Nach privat wie sportlich schwierigen Monaten tritt van Gerwen beim World Matchplay (ab Samstag) erstmals wieder ins große Rampenlicht. Der Beitrag wirkt vor diesem Hintergrund wie ein bewusstes Zeichen: Seht her, mir geht es wieder gut! Denn der langjährige Dominator hatte wegen seiner prekären Lage die Notbremse gezogen und eine einmonatige Turnierpause eingelegt.
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Die schien dringend nötig gewesen zu sein. Van Gerwens guter Freund und Trauzeuge Vincent van der Voort sagte im Podcast "Darts Draait Door": "Vor allem in letzter Zeit läuft er auf der Bühne herum wie ein toter Mann." Von der schier grenzenlosen Energie, mit der "MVG" seine Gegner jahrelang beherrschte, sieht der langjährige Spitzenspieler van der Voort aktuell nicht mehr viel.
"Ich sehe es oft, wenn er auf die Bühne geht. Wenn das im Schneckentempo und mit wenig Ausstrahlung ist, weiß ich schon, dass es nicht klappen wird", sagte er und betonte, van Gerwen werde "daran arbeiten müssen".
Ehe-Aus, Trikot-Wechsel, Form-Suche
Im Mai hatte van Gerwen (36) nach über zehn Jahren Ehe die Trennung von seiner Frau Daphne öffentlich gemacht und eine Auszeit angekündigt. An der Scheibe lief es für ihn zuvor wochenlang miserabel, bei fünf Auftritten in Folge kassierte die Nummer drei der Welt Auftaktniederlagen.
Beim Comeback Ende Juni präsentierte sich der dreimalige Weltmeister beim World-Series-Turnier in New York in neuem Look. Sein ikonisches giftgrünes Shirt, das ihm den Spitznamen "Green Machine" einbrachte, hat er durch ein schwarzes Modell mit grünen Akzenten ersetzt.
Fragen zur privaten Situation blockte van Gerwen vehement ab, gab aber dennoch kleine Einblicke in sein Seelenleben. Er wolle "wieder hart an sich arbeiten und wieder Freude an dem finden, was ich tue", sagte der Niederländer in New York. Es sei immerhin "nicht der erste Sturm", den er erlebe.
Bislang lief die Suche nach der Freude mäßig. Sowohl in den USA als auch eine Woche später beim Turnier in Polen scheiterte er an der zweiten Hürde. In Blackpool jagt er nun seinen vierten Titel - und seinen ersten Major-Triumph seit fast zwei Jahren.