Produktivster Spieler
Unmittelbar vor Saisonbeginn unterschrieb Jack Eichel einen Achtjahresvertrag über 108 Millionen Dollar bei den Vegas Golden Knights – und das scheint ihm das nötige Selbstvertrauen zu geben. In den ersten drei Spielen sammelte er sieben Punkte (2+5), vor allem im Auftaktspiel gegen Los Angeles beeindruckte er mit vier Scorern (1+3).
Obwohl er die meisten seiner Punkte (vier) im Powerplay erzielte, profitierte er enorm von der Ankunft von Mitchell Marner aus Toronto. Besonders im Spiel gegen die Kings war das Zusammenspiel der beiden beeindruckend.
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Gemeinsam mit Ivan Barbashov könnten sie ein äußerst effektives Trio bilden. Das Einzige, was der aktuelle Spitzenreiter der Scorerliste bedauern dürfte, sind die beiden Niederlagen der Knights in der Verlängerung.
Vier weitere Spieler sammelten in der Auftaktwoche nur einen Punkt weniger als Eichel. Besonders erwähnenswert sind Kirill Kaprizov (2+4) und Matthew Boldy (2+4). Das Duo aus Minnesota benötigte für ihre sechs Punkte lediglich zwei Spiele.
Torhüter der Woche
Die Wahl des besten Goalies der vergangenen Woche war nicht einfach, doch letztlich fiel die Entscheidung auf Igor Shestorkin. Der Russe bestätigte gleich zu Saisonbeginn, dass er erneut eine der Stützen im Kader der New York Rangers sein wird. In drei Einsätzen kassierte er lediglich zwei Gegentore und glänzte mit einer Fangquote von 97,6 Prozent.
Wenn man ein Spiel hervorheben müsste, in dem er besonders herausragte, dann wäre es das in Buffalo, wo er alle 37 Schüsse parierte, einen Shutout feierte und eine Flashscore-Spielernote von 9,4 erhielt.
Moment der Woche
Auch wenn die erste Woche einige starke Auftritte bot, würden zwei Torhüter sie am liebsten komplett vergessen: Edmontons Stuart Skinner und San Joses Alex Nedeljkovic. Beide trugen maßgeblich dazu bei, dass ihre Teams trotz guter Ausgangslage noch verloren.
Die Oilers führten gegen den Lokalrivalen Calgary mit 3:0, mussten sich am Ende aber im Penaltyschießen mit 3:4 geschlagen geben – auch wegen Skinner. Im letzten Drittel konnte er einen Pass aus der neutralen Zone zwar stoppen, zögerte dann aber so lange, dass Blake Coleman eingreifen und zum 3:3 ausgleichen konnte.
Was Skinner da passierte, war kein schöner Anblick. Doch das verblasst im Vergleich zu dem, was Nedeljkovic einen Tag später widerfuhr. Der Goalie der San Jose Sharks zeigte bis zur 59. Minute eine starke Leistung, doch nachdem Vegas den Torwart vom Eis genommen hatte, nahm das Unheil seinen Lauf.
Die Videos, die nun um die Welt gehen, sind auch William Eklund zu verdanken, der es selbst mit zwei Versuchen nicht schaffte, das leere Tor der Golden Knights aus kurzer Distanz zu treffen und das Spiel zu entscheiden.
Stattdessen landete der Puck direkt auf dem Schläger von Jack Eichel, der ihn ins Angriffsdrittel brachte und irgendwie – zur Überraschung aller – im Tor von Nedeljkovic unterbrachte. Die Aufnahmen zeigen, dass Eichels Pass eigentlich gar nicht aufs Tor ging.
Und es kam noch schlimmer: In der Overtime war Nedeljkovic auch am spielentscheidenden Treffer beteiligt.
Der Amerikaner wollte seinen Mitspielern helfen und eilte zur blauen Linie, um einen abgefälschten Puck zu sichern. Obwohl er als Erster dort war, konnte Reilly Smith seinen Pass abfangen, und der hilflose Sharks-Goalie musste mitansehen, wie der kanadische Stürmer gemeinsam mit Shea Theodore ins leere Tor traf. Autsch.
Statistik der Woche
Im Eröffnungsspiel der neuen Saison schrieb Nathan MacKinnon Geschichte – zumindest in den Annalen von Colorado, das seit der Saison 1995/96 existiert. Er brach den bisherigen Rekord von Legende Joe Sakic für die meisten Punkte der Franchise seit dem Umzug.
MacKinnon beendete das Spiel gegen die Los Angeles Kings mit einer 0+2-Bilanz – bereits zum sechsten Mal in seiner Karriere gelang ihm im ersten Saisonspiel mehr als ein Assist. Damit ist er der aktuell führende aktive Spieler in dieser Statistik und hat Steven Stamkos (fünf Spiele) überholt.
Social-Media-Highlight
In Südafrika geboren und in der NHL aktiv? Das hat bislang nur der berühmte Torhüter Olaf Kolzig geschafft. Nun bekommt die Washington-Legende Gesellschaft von Harrison Brunicke, der gerade beginnt, seine eigene spannende Geschichte zu schreiben.
Der erst 19-jährige Verteidiger, geboren in Johannesburg und mit kanadischem Pass, absolvierte seine ersten Spiele für die Pittsburgh Penguins. Im zweiten Spiel gegen die Islanders erzielte er sogar sein erstes Tor.
Brunicke und seine Familie zogen 2009 von Afrika nach Kanada, wo er als Kind neben Eishockey auch Fußball spielte. Doch letztlich gewann der Eishockeysport sein Herz, auch dank seines heutigen Teamkollegen Sidney Crosby.
Der Vater des Talents verriet, dass sein Sohn zwar in Calgary aufwuchs, sein großes Idol aber der kanadische Superstar war. Schon als Kind trug Harrison dessen Trikot, nun teilen sie sich die Kabine.
Foto der Woche
Hier haben sich die Gene eindeutig bemerkbar gemacht: Jeff Malott, dessen Bruder UFC-Kämpfer Mike ist, ließ gegen Colorado die Fäuste sprechen und revanchierte sich für einen harten Check von Josh Manson an Warren Foegele. Der Stürmer aus Los Angeles zeigte zumindest zu Beginn des Fights, dass er von seinem älteren Bruder einiges gelernt hat und landete ein paar sehenswerte Treffer.

Doch nur 24 Stunden später bewies Malott, dass er auch Eishockey spielen kann: Gegen Vegas erzielte er sein erstes NHL-Tor – und das mit 29 Jahren! Dazu kam eine weitere Schlägerei im Samstagsspiel gegen Winnipeg, als er sich mit Luke Schenn anlegte. Man kann also sagen: Malott hatte eine ereignisreiche Woche.