"Die Comeback-Könige" - Union ringt auch RB zu Boden

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"Die Comeback-Könige" - Union ringt auch RB zu Boden

"Die Comeback-Könige" - Union ringt auch RB zu Boden
"Die Comeback-Könige" - Union ringt auch RB zu BodenProfimedia
RB Leipzig gegen Union Berlin, Spitzenspiel mit zwei ostdeutschen Mannschaften, das gab es lange nicht mehr und lässt auch qualitativ nicht zu wünschen übrig. Beide Mannschaften hatten sich vor dem Spieltag Hoffnungen über ein Stolpern der Konkurrenz des FC Bayern gemacht, nun geht's zumindest darum, weiter den Abstand nach ganz oben so klein wie möglich zu halten.

Ein Sieg für Union Berlin und sie würden auch am Ende des 20. Spieltages der Bundesliga-Saison auf dem zweiten Tabellenplatz , einen Zähler hinter den Bayern liegen. - Eine Ausgangslage, die sich im Fanlager der Eisernen keiner vor der Saison ausmalen hätte können und es nach wie vor auch immer noch schwer vorstellbar ist. Gerade gegen RB Leipzig wartet eine Herkules-Aufgabe, wie wir auch in unserer Match-Preview bereits analysieren konnten. Die Leipziger verloren ihr letztes Pflichtspiel im September und haben seitdem Blut geleckt, mähen alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt, das System Marco Rose scheint Früchte zu tragen. Trotz anfänglicher Kritik könnte er endlich der Trainer sein, der es mit Leipzig zum ganz großen Wurf schafft, Etappenziel dafür - Ein Sieg gegen Union.

Das beim Duell zweite gegen drittbeste Abwehr kein Offensivfeuerwerk auf die Zuschauer in der Leipziger Red Bull Arena wartete, war wohl jedem Zuschauer im Vorhinein klar. Sowohl RB, als auch die Eisernen bevorzugen es, über Konter zu kommen und den Gegner müde zu laufen, das machte dieses Duell umso interessanter, erklärte aber auch, warum es in den Anfangsminuten mehr ein vorsichtiges Abtasten als Spitzenduell war. 

Über den Ballbesitz konnten die Hausherren das erste Mal dann etwas Dominanz zeigen, mehr als zwei Drittel der Zeit waren die Bullen am Ball. - In der 24. Minute konnte dies dann auch in Zählbares getauscht werden, Benjamin Henrichs konnte nach Assist von Ex-Frankfurter Andre Silva das Leder links in die Maschen knallen, unhaltbar für Rönnow. Weiter konnten sie drücken, Urs Fischer und seine Mannschaft fanden in der ersten Hälfte nicht ins Spiel. - 5:1 Torschüsse sprachen klare Worte und erzählten neben dem Treffer die Geschichte von Halbzeit 1 perfekt, denn die große Show sollte nach kurzer Pause folgen.

Knapp 4500 mitgereiste Fans aus der Hauptstadt sahen von ihrem Team den aufopferungsvollen Fußball, der schon seit Wochen die Massen mit sich reißt. Abschlüsse von Behrens und Haberer in den Anfangsminuten des zweiten Durchgangs steckten das Ziel der Eisernen ab - Punkte. Um diesem näher zu kommen brauchte es nicht lange, in der 62. Minute konnte Jannik Haberer, der sehr auffällig spielte, sich an der Straufraumgrenze in Folge eines Standard absetzen und hämmerte das Ding mit voller Wucht in die Maschen, Ausgleich im Ost-Derby. Nicht einmal 10 Minuten später nahm das Drama weiter seinen Lauf. Pascal Simakan, der bis dahin eine solide, fehlerfreie Partie absolviert hatte, ging nach Gewusel im Strafraum mit der Hand zum Ball, die Entscheidung des Unparteiischen war klar - Elfmeter.

Diesen sollte Robin Knoche verwandeln, der Innenverteidiger frech und mit viel Power knallt Gulacsi-Dauerersatz, Blaswich den Ball in die Mitte des Tores, Union hatte das Spiel gedreht. Darauf reagierte Marco Rose, brachte Poulsen und Forsberg in die Partie, letzterer hatte gerade erst im Spiel gegen Hoffenheim seine lange Torflaute beenden können und sollte diesen Schwung auch heute bringen. Nicht wenig später der Ausgleich, wenige Minuten nach der Einwechslung konnte Poulsen direkt nach einem Anspiel von Halstenberg einnetzen, doch der VAR hatte etwas dagegen, Abseits Werner während der Situation und Tor zurückgenommen, nun mussten die Leipziger kämpfen, um noch etwas Zählbares mitzunehmen. Doch auch mit Hängen und Würgen gelang es ihnen nicht mehr, Ecke um Ecke, Abschluss um Abschluss und am Ende ohne Erfolg - Union bricht die Ungeschlagen-Serie der Hausherren, Leipzig verliert das zweite Mal in der Bundesliga unter Marco Rose, die Eisernen hingegen gewinnen das fünfte Mal in Folge.

Der Kampf-Fußball der Berliner reicht einmal wieder, um einen Rückstand zu negieren, das Spiel zu gewinnen und bringt sie vor allem bis auf einen Punkt ran an Tabellenführer Bayern München. "Weiß gar nicht so richtig, warum wir gewonnen haben", so das Statement von Rani Khedira zu dem erneut unglaublichen Erfolg des heutigen Abends. Leipzigs Mittelfeldmotor Xaver Schlager gab sich nach der Partie enttäuscht, "Wir hätten hier das 2:0 machen müssen und schlagen uns am Ende selbst" bemerkte der Österreicher gegenüber Sky Sports. Urs Fischer selbst bezeichnete seine Mannschaft als mutig "Sie haben früh dagegen gehalten und Druck gemacht, das wurde am Ende belohnt." - Eine Belohnung, die langsam doch einige Fußball-Romantiker zum Träumen bringt, gibt es das nächste Leicester-Märchen, diesmal in Deutschland?