Mit einem emotionalen Instagram-Post verabschiedete sich Opare nun aus dem Profifußball und erklärte, er habe jedes Trikot "mit Stolz, Respekt und ohne Reue" getragen. Worte, die den Ton einer Laufbahn treffen, die von Erwartungen geprägt war, die er nie ganz erfüllen konnte.
Ein früher Höhenflug, der nie richtig abhob
Opares Fußballgeschichte begann in Ghana, wo er über Jugendstationen wie die Volta Academy und die Ajax Academy in Accra zu Ashanti Gold wechselte. Seinen internationalen Durchbruch feierte er bei der FIFA U-17-Weltmeisterschaft 2007, wo er mit seinem Tempo, seinen unermüdlichen Vorstößen und präzisen Flanken begeisterte.
Er stand in allen sieben Partien für die "Black Starlets" auf dem Platz und wurde schnell als einer der besten Verteidiger des Turniers angesehen. Dieser Durchbruch brachte ihm große Aufmerksamkeit ein. Mit nur 17 Jahren wurde er in Ghanas vorläufigen Kader für den Afrika-Cup 2008 im eigenen Land berufen. Er wäre einer der jüngsten Spieler des Turniers gewesen, doch eine Verletzung nahm ihm diese Chance.
Verletzungen und Vereinswechsel unterbinden den Rhythmus
2008 verpflichteten Real Madrid Opare für seine Castilla-Mannschaft. Dort verpasste er in zwei Jahren den Sprung ins Profiteam, sodass er den Umweg über Standard Lüttich nahm, wo er die stabilste Phase seiner Vereinskarriere erlebte: Nach über 80 Einsätze etablierte er sich als einer der spannendsten jungen Außenverteidiger Belgiens.
Doch ein entscheidender Faktor dafür, dass die Karriere vin Opare nie so richtig Schwung nahm, war der eigene Körper: elf schwerwiegende Verletzungen zwangen ihn dazu, etliche Vereinsspiele zu verpassen. Kritiker bemerken zudem, dass die Transfers nicht immer die besten waren.
Große Sprünge anstatt sichere Spielzeit standen bei der Wahl oft im Vordergrund. In den folgenden Jahren führte Opares Weg so quer durch Europa, mit Stationen beim FC Porto, dem FC Augsburg, Besiktas, Lens, Antwerp, Zulte Waregem und schließlich Seraing. Doch richtige Konstanz fand er nie.
Eine Karriere, die viel versprach, aber nur wenig erfüllte
Die Bescheidenheit in seiner Abschiedsbotschaft zeigt, dass er keinen Groll hegt. Er erkannte die Rückschläge an, ließ sich aber nicht davon definieren, sondern ehrte stattdessen jeden Verein und jede Chance, die er bekommen hat: "Wenn die Verletzungen leider zu viel wurden und ich ans Aufgeben dachte, habt ihr mich immer wieder ermutigt und an mich geglaubt", so die Nachricht an Familie und Freunde: "Nie habe ich einen Verein um meinen Einsatz, meine Hingabe und Loyalität betrogen."
Nun ist Opares Karriere vorbei – ohne dass die große Fußballwelt wirklich Notiz von ihm genommen hätte. In Afrika wird man ihn als das Talent erinnern, das Großes versprach. Für Ghana kam er aber letzlich nur auf 19 Länderspiele.
In Europa bleibt er das Symbol eines Spielers, der wie ein Komet aufstieg, nie die Umlaufbahn erreichte und schließlich aus dem Blickfeld verschwand. Sein Rücktritt fühlt sich an wie das endgültige Ende einer Geschichte, die einmal viel größer hätte werden sollen.

