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Ty Ronning: Mit alter Unterwäsche in neue Sphären

Ty Ronning und die Eisbären befinden sich auf Erfolgskurs
Ty Ronning und die Eisbären befinden sich auf ErfolgskursČTK / imago sportfotodienst / O.Behrendt
Berlins Ty Ronning übertrifft den Rekord von Peter Draisaitl in der DEL. Dabei hilft ihm auch ein bisschen Aberglaube.

Der Glücksbringer besteht aus einem Stück Stoff, und er dürfte zwischendurch ordentlich gestunken haben. Doch Ty Ronning ist das egal, schließlich gehört ein bisschen Aberglaube einfach dazu, auch beim Stürmer der Eisbären Berlin.

"Ich habe meine Unterwäsche fürs Spiel nun schon lang nicht mehr gewechselt", gestand der neue Rekordhalter am MagentaSport-Mikrofon: "Meine Frau ist da nicht so begeistert. Immerhin habe ich sie nun mal wieder gewaschen."

Draisaitl gratuliert: "Nicht aufhören!"

Nach dem 5:1 (1:0, 2:0, 2:1) über die Adler Mannheim ist der Titelverteidiger aus der Hauptstadt ganz nah dran am Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL), in der Best-of-seven-Serie des Halbfinals führt Berlin nun mit 3:0.

Und Ronning steht im Mittelpunkt. Der gebürtige Kanadier mit US-Pass punktete am Sonntag im 22. Spiel nacheinander, das war in der Ligahistorie bisher noch keinem Spieler gelungen. Der 27-Jährige ließ Peter Draisaitl hinter sich.

"Ich bin hiermit der Erste, der dir von Herzen gratuliert", sagte Draisaitl in einer Videobotschaft. Der Vater des NHL-Stars Leon Draisaitl hatte vor ziemlich genau 30 Jahren in der ersten Saison der DEL 1994/1995 mit den Kölner Haien in 21 Spielen nacheinander gescort. "Der Rekord sagt alles über deine Saison und deine Konstanz. Bitte höre jetzt nicht auf damit. Ich wünsche dir nur das Beste", würdigte Draisaitl seinen Nachfolger.

Match-Center: Eisbären Berlin vs. Adler Mannheim

Ronning findet Rekord "ziemlich cool"

Ronning legte im ersten Drittel die Führung durch Leonhard Pföderl (16.) auf, der DEL-Spieler und Stürmer des Jahres erzielte sein erstes Tor in den laufenden Play-offs. Später traf Ronning selbst zum 3:0 (39.), es war sein 44. Saisontreffer.

In der DEL-Geschichte gibt es nur noch zwei Spieler, die häufiger trafen. 2007/08 kam Ivan Ciernik für Köln auf 49 Tore, Michael Wolf für die Iserlohn Roosters auf 46. Auch diese Bestmarke könnte bald fallen.

"Der Rekord ist ziemlich cool. Das ist ein kleiner Erfolg für mich", sagte Ronning. Wichtiger war ihm aber der mannschaftliche Erfolg: "Das war ein großer Schritt für uns. Der Zug muss weiter rollen", so der Stürmer.

Schon am Dienstag (19:30 Uhr/MagentaSport) in Mannheim kann Ronning seine Serie ausbauen, mit einem weiteren Sieg zöge Berlin erneut ins Finale ein. Dort könnten die Haie warten, die in der Serie gegen Hauptrundensieger ERC Ingolstadt aber erst mit 2:1 führen.

Mindestens vier weitere Spiele würde Rekordmann Ronning bekommen, um die nächste Bestmarke zu knacken.