts trauten sich die Hausherren etwas mehr. Timo Werner scheiterte frei am starken reagierenden Robin Zentner (41.).

Doch wer dachte, dass Mainz bereits auf seinem Zenit spielte, hatte sich geirrt. Die Gäste wollten auch in der 2. Halbzeit ihre aktuelle Form unterstreichen und drückten auf weitere Treffer - die sie dann auch bekommen sollten: Der überragende Ludovic Ajorque (57.) lupfte eine Stach-Hereingabe wunderschön über Blaswich hinweg zum 2:0, Dominik Kohr (67.) sorgte für die Vorentscheidung.

Mit dem siebten Spiel in Serie ohne Niederlage und dem ersten Sieg der Vereinsgeschichte in Leipzig gelingt Mainz somit der direkte Anschluss an die internationalen Plätze. RB rutscht dagegen in eine Krise und droht, die Champions League aus den Augen zu verlieren.