Zum langersehnten Schwergewichts-Thron fehlt ihm nur noch ein Schritt. Und sein großes Ziel hat der designierte Nachfolger von Max Schmeling fest vor Augen.
"Das ist eine geile Bestätigung", sagte Agit Kabayel nach seinem K.o.-Sieg in Riad gegen den chinesischen Koloss Zhilei Zhang auf SID-Anfrage. Und: "Ich bin bereit für Usyk", betonte Kabayel bei DAZN: "Ich kämpfe gegen jeden. Ich hasse Trashtalk. Ich mache keine Politik. Ich will einfach nur kämpfen." Seinen Sieg widmete er Trainer Sükru Aksu, der ihn seit vielen Jahren begleitet.
Nach seinem 26. Sieg im 26. Profikampf (18 davon durch Knockout) hat Kabayel als Pflichtherausforderer nun Anspruch auf einen Kampf gegen den ukrainischen Weltmeister Oleksandr Usyk – und wandelt weiter auf den Spuren von Schmeling, der vor fast 100 Jahren als bisher einziger Deutscher auf dem Schwergewichts-Thron saß.
Ob ein Fight gegen Usyk auch wirklich zustande kommt, ist jedoch offen. Ein Vereinigungskampf mit IBF-Weltmeister Daniel Dubois, der in Riad am Samstag erkrankt nicht zu seinem Kampf gegen Joseph Parker angetreten war, könnte für den Ukrainer finanziell lukrativer sein.
Interims-Weltmeister "nicht das Endziel"
Nichtsdestotrotz ist Kabayel in der absoluten Elite der Königsklasse angekommen. Box-Ikone Axel Schulz bezeichnete Kabayel bei der Bild-Zeitung als den "besten Schwergewichtler, den wir seit der Jahrtausendwende in Deutschland gesehen haben."
Der 32-Jährige aus Bochum-Wattenscheid machte gegen Zhang dabei seinem Spitznamen "Leberking" alle Ehre. Der lautstark unterstützte Kabayel zermürbte den Chinesen, der Kabayel in Runde fünf mit einer gewaltigen Linken zu Boden geschickt hatte, mit Körpertreffern. In der 6. Runde setzte Kabayel die entscheidenden Leberhaken, Zhang ging in die Knie und wurde ausgezählt.
Nach monatelanger Vorbereitung freut sich Kabayel nun auf eine Auszeit, seine WM-Chance kann er aber kaum erwarten. "Der Titel des Interims-Weltmeisters", sagte Kabayel, "ist noch nicht das Endziel."