"Ich bin ein Typ, der eher nicht so viel mit der Scheibe macht", sagt der Nationalspieler, der seit seiner ersten kompletten DEL-Saison 252 Treffer erzielte, im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID), "wenn ich sie kriege, ist sie schnell wieder weg - entweder weitergegeben oder halt aufs Tor."
Inzwischen ist das "Weitergeben" zu seiner zweiten Stärke geworden: Weil Pföderl auch als Vorbereiter glänzte und seine Ausbeute auf den Karrierebestwert von 26 Toren und 45 Vorlagen steigerte, wurde er erstmals als "Spieler des Jahres" ausgezeichnet - und natürlich auch als bester Stürmer der abgelaufenen Hauptrunde.
Die Erklärung ist einfach, meint der 31-Jährige. "Ich habe mehr Punkte, weil ich in Überzahl an der Planke spiele und nicht in der Mitte, da hat man mehr Zeit." Kurios: So viele Scorerpunkte wie nie verbuchte Pföderl ausgerechnet in seiner ersten Saison, in der er in Berlin meist nicht mit seinem kongenialen Partner Marcel Noebels in einer Reihe spielte. Ein Sturm-"Pärchen", das in den letzten Jahren national und international so herausragend harmonierte wie in der Vergangenheit Gerd Truntschka und Dieter Hegen oder Erich Kühnhackl und Alois Schloder. "Mit ihm", sagt Pföderl mit Blick auf Noebels, "hätte ich nicht weniger Punkte."
Drei Meistertitel hat das Duo in sechs gemeinsamen Jahren in Berlin schon gewonnen, Nummer vier soll im nächsten Monat folgen. Denn bei allen Auszeichnungen am Montag bei der Award Show in Köln ist für Pföderl klar: "Der wichtigste Titel fehlt noch." Als Hauptrundenzweiter sind die Eisbären einmal mehr einer der Favoriten auf die Meisterschaft - es wäre die elfte für die Berliner.
Ernst nach außen, lächelnd nach innen
Und dann könnte Pföderl wieder sein Image als Feierbiest aufpolieren: barfuß mit Sonnenbrille, eine Bierflasche in der einen, den Silberpokal in der anderen Hand - wie bei den letzten Triumphen. Ganz anders als nach Länderspielen etwa, wenn er sich einen Spaß daraus macht, Journalisten so kurz und knapp zu antworten, dass er beim nächsten Mal gar nicht mehr angefragt wird.
"Er wirkt sehr ernst", hat auch Bundestrainer Harold Kreis festgestellt, "aber er hat ein unglaubliches innerliches Lächeln, diese Freude bringt er aufs Eis."