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Rückblick auf die Darts-WM 2024: Littlers Traum-Debüt und deutsche Rekorde

Luke Humphries besiegte Luke Littler im Finale.
Luke Humphries besiegte Luke Littler im Finale.PDC Darts
Die Darts-WM 2025 steht in den Startlöchern, doch bevor es am Sonntagabend erstmals wieder „Game on!“ heißt, blicken wir zurück auf die Darts-WM 2024. Zum ersten und bei weitem nicht letzten Mal bestimmte Luke Littler die Schlagzeilen des Turniers. Und auch die deutschen Spieler schrieben ihre Geschichten. Flashscore erinnert an das Turnier vor einem Jahr.

Schon vor der WM 2024 gab es  Aufregung in der Darts-Welt. Wie die WDF, der zweite große Weltdartsverband, bekannt gab, sei es nicht gestattet, dass Spieler an den Weltmeisterschaften beider Verbände teilnehmen. Diese Entscheidung kam jedoch von der PDC und nicht von der WDF, die 2022 die traditionsreiche Lakeside-WM der BDO übernahm.

Zwei Spieler waren von dieser Entscheidung betroffen. Beau Greaves, die derzeit wohl beste Damenspielerin der Welt entschieden sich wie auch in diesem Jahr für eine Teilnahme an der WDF-Weltmeisterschaft. Der andere Spieler: Luke Littler.

Littlers großer Auftritt

Der Name Luke Littler war vor der PDC-WM 2024 nur den eingefleischtesten Fans ein Begriff, doch schon seit 2019 bewegte sich der 2007 geborene Engländer auf Turnieren der WDF. 2023, mit seinem 16. Geburtstag, dann die ersten Schritte bei der PDC: Über die Qualifikation schaffte er es in der 4. Runde der UK Open und Monate später kam die Krönung zum PDC-Jugendweltmeister.

Über die Development Tour der PDC qualifizierte es sich schließlich für seine erste PDC-WM. Direkt im ersten Match die Duftnote: 3:0 gegen Christin Kist, dazu ein Average von 106,12 – Erstrundenrekord! Einen solchen stellte auch Man Lok Leung auf, der elf 180er warf und so die meisten Maxima in einem Erstrundenmatch aufstellte. Am Ende der Darts-WM stand mit 914 ein neuer Rekord an 180ern.

Es folgten weitere klare Siege für Littler, unter anderem gegen Raymond van Barneveld und Rob Cross, ehe er im Finale in Luke Humphries seinen Meister fand. Er erhielt Nominierungen für die Premier League und World Series of Darts. Zehn Titel später gilt es als einer der Top-Favoriten auf den diesjährigen Titel.

Fünf Deutsche für ein Halleluja

Noch eine weitere Geschichte wurde bereits vor der Darts-WM 2024 geschrieben. Gleich fünf Deutsche qualifizierten sich für das Turnier: Gabriel Clemens und Martin Schindler sicherten sich die Qualifikation über die Top 32 der Order of Merit, Ricardo Pietreczko über die Pro Tour. Dazu kam Dragutin Horvat als Sieger der PDC Europe Super League und Florian Hempel als Tour Card Holder Qualifier. Ein Rekord, der ein Jahr später schon wieder gebrochen wurde.

Während der WM gingen die deutschen Rekorde weiter. Zwar schied ein schwacher Dragutin Horvat in der ersten Runde mit 0:3 gegen Mike De Decker aus, doch das übrige Quartett schaffte es bis in die 3. Runde. Damit waren erstmals vier Deutsche nach Weihnachten noch dabei – wenn auch nicht allzu lange. Alle vier Spieler verloren ihre Drittrunden-Matches. Dabei war Pietreczko sogar sehr nah an einer Riesen-Überraschung, als er Luke Humphries am Rande der Niederlage hatte. „Pikachu“ verlor noch und Humphries wurde Tage später Weltmeister.

Ein Match stach jedoch aus allen anderen hervor: In der 2. Runde traf Florian Hempel auf den Belgier Dimitri Van den Bergh. Der Wahl-Kölner kam schwer ins Match und lag nach zwei engen Sätzen verdient 0:2 hinten. Doch es folgte das unmöglich geglaubte Comeback von Hempel, der mehrere Matchdarts abwehrte und schließlich einen 3:2-Sieg feierte.

"The Voice" macht Schluss

Kaum eine Stimme ist so ikonisch wie "The Voice" Russ Bray. Seine 180 mit der markant rauchigen Stimme tönte seit 1996 über die PDC. Über 27 Jahre callte er zahlreiche ikonische Momente der Dartsgeschichte. 2023 sollte sein letztes Jahr auf der Tour sein. Das Finale zwischen Humphries und Littler war sein letztes Match. Seit diesem Jahr ist er nur noch vereinzelt bei der World Series of Darts im Einsatz.

Und nicht nur für Bray war es die letzte Darts-WM: "The Bronzed Adonis" Steve Beaton spielte seit 1990 professionell Darts und kündigte im Vorjahr an, dass die WM 2025 seine letzte sein wird. Problem: Für diese qualifizierte er sich nicht, sodass das 1:3 in der 2. Runde gegen Daryl Gurney bei der WM 2024 unfreiwillig sein Abschied vom Ally Pally wurde.