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Darts-WM: Littler gewinnt Nervenschlacht gegen Joyce - Bunting und MVG souverän weiter

Luke Littler entscheidet Nervenschlacht gegen Ryan Joyce für sich.
Luke Littler entscheidet Nervenschlacht gegen Ryan Joyce für sich.PDC Darts / Flashscore
Die Nightsession lieferte nach dem enttäuschenden Ende des Märchenlaufs von Ricardo Pietreczko unterhaltende Partien. Zunächst tobte der Ally Pally als Fan-Liebling Stephen Bunting seinen Kontrahenten Luke Woodhouse chancenlos nach Hause schickte. Nach zwischenzeitlichen kleinen Problemen steht auch Michael van Gerwen letztendlich verdient im Viertelfinale. Littler und Joyce sorgten zum Abschluss des Jahres für eine irrsinnige Nervenschlacht, die "The Nuke" nach sieben Sätzen für sich entscheiden konnte.

"The Bullet" lässt Ally Pally beben

Stephen Bunting ließ bereits beim Einlauf den Ally Pally explodieren. Beim Einlaufsong "Titanium" holte "The Bullet" sich die nötige Energie, um seinem Kontrahenten anschließend keinerlei Chancen zu lassen.

Gleich zu Beginn der Partie deutete sich ein klarer Sieg Buntings an. "Woody" hatte seine Probleme in die Partie zu finden und konnte mit dem Scoring des auf Platz Acht der Order of Merit eingestuften Bunting nicht mithalten. Auch wenn Woodhouse das höchste Checkout (150) der Partie traf, konnte er dem Fan-Liebling auf Dauer nichts entgegensetzen. Denn der traf gleich sechsmal die 180 und traf zudem knapp über 40 % seiner Checkouts.  

Stephen Bunting nach dem Sieg gegen Woodhouse
Stephen Bunting nach dem Sieg gegen WoodhousePDC Darts

Nach der Partie verteidigte Bunting am DAZN-Mikro seinen Kontrahenten: "Ich weiß, wie gut Luke ist (...), heute hat er einfach zu viele Doppel verfehlt." Vor dem Spiel war "The Bullet" zugegebenermaßen "sehr nervös" doch vor allem das Wissen, die "außergewöhnliche Bunting-Army" hinter sich zu haben, hat ihm sehr geholfen.

Am Neujahrstag hofft er auf die erneute Unterstützung im Viertelfinale. Dort wartet nun mit Peter Wright ein weiterer Liebling der Zuschauer. Daher ist er sich nicht sicher, wen die Zuschauer am Ende mehr unterstützen werden. Doch bei einem ist er sich sicher: Es wird eine schwierige Partie gegen einen "brillianten" Wright. "Doch wenn ich mein bestes Dart spiele, werde ich gewinnen", gab Bunting sich zum Ende des Interviews optimistisch.

Zum Match-Center: Stephen Bunting vs. Luke Woodhouse

MVG mit Statement-Sieg

Michael van Gerwen zeigt seinen Mitstreitern eindrucksvoll, dass auch dieses Jahr durchaus mit ihm zu rechnen ist.

In einer durchaus packenden Partie konnte sich sein Gegner Jeffrey de Graaf nach schnellem 0:2-Rückstand zunächst zurückmelden. Der Schwede kam nach einer mehr als ordentlichen Leistung zum 2:2-Ausgleich.

MVG feiert den Sieg gegen de Graaf.
MVG feiert den Sieg gegen de Graaf.PDC Darts

Doch als es wirklich darauf ankam, war der Dritte, der Order of Merit voll fokussiert. Die letzten beiden Sätze begann der Niederländer jeweils mit einer 180 und setzte den Schweden gleich zu Beginn unter Druck. Nachdem de Graaf in den Sätzen drei und vier souverän seine Doppel getroffen hatte, war dies anschließend nicht mehr der Fall. 

Und auch weil van Gerwen seine Checkouts traf, war de Graaf am Ende chancenlos. Ein Average von fast 102 sollte zudem ein Ausrufezeichen Richtung Konkurrenz sein: MVG ist im Ally Pally, um den Titel mit nach Hause zu nehmen.

Am DAZN-Mikrofon bewertet MVG seine Performance mit seinen Deutschkenntnissen als "gut und schön". Nach einer "dominanten Performance in den ersten beiden Sätzen" ließ er de Graaf zurück in die Partie kommen. Der Schwede habe "ein Paar seiner Fehler ausgenutzt", doch zu seiner Erleichterung fand er rechtzeitig zurück in die Spur.

Angesprochen auf seine aktuelle Form entgegnete der Niederländer gewohnt lässig: "Wenn du einen 102er-Average bei der Darts-WM wirst, muss die Form gut genug sein." 

Zum Match-Center: Michael van Gerwen vs. Jeffrey de Graaf

Littler entscheidet Nervenschlacht für sich

Zum Ende des Darts-Jahres 2024 bekamen die Fans nochmal einen richtigen Knaller zum Abschluss. Eine sehr interessante Partie entwickelte sich rapide in einen wilden Schlagabtausch. Nachdem sich Luke Littler zunächst den ersten Satz sichern konnte, meldete sich Ryan Joyce sofort zurück. Nach gleichem Muster wiederholte sich das Ganze in den Sätzen drei und vier. 

Nach dem Sieg wirkte Littler erlöst.
Nach dem Sieg wirkte Littler erlöst.PDC Darts

Mit zunehmender Spieldauer merkte man Luke Littler zudem den Druck an. Obwohl der 17-Jährige einen ausgezeichneten Average warf und sehr regelmäßig mit einer 180 die Legs annahm, konnte er Joyce nie wirklich weit hinter sich lassen. Die Doppelquote machte Littler immer wieder Probleme und führte zu unerwarteten Checkouts für Joyce.  

Trotz seiner besten Turnierleistung gelang es Luke "The Nuke" Littler jedoch nicht, die Partie nach schneller zu beenden. Dies lag aber größtenteils an den starken Leistungen von Ryan Joyce. Wie bereits vor der Partie von Joyce prophezeit, hatte Littler das bessere Scoring (103 zu 97) , doch Joyce traf seine Doppel besser (48% zu 35%). 

Am Ende traf Littler gleich 14-mal die 180 und sorgte vor allem durch eine eiskalte Performance im entscheidenden siebten Satz, in dem sich Littler sofort das Break sicherte, dass der Viertelfinaleinzug verdient war. 

Anschließend musste der junge Brite direkt zur Dopingkontrolle und konnte nicht zu DAZN ans Mikro treten.

Ganz sicher wird er aber am Neujahrstag während seiner Partie mit Nathan Aspinall wieder im Ally Pally zu sehen zu sein. 

Zum Match-Center: Luke Littler vs. Ryan Joyce