Im schwedischen Helsingborg triumphierte Kaufmann als erste Deutsche bei einer WM in der Altersklasse U19, im Finale setzte sie sich gegen Zong Geman mit 4:2 durch. Dabei war die Chinesin selbst auf einer historischen Mission und wollte nach den Titeln im Mixed und Doppel ihren WM-Hattrick vollenden.
Doch Kaufmann behielt die Nerven, auch als es eng wurde. Die Erfahrungen aus Paris, wo sie als Ersatzspielerin kurzfristig in die deutsche Olympiamannschaft gerückt war und mit Siegen über Weltklassespielerinnen überraschte, haben sie nachhaltig gestärkt. In der Öffentlichkeit tritt die 18-Jährige beinahe unheimlich abgeklärt auf. Kaufmann weiß, wo sie hin will: hoch hinaus. WM-Gold in ihrer Altersklasse soll dabei nur ein Zwischenschritt sein.
Timo Boll gratuliert
Ihre große Stärke ist ihr Selbstvertrauen, mit dem sie allen Erwartungen entgegentritt - auch den völlig überzogenen. Kaufmann selbst ist an der Platte ihre größte Kritikerin. "Natürlich hat sie sich selbst viel Druck gemacht, nachdem sie bei Olympia so unglaublich stark gespielt hat", sagte Trainerin Lara Broich, doch auch bei Rückschlägen sei Kaufmann stets positiv geblieben.
Die Glückwünsche ließen nicht lange auf sich warten. "Wow! Congrats", schrieb Timo Boll bei Instagram, und Kaufmann verlinkte die Gratulation stolz für ihre 50.000 Follower. Ihre Beliebtheit im Netz ist in diesem Jahr sprunghaft gewachsen - ein Beleg: Überlegen gewann sie zuletzt das Voting zum "Team D Award" in der Kategorie "Olympics". Kaufmanns Erfolgsgeschichte bewegt die Menschen. Am 14. Dezember wird sie dafür in Baden-Baden ausgezeichnet. Verdient ist verdient.