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WM-Reise endet für Team Austria mit Schweizer Lehrstunde

WM-Reise endet für Team Austria mit Schweizer Lehrstunde
WM-Reise endet für Team Austria mit Schweizer LehrstundeČTK / imago sportfotodienst / Andrea Branca
Österreichs erstes WM-Viertelfinale seit 31 Jahren endet mit einer klaren Niederlage gegen die Schweiz. Die Eidgenossen lassen bei der Eishockey-WM 2025 Team Austria mit 6:0 (3:0, 2:0, 1:0) keine Chance.

Die Schweiz ließ im WM-Viertelfinale in Herning keine Zweifel aufkommen und schickte Österreich mit einem klaren 6:0 (3:0, 2:0, 1:0) nach Hause. Bereits im ersten Drittel legten Christoph Bertschy (7.), Timo Meier (12./PP) und Ken Jäger (15.) den Grundstein für den ungefährdeten Erfolg. In weiterer Folge trugen sich auch Kevin Fiala (24./PP), Sandro Schmid (25.) und Simon Knak (52.) in die Torschützenliste ein.

Für die Österreicher war das erste Viertelfinale seit 31 Jahren von Beginn an eine klare Angelegenheit – allerdings zugunsten des Gegners. Abgesehen von einem Stangenschuss durch Peter Schneider (31.) blieb die Offensive harmlos. Negativer Höhepunkt: Eine Spieldauerstrafe gegen Vinzenz Rohrer nach einem Revanchefoul. Immerhin: Team Austria kann auf eine herausragende Weltmeisterschaft in Schweden und Dänemark zurückblicken, gekrönt mit dem ersten Einzug ins Viertelfinale seit 31 Jahren.

 

 

Teamchef Roger Bader musste seine erfolgreiche Formation ändern: Lukas Kainz war nicht einsatzbereit, Nikolaus Kraus rückte in die vierte Linie. Aufseiten der Schweiz herrschte bereits vor Spielbeginn eine gewisse Arroganz – in Medien war sogar von einem „Freilos“ die Rede. Die Mannschaft selbst ließ sich davon nicht beirren und startete hochkonzentriert.

 

Schweiz dominiert nach Belieben

Nach anfänglicher Gegenwehr geriet Österreichs Defensive zusehends ins Wanken. Der Schweizer Angriff wirkte eingespielt, Österreich war meist einen Schritt zu spät. Mit dem siebten Torschuss brachte Bertschy sein Team in Führung, Meier erhöhte im Powerplay, und Jäger sorgte mit dem 3:0 für klare Verhältnisse. Zwei Stangenschüsse unterstrichen die Dominanz, während Österreich offensiv nahezu unsichtbar blieb.

Kurz vor Drittelende kassierte Rohrer nach einem Crosscheck ins Gesicht von Schmid eine Spieldauerstrafe. Der Schweizer hatte im Vorfeld selbst ein Foul begangen, das aber ungeahndet blieb. In Überzahl bauten die Eidgenossen ihren Vorsprung schnell aus: Fiala traf im Powerplay (24.), Schmid legte prompt nach (25.).

 

ÖEHV-Goalie David Kickert musste sechs Mal hinter sich greifen
ÖEHV-Goalie David Kickert musste sechs Mal hinter sich greifenČTK / imago sportfotodienst / Andrea Branca

 

Österreich ist chancenlos

Österreich war nun völlig von der Rolle. Selbst in doppelter Überzahl gelang kein gefährlicher Abschluss. Der einzige echte Lichtblick war Schneiders Aluminiumtreffer. In der Schlussphase kontrollierte die Schweiz das Geschehen mühelos, während bei Österreich Frust aufkam. Knak setzte mit dem 6:0 (52.) den Schlusspunkt.

 

ÖEHV-Verteidiger Dominique Heinrich, der möglicherweise das letzte Spiel seiner Karriere bestritt, zollte den Eidgenossen nach dem Match im ORF-Interview Respekt: "Die Schweiz hat heute ein super Spiel gespielt, wir bestimmt nicht unser bestes von Anfang an. Im Großen und Ganzen können wir stolz auf uns sein auf das ganze Turnier. Natürlich ist jetzt einmal die Enttäuschung groß. Uns war bewusst, dass es nicht einfach wird, die Schweiz ist eine Topnation.“

 

NHL-Legionär Marco Kasper schlug in die selbe Kerbe, lobte sein Team ebenfalls für ein tolles Turnier: "Wir haben leider nicht unser bestes Spiel gespielt, waren zu weit weg vom Mann. Aber wir können stolz auf diese WM sein. Es war ein extrem cooles Event. Mit den Jungs da zu sein, Spaß zu haben, und die Spiele zu gewinnen war super. Heute war es ein frustrierendes Spiel, aber über das gesamte Turnier war es ein großer Spaß."

 

Trotz des klaren Resultats feierten die österreichischen Fans ihre Mannschaft für die beste WM-Leistung seit Jahrzehnten. Für die Schweiz geht es nun nach Stockholm, wo man, wie schon im Vorjahr, den Einzug ins WM-Finale schaffen möchte.