Der dreimalige Weltmeister Michael van Gerwen etwa hatte zuletzt gegen die deutschen Profis geschossen: Deutschland habe das Potenzial, nicht aber die Entwicklung, sagte der Niederländer jüngst im Interview mit der Welt. Schindler strafte ihn mit seinem dritten Titel auf der European Tour Lügen, mit dem Erfolg schob er sich in der Weltrangliste bis auf Rang 18 vor.
Zum Match-Center: Martin Schindler vs. Ross Smith
Er freue sich "so sehr" über seinen "Mega-Erfolg", sagte der 28-Jährige, der damit in Graz ein kleines Kapitel deutscher Darts-Geschichte schrieb. Nie zuvor stand ein deutscher Spieler in der Order of Merit der PDC höher. Bislang hatte der ehemalige WM-Halbfinalist Gabriel Clemens mit Platz 19 die beste Platzierung erreicht.
Angesprochen auf die Bestmarke gab sich "The Wall" bescheiden: Er freue sich, "dass ich hier gewonnen habe. Und alles andere ist mir gerade wurscht." Im Finale des Turniers, auf das zahlreiche Premier-League-Spieler, darunter auch van Gerwen, verzichtet hatten, besiegte er den Engländer Ross Smith 8:4. Und sicherte sich die 30.000 Pfund Preisgeld (rund 35.000 Euro).
Vom Ordner zum Topspieler
Schindler erreichte damit die nächste Stufe seiner enormen Entwicklung: Noch vor zehn Jahren hatte er als Ordner auf der Tour Tickets gescannt und sich um die Zuschauer gekümmert. Im Jahr 2020 verlor er seine Tourcard, kämpfte sich danach aber eindrucksvoll zurück - nun nimmt er die Top 16 Welt ins Visier.