"Vor dem Februar graut es mir ein bisschen", sagt Armbruster. Denn bei den Winterspielen wird die Nordische Kombination die einzige Sportart sein, bei der keine Frauen zugelassen sind. "Daheim vor dem Fernseher zu sitzen, den Männern zuzuschauen, wie sie bei Olympia an den Start gehen und letztlich zu wissen, dort wäre ich jetzt auch gern als Sportlerin dabei - das wird wehtun", sagte die Schwarzwälderin vor dem ersten Weltcup am Samstag in Trondheim der Süddeutschen Zeitung.
Armbruster ist längst zur Vorkämpferin für ihre Sache geworden. Das liegt zum einen an ihren Erfolgen, dreimal WM-Silber haben sie ins Rampenlicht gebracht, als erste Deutsche holte sie einen Weltcupsieg. Doch Armbruster nimmt auch kein Blatt vor den Mund. Die Entscheidung des IOC sei "diskriminierend", sagt sie.
Armbruster zu Olympia? "Leider nein"
Für das Internationale Olympische Komitee ging die Entwicklung bei den Kombiniererinnen zuletzt nicht schnell genug, Armbruster kann darüber nur lachen. Schon eher sticht das Argument der fehlenden Breite. Nur fünf Nationen standen in der vergangenen Saison auf dem Podest, ohne den dritten Platz der Finnin Minja Korhonen in Ramsau wären es sogar nur vier gewesen. Aber: Im Bobsport oder Rodeln sieht es kaum anders aus.
Armbruster muss also weiter kämpfen, die Entscheidung über eine Olympia-Aufnahme der Frauen - oder den Ausschluss der kompletten Sportart - fällt nach der Saison. Bis dahin muss sich Armbruster mit Weltcups begnügen. "Klar freue ich mich, dass die Saison wieder losgeht, ich liebe es, unterwegs zu sein, mich messen zu können, die Leute zu sehen. Nochmal einen Sieg einfahren, wäre unfassbar cool, und im Gesamt-Weltcup um die Top drei zu fighten, wäre ein Traum", sagte sie der SZ.
Im Februar wird es aber eine lange Wettkampfpause geben, auch für Armbruster. Bis dahin wird sie wohl noch das eine oder andere Mal über die Winterspiele sprechen müssen. "Es passiert mir gerade unglaublich oft, dass Leute sagen: 'Hey, cool, jetzt fährst du bald zu Olympia.' Und ich dann: 'Leider nein.'"
